Keltenzauber
starrte in die Herdstelle ins offene Feuer und zwinkerte, weil mir der Rauch in die Augen drang. Eithne begann zu erzählen, während sie Duncans Hand festhielt.
„Wir sind in ein tiefes Loch gefallen, jedenfalls hatte ich das Gefühl. Es war anders als beim ersten Mal.“ Sie sah Duncan an. „Es kribbelte viel stärker und ich sah bunte Farben vor den Augen.“ Wieder sah sie zu Duncan. „Als wir erwachten bekam ich einen riesigen Schreck.“ Sie lächelte ins Feuer. „Aber Duncan war da und beschützte mich und dann kam Vater.“
„Wovor beschützte er dich?“ fragte ich nach.
„MacBochra, Fearchar und andere MacBochras standen um uns herum.“
Ich schluckte. „Dann war genau das eingetreten, wovor wir Angst gehabt hatten?!“ Ich sah Calum an, der meinen Blick still erwiderte.
Eithne nickte. „Und zufällig wollte Vater beten gehen und war in der Nähe!“
MacDougal schüttelte den Kopf. „Es ist dem Mann an deiner Seite zu verdanken, daß wir leben. Hätte er nicht so selbstsicher für uns gesprochen, ich glaube kaum, daß Fearchar uns zufrieden gelassen hätte.“
Ich war froh mich nicht in Duncan getäuscht zu haben. „Und seitdem lebst du hier?“
„Aye!“ Duncan grinste verlegen.
„Und der Krieg mit den MacBochras?“
„Zur Zeit herrscht Waffenstillstand. Kein Frieden wohl bemerkt, wir lassen uns in Ruhe“, antwortete MacDougal leise.
„Was ist mit dem Stein?“ fragte ich neugierig. Duncan antwortet mir. „Die Druiden haben sich entschlossen ihn nicht mehr zu Krönungszwecken zu gebrauchen. Er hat ein letztes Mal dafür gedient euch zurückzubringen und soll an die Anderswelt zurückgegeben werden.“
Ich nickte, wobei ich mir nicht im Klaren war, weshalb wir den Stein in der Zukunft gesehen hatten, wenn er doch zurück sollte?
„Was ist mit Gemmán? Und Coinneach MacAilpin?“
„Von Gemmán fehlt jede Spur. MacAilpin ist König der vier schottischen Reiche.“ MacDougal sah seinen Sohn eindringlich an. „Was geht uns Gemmán an. Ihr seid zurück, nur das zählt!“
Ich sah wie ertappt zur Seite.
Meine Mutter seufzte traurig. „Du wirst nicht hier bleiben?“
Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. „Ich muß zurück. Mindestens genauso dringend, wie ich hier wieder her wollte. Dort ist mein Sohn und meine Frau!“ Ich starrte grimmig auf meine Hände herunter.
„Diese Zeit Flannas ist schrecklich und dunkel! Das ist mir noch klarer geworden, seitdem ich wieder in unserer Zeit bin“, sagte Eithne leise. „Ich kann dich nur halb verstehen! Sie hat doch gesagt diese Zeit wäre ihr nahe? Warum ist sie nicht mitgekommen?“
Mir war als risse Eithne mein Herz heraus. Ich sah sie traurig an. „Selbst wenn sie gewollt hätte, sie war gar nicht anwesend, als ihr uns gerufen habt!“ Fragend wandte ich mich an Gavin. Hatte er ihnen nicht erzählt was geschehen war?
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht alles erzählt.“
Ich schluckte. „Als wir abgerufen wurden, mußten wir Douglas und die Hunde völlig unbehütet zurücklassen. Wir hatten keine Wahl, sonst wäre ich niemals fortgegangen.“
Eithne starrte mich erschrocken an. „Jetzt verstehe ich. Ich dachte, du hättest es dir anders überlegt!“ Sie legte mir die Hand auf den Arm. „Es tut mir so leid.“
„Wir wußten nicht, daß du mit fort mußt“, sagte MacDougal beschwichtigend und sprach weiter. „Ich bin mir nicht sicher, ob Ossian es ein weiteres Mal schaffen wird, dich reisen zu lassen. Außerdem ist der Stein bereits auf dem Weg in die Anderswelt!“ Er schaute ins knisternde Feuer. „Es ist jedesmal ein großes Wagnis!“
„Aye, ich kann nicht anders.“ Ich wollte nicht denken. Weder an Douglas noch an die Füchsin, die ich als Vater und als Ehemann im Stich gelassen hatte. Wenn ich darüber nachdachte, wurde ich wütend und das war ungerecht, denn meine Familie hatte es nur gut gemeint. Und im Grunde war es doch das was ich mir die ganze Zeit gewünscht hatte, zurückzukehren. Ich sah meinen Vater an.
„Wie habt ihr herausbekommen, wo wir sind?“
„Das hat uns einige Mühe gekostet. MacBochra war nicht sehr hilfsbereit!“ MacDougal schaute Duncan entschuldigend an.
„Ich muß in aller Frühe zu Ossian!“ Nicht auszudenken, wenn der Stein womöglich bereits in die Anderswelt unterwegs war.
„Du bist wirklich entschlossen?!“
„Ich liebe sie mehr als mein Leben!“ Ich sah auf meine Hände herunter. „Mir ist als hätte mir einer das Leben entzogen, als wurde mir das Herz
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