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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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neben Douglas, summte eine ruhige Weise vor sich hin und paßte auf ihn auf, ich konnte schlafen, wenn ich wollte. Ich schaute in den Himmel und wunderte mich, daß Calum nicht zurück war. Er hatte doch gesagt zur Mittagszeit? Er hatte sich nicht einmal gemeldet. Und die Füchsin, wo blieb sie? Sie wollte nicht lange fortbleiben? Bald würde Douglas wieder trinken wollen. Ich wurde zunehmend unruhiger, zwang mich jedoch die Augenlider zu schließen. Allerdings öffneten sie sich andauernd wieder. Ich konnte nicht aufhören auf ihn zu achten. Blödsinn, der Graue, die Kleine und Gavin wachten über ihn. Und trotzdem, ich konnte nicht zur Ruhe kommen.
    Ein Auto fuhr auf den Hof. Ich setzte mich auf. Calum, endlich.
    Calum stieg aus, verabschiedete sich von den anderen und kam auf uns zu.
    „Hast dir Zeit gelassen!“ sagte ich vorwurfsvoll und empfand mich im gleichen Atemzug wie eine alte Unke. „Tut mir leid, ich hab mir nur Gedanken gemacht.“
    Calum nickte entschuldigend. „Mir tut es leid! Ich hab vergessen Bescheid zu sagen, daß wir zum See wollten.“
    Ich nickte versöhnt und setzte mich zu Douglas auf die Decke.
    „Wo ist Flanna?“ fragte Calum nach.
    „In der Stadt. Sie hatte etwas zu erledigen, was weiß ich nicht. Inzwischen bekommt Douglas Hunger!“
    „Wie lang ist sie denn schon weg?“
    Ich zuckte die Schultern. „Ein paar Stunden?“
    Calum lächelte milde, während er sich hinhockte. „Sie wird ihr Kind nicht vergessen.“
    „Und ihren Mann auch nicht“, warf Gavin grinsend ein.
    Douglas hatte genug vom Liegen und Krabbeln auf der Decke und streckte mir seine Arme entgegen. „Na Kleiner! Hast du Hunger?“
    „Jetzt bring’ ihn nicht auf dumme Gedanken“, sagte Gavin.
    Calum erhob sich. „Ich zerdrücke ihm eine Banane.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Warte noch ein bißchen, sie wird sicher gleich kommen.“
    „Dann würde ich gern den neuen Kampf durchgehen. Habt ihr Lust?“
    Gavin schüttelte grinsend den Kopf. „Hab ich nicht, aber du gibst so und so keine Ruhe!“
    „Sehr einsichtig.“ Calum wandte sich um. „Ich hole die Schwerter.“ Er rannte hinein und kam kurz darauf mit den Schwertern zurück.
    Die beiden begannen schrittweise den Kampf durchzugehen und ich wertete oder verbesserte, wo nötig. Douglas lehnte sich an meine Brust und schaute gebannt zu wie seine Onkel kämpften.
    Plötzlich spürte ich es.
    Das Ziehen!
    Bei allen guten Geistern! Das Kribbeln zog durch alle meine Glieder. Ich kannte dieses Kribbeln. Ich bemühte mich es nicht zu beachten, doch es wurde stärker.
    Mit einem Mal hörten Gavin und Calum gleichzeitig auf zu kämpfen. Sie sahen mich aus bleichen Gesichtern an. Wir wurden zurückgerufen! Allerdings nicht nur Gavin und Calum! Große Angst griff nach meinem Herzen. Was war mit Douglas? Wo war die Füchsin? Ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl meinen Verstand zu verlieren.
    Wo blieb sie denn? Wenn ich weg mußte, dann mußte sie mitkommen! Das Kribbeln wurde stärker! Ich kämpfte dagegen an, sah den Weg hinunter. Wo blieb sie nur? War ihr etwas zugestoßen? Ich konnte doch nicht bedenkenlos gehen? Nicht ohne sie, nicht ohne Douglas. Ich drückte Douglas fest an mein Herz. Mir blieb keine Wahl. Wenn die Füchsin nicht kam, mußte ich Douglas mitnehmen! Ich konnte ihn unmöglich allein und unversorgt hier zurücklassen!
    „Greift euch die Hunde!“ rief ich den beiden anderen zu.
    Sie verstanden was mich bewegte. Gavin legte seinen Arm um den Grauen und Calum versuchte die Kleine zu greifen, doch sie lief weg. Calum wollte hinterher.
    „Bleib, nicht fortgehen.“ Ich hatte solche Angst! Das Kribbeln wurde unerträglich, ich konnte kaum dagegen ankämpfen. Ich beobachtete Douglas, der uns entsetzt ansah und zu weinen begann. Und mit einem Mal wurde mir das schreckliche klar! Ich würde ihn verlieren. Ich würde die Füchsin verlieren! Und nicht nur das. Ich mußte meinen Sohn unbehütet zurücklassen! Ohne zu wissen weshalb die Füchsin nicht wieder zurück war. Ich bäumte mich innerlich auf. Es half nichts. Ich wollte nicht gehen! Nicht so! Nicht jetzt!
    „Douglas!“ Ich weinte, mußte meinen Sohn auf die Decke legen, bevor er mir aus den Händen glitt und sich verletzte. Mir wurde schwarz vor Augen. Das durfte nicht sein! Das Letzte woran ich denken konnte waren die Füchsin und Douglas, der allein zurückblieb.

Zuhause
     
     
     
    In meinem Kopf hämmerte ein Schmied. Ich wagte nicht meine Augen zu öffnen. Ich glaubte

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