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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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sondern Whisky aus meinem Beutel und starrte sie an, ehe ich sie mit Abscheu an die Lippen setzte und trank. Schluck um Schluck rann die heiß brennende Flüssigkeit meine Kehle hinunter und wärmte meinen Körper für kurze Zeit. Und meine Seele. Mir wurde heiß im Magen. Ich sah den heiligen Stein in meiner Hand an. Sollte ich ihn fortwerfen? Er war Schuld an allem! Er war Schuld! Ich preßte meine Faust zusammen. Ich würde ihn zerdrücken, das war die gerechte Strafe für einen bösen Stein, der nicht tat was er tun sollte. Böser Stein! Ich lachte stumpf, ehe ich aufschluchzte. Flanna wo bist du? Mutter? Vater? Helft mir! Ich will nicht sterben!!!

Schlagt mich
     
     
     
    Mühsam schlug ich die Lider auf. Wärme umhüllte mich. Ich sah mich um. Das Licht der Feuerstelle flackerte wild. Meine Mutter kam mit einem heißen Stein, den sie während des Gehens zwischen zwei Tücher wickelte. Ich dankte dem Wasser des Lebens, das mir diesen wundervollen Traum schickte. So würde ich gern sterben. Es war nicht schwer, es war angenehm. Ich lächelte und schloß die Lider wieder. Gutes Wasser des Lebens!
    „Dougal!?“ rief eine Stimme halb erstickt und halb schreiend.
    Ich riß die Augen wieder auf. Kein Traum!? Meine Mutter sah mich an.
    „Er ist wach!“ Sie stürzte lächelnd zu mir, legte den Stein auf das Lager und nahm mich in die Arme.
    Die anderen kamen herbei. Ich schloß die Augen erneut, versuchte mich zu erinnern! Was war denn geschehen? Wieso waren sie bei mir? Wieso war ich bei ihnen? Hatte ich womöglich alles nur geträumt? Die Reise, der Verlust? Ich schaute in die Augen der anderen.
    „Wir haben gedacht, wir hätten dich für alle Zeit verloren.“
    Ich räusperte mich, wollte eine Frage stellen.
    Meine Mutter winkte ab. „Du hast es deinem Schwestermann zu verdanken, daß du hier bist!“ Sie schaute Duncan mütterlich und stolz an. „Er hat gefühlt, daß du um Hilfe gerufen hast!“
    Duncan? Zurück? Ich begriff nichts mehr und versank erneut in dunkle Schwärze!
    Beim nächsten Erwachen wußte ich, daß ich auf dem heimischen Lager lag. Duncan hatte dafür gesorgt, daß Ossian mich zurückgeholt hatte. Was ich nicht wußte war, ob ich ihm dafür dankbar sein sollte? Es hätte nicht viel gefehlt und ich wäre nie wieder unglücklich gewesen in meinem Leben. All mein Kummer hätte ein Ende gefunden. Ich war mir im Klaren darüber, daß ich völlig eigennützig dachte, doch ich konnte nicht anders.
    Ich sollte dankbar sein, das wußte ich und wahrscheinlich war ich es im Inneren auch, ungeachtet dessen fiel es mir schwer mich damit abzufinden.
    Die Füchsin war für immer verloren. Douglas verloren. Ich würde niemals sehen wie mein Sohn aufwuchs und ein Mann wurde. Die beiden treuen Hunde, die ich lieb gewonnen hatte. Alles vorbei!
    Ich würde niemals eine andere Frau lieben können als die Füchsin!
    Gavin setzte sich zu mir. „Weißt du wie du aussiehst?“
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Was ist geschehen? Wo sind Flanna und Douglas? Was ist mit den Hunden?“ Gavin schüttelte den Kopf. „Ich begreife das nicht? Weshalb bist du halb verhungert?“
    Ich brachte ein müdes Lächeln zustande, welches Gavin sicherlich kaum bemerken würde. „Ich bin in der falschen Zeit gewesen.“
    „Was?“ Gavin zog erschrocken seine Augenbrauen in die Höhe.
    „Ossian hat mich um Jahre zu früh dorthin geschickt.“
    „Wie konntest du überleben?“
    Ich zuckte die Schultern. „Ich war nicht mehr unbedarft in dieser Zeit, das hat mich gerettet.“
    „Und warst du bei Flannas Haus?“
    „Aye. Es wohnte eine andere Frau darin.“ Ich sah ihn traurig an. „Aber das schrecklichste von allem ist, daß ich sie getroffen habe!“
    „Flanna?“
    „Aye.“
    „Aber? Ich verstehe nicht?“
    „Sie liebte mich nicht. Sie kannte mich nicht einmal!“ Ich mußte an mich halten, damit ich nicht losschrie vor Kummer. „Und es gab keinen Douglas! Keine Hunde!“
    Gavin kam auf seine Frage zurück. „Und wie konntest du nun überleben?“
    „Ich bin in Schottland aufgewacht. Erinnerst du dich, dort gab es Menschen die noch annähernd unsere Sprache sprachen.“
    „Und die haben dir geholfen?“
    „Ich habe gearbeitet und Geld verdient.“
    „Das ist alles Wahnsinn. Hätte ich es nicht am eigenen Leib erfahren, ich würde dir nichts von allem glauben!“
    Ich lächelte ihn süßsauer an. Er hatte wohl Recht. „Und nun ist alles zu spät! Ich werde nie wieder die Gelegenheit haben!“
    Gavin schaute sich

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