Keltenzauber
dann bleibst du bei ihm, in diesem…?“ Er sah die Füchsin Hilfe suchend an.
„Auto“, sagte sie.
Er nickte. „Also Auto, während Calum und ich ihr helfen“, vollendete er den Satz.
„Schafft ihr das?“ fragte die Füchsin nach.
Gavin nickte.
„Ich mache inzwischen die Tür auf und stelle den Sitz auf Liegestellung.“ Sie ging um das Gefährt herum auf die andere Seite des Autos, während Calum, Eithne und er Dougal aufhoben und ihn hinter ihr herschleppten. Gavin hatte keine Ahnung ob das was sie taten richtig war, zumal sich Dougal so vehement dagegen gewehrt hatte in dieses Auto zu steigen; aber hatte er eine andere Wahl?
Eithne flüsterte: „Und wenn sie nun doch eine Zauberin ist?“
Gavin schüttelte den Kopf. „Sie hat recht. Wir müssen ihr trauen und es wagen.“
Inzwischen hatten sie die andere Seite des Autos erreicht. Die Füchsin stand vor der Öffnung und werkelte im Auto herum, ehe sie sich ihnen zuwandte.
„Ich helfe von drinnen ihn reinzuziehen.“ Sie kletterte in das Gefährt hinein.
Gavin wagte es mißtrauisch und begutachtend in das Innere des Autos zu sehen und gewann den Eindruck, daß ihm von diesem Ding keine Gefahr drohte. Es schien sich wahrhaftig nur um einen Gegenstand zu handeln, mit dem sich die Leute fortbewegen konnten. Gut, er war verzaubert, denn weder Mensch noch Tier mußten ihn ziehen oder schieben, aber, die Füchsin lebte und war nicht auf Zwergengröße geschrumpft.
Mit vereinten Kräften hoben sie Dougal in das Innere auf den Sitz, wie sie die Liegestatt nannte.
„Gut so.“ Die Füchsin legte die Decke über Dougal und sah Eithne an. „Du kannst dich hinter ihn auf den Rücksitz setzen, dann bist du ansprechbar, wenn er wieder aufwacht.“
Eithne nickte zögernd, während die Füchsin die hintere seitliche Klappe von innen öffnete und herauskletterte. Eithne versucht inzwischen einzusteigen, doch es gelang ihr nicht, da sie Dougals Schwert behinderte, das sie in der Hand hielt.
Die Füchsin verdrehte die Augen. „Leg doch dieses verdammte Mordwerkzeug im Auto auf den Boden.“
Eithne sah Calum fragend an, ehe sie das Schwert auf den Boden des Autos legte und sich mit einem unsicheren Gefühl auf den ihr angewiesenen Platz setzte. Der Vordersitz auf dem Dougal noch bewußtlos lag, war soweit herunter gelassen, daß Eithne ihre Beine darunter schieben konnte und Dougal trotzdem fast waagerecht lag.
„Versuch ihn doch inzwischen wach zu kriegen“, schlug die Füchsin vor, bevor sie die beiden Türklappen zufallen ließ.
Nun waren sie doch in diesem Ding eingeschlossen und Eithne befiel ein beklemmendes Gefühl. Sie bemühte sich es beiseite zu drängen und sich auf ihren Bruder zu besinnen, während die Füchsin, Calum und Gavin draußen an dem Gefährt werkelten. Plötzlich spürte sie wie das Auto sich Stück für Stück bewegte. Nebenbei nahm sie wahr, daß sich in dem kleinen Innenraum eine angenehme Wärme ausbreitete, die sich kriechend über ihre Beine bis hinauf verteilte. Unter ihren Händen, die auf Dougals Wangen lagen, wurde dieser plötzlich unruhig und erwachte. Ehe Eithne begriff was Dougal vorhatte, richtete er sich bereits auf und stieß an die Decke des Gefährts.
„Halt still!“ sagte sie entschieden und hoffte, daß sich ihr größerer Bruder wenigstens einmal an ihre Anweisungen hielt.
Ich ließ mich zurückgleiten. „Verflucht, ich wollte doch nicht in dieses Ding!“ Ich sah mich um. „Wo sind Gavin und Calum? Sind wir Gefangene?“
„Sie helfen ihr das Auto zu schieben und gefangen sind wir nicht“, sagte Eithne großspurig, obwohl sie kurz zuvor dieselben Ängste gequält hatten. Sie deutete auf Gavins Kopf, der ab und an zu sehen war.
„Weißt du denn wie sich die Klappen öffnen lassen?“
„Genieße lieber die Wärme“, wich sie einer Antwort aus.
„Genau das ist es doch. Sie lullt uns hier ein, bis wir schwerfällig sind und sie uns überrumpeln kann.“
Eithne schüttelte den Kopf. „Für dieses eine Mal tust du was ich dir sage. Und nebenbei, du warst es doch, der sie unbedingt ansprechen wollte!“ Sie drückte Dougal mit sanfter Gewalt wieder auf die Liege, da er sich schon wieder aufrichtete.
Ich seufzte ergeben, während ich mich so hinlegte, daß meine Rippen weniger schmerzten. Die Wärme tat ihr Übriges und allmählich tauten meine kalten Glieder auf. Wenn ich ehrlich war, dann wollte ich unter keinen Umständen wieder hinaus in die Kälte und doch plagten mich Angst und
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