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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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nicht weiter.
    Sanft, aber bestimmt nahm sie meine Hand zur Seite und schob einen Stab nach vorn. Das Gefährt setzte sich in Bewegung. Es gab einen leichten Ruck. Die Schneeflocken schienen sich gezielt zu sammeln, um alle gemeinsam auf die durchsichtige Wand vor uns zu zustürmen. Zwei Stäbe bewegten sich hin und her und schoben dadurch den Schnee zur Seite.
    Ich wurde das Gefühl nicht los, daß wir zunehmend schneller wurden, denn die Landschaft schien nur so an uns vorbeizurauschen. Hinten begann Calum zu würgen.
    Die Füchsin sah fragend in seine Richtung. „Soll ich anhalten?“
    Calum brachte ein Nicken zustande.
    Sie hielt.
    Calum fingerte gehetzt an der Klappe herum.
    „Da unten. Der Griff da. Ziehen“, sagte sie und zeigte zur Klappe.
    Calum zog und die Klappe sprang auf. Er stürzte nach draußen, wo er sich sofort übergab.
    „Seltsam“, sagte die Füchsin leise, mehr zu sich selber. „Als würde er das erste Mal Auto fahren.“ Sie wandte sich mir zu. „Bitte, und ehrlich, wer seid ihr und woher kommt ihr?“
    Ich sah sie eine Weile still an, war versucht wie Calum aus dem Wagen zu stürzen, denn auch in meinem Magen rumorte es. Sie wartete auf eine Antwort, dabei war ich mir nicht im Klaren darüber, was ich ihr sagen sollte. Ich sah Gavin an, während Calum ächzend wieder einstieg und sich mit blassem Gesicht neben Eithne setzte.
    Gavin nickte. „Ich werde alles erzählen“, sagte er leise.
    Ich war froh, daß ich es nicht tun mußte.
    Gavin räusperte sich. Die Füchsin starrte wie gebannt auf den schwarzen Weg hinaus. Ohne sich umzuwenden sagte sie: „Ich höre.“
    „Wir sind drei der Söhne von MacDougal. Dougal MacDougal, Calum MacDougal und ich bin Gavin MacDougal und dies ist unsere Schwester, Eithne NicDougal“, er sah zu seiner Linken in den Schnee hinaus. „Alles begann gestern Morgen damit, daß die MacBochras…“
    „MacBochra?“ warf die Füchsin fragend ein und ihre Lippen wurden schmal.
    Gavin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl ihn ihre Nachfrage verwirrte. „Aye, die MacBochras. Sie überlisteten uns drei, fingen uns ein und schleppten uns zu den heiligen Steinen und zu Gemmán, um uns ein Geheimnis zu entlocken.“
    Sie drehte sich zu Gavin um, der sich ihr ebenfalls zuwandte. „Wer ist MacBochra und wer Gemmán und zu welchen Steinen?“
    Gavin nickte ergeben. Er hatte eine rauhe, trockene Stimme. „Die heiligen Steine der Druiden und Gemmán ist ein mächtiger Druide. Und die MacBochras sind unsere Feinde.“
    „Feinde?“
    „Aye, seit vielen Jahrzehnten.“
    „Und der Druide?“
    „Sehr mächtig. Er beschäftigt sich mit Dingen, die er lieber auf sich beruhen lassen sollte.“
    „Und was hat das mit den Steinen zu tun?“
    Gavin schüttelte den Kopf. „Dort haben sie uns verflucht und entehrt.“
     
     
    Ich mischte mich ein: „Sie schlugen Gavin bewußtlos und Calum grün und blau.“
    „Und dir haben sie die Rippen gebrochen, diese Scheißkerle! Sie werden für alles büßen!“ Calum sprach sich in Zorn, doch ich brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
    Unter dem begutachtenden Blick der Füchsin, die sich anscheinend bemühte meine gebrochenen Rippen durch mein Hemd zu erkennen, sprach ich weiter. „Die MacBochras legten uns auf den Altarstein“, ich sah hinaus und konnte nur leise weiter sprechen. „Wir hofften, daß unser Vater uns helfen würde, doch uns wurde schnell klar, daß er und unsere Leute zu spät kommen würden. Gemmán sprach über uns magische Worte, die unsere Körper verschwinden ließen.“ Ich starrte auf meine Hände. „Eithne kam in diesem Augenblick zu uns.“ Ich versuchte Eithne anzusehen, doch sie wich mir aus. „Als wir wieder aus dieser eigenartigen Ohnmacht erwachten, fanden wir uns vor dem großen grauen Gebäude wieder, dort wo das Sonnenlicht eingefangen wurde und durch spitzzulaufende Lichteinwürfe wieder heraus will, mit dem hohen Turm.“ Wenn ich meinen eigenen Worten zuhörte, klang alles verwirrend, wie sollte das jemand glauben, geschweige denn verstehen?
    „Die Kirche?“ warf die Füchsin ein.
    „Wir haben keinerlei Ahnung wo wir uns befinden, oder wie wir wieder in unsere Heimat zurückkehren können. Hier ist alles so fremd, so seltsam und beängstigend.“
    Die Füchsin sagte eine Weile gar nichts, lediglich ihre Finger schlossen sich so stark um das Rad vor ihr, daß ihre Knöchel weiß hervortraten.
    Das Schweigen zermürbte mich, ich räusperte mich leise.
    Schließlich wandte

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