Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
Vom Netzwerk:
„Dieses Ding hat eine Standheizung und obwohl alt, ist es trotz allem recht behaglich bei diesem Wetter.“ Sie holte Luft. „Besonders für jemanden, der eine Schußverletzung hat.“
    Ich hielt ihrem Blick stand. „Ich steige da nicht ein und wenn es noch so viel Standheizung hat wie du sagst, was eine Standheizung auch sein mag. Wer weiß, ob du mich nicht darin gefangen nimmst und mich dann zu einem Zwerg verzauberst, damit ich in einer der kleinen schwarzen Truhen lande.“
    Die Füchsin sah mich ungläubig an, ehe sie unerwartet zu lachen begann. Sie hob die Hände wie besiegt und sagte: „Na gut, endlich begreife ich’s. Wo ist sie?“ Sie drehte sich suchend nach allen Seiten um. „Ihr seid von der Versteckten Kamera, oder?“ Sie sah sich ein weiteres Mal um, während sie schmunzelnd wiederholte. „Schwarze Truhen. So ein Blödsinn.“
    Ich tauschte vielsagende Blicke mit Gavin, bevor er den Kopf schüttelte. „Du solltest dich nicht über uns lustig machen“, sagte ich verzagt. „Wir brauchen Hilfe und du auch, ich dachte wir könnten uns austauschen.“
    „Wir helfen dir den Wagen zu schieben und du zeigst uns den schnellsten Weg nach Dal-Riada. Mehr wollen wir gar nicht.“
    Sie lachte erneut auf, doch dieses Mal schwang ein Spottlaut mit. „Den Weg nach Schottland, also Dal-Riada, den kann ich euch wohl sagen, aber das wird euch nicht viel nützen.“
    „Warum nicht?“ entgegnete ich verärgert.
    „Weil ihr zu Fuß und selbst wenn du nicht in dieser Verfassung wärst, einige Wochen brauchtet um dorthin zu kommen. Zudem müßtet ihr anschließend, wenn ihr die Küste erreicht hättet, ein langes Stück schwimmen.“
    Wie vom Donner gerührt stand ich da, fragte wie entrückt. „Wo sind wir hier?“
    Sie lachte nicht mehr, sondern sah mich erneut seltsam betroffen und fragend an. „Wo ihr seid?“ Sie schaute zu Boden. „In Deutschland.“
    „Deutschland?“
    „Germanien!“
    Wir befanden uns in Germanien? Wie hatte Gemmán das fertig gebracht? Mir fiel das Denken schwer. Alles drehte sich in meinem Kopf. Schlagartig hatte ich den rettenden Einfall. „Kannst du uns zu einem Druiden bringen?“
    Wieder sah sie mich so eigenartig an, als zweifelte sie an meinem Verstand. „Ein Druide?“
    „Aye!“
    „In unserer Zeit?“ fragte sie ungläubig nach.
    „Was heißt in unserer Zeit?“ fragte ich befangen, aus Angst vor ihrer Antwort.
    „Jetzt! Im einundzwanzigsten Jahrhundert.“ Sie zog ihre Augenbrauen fragend in die Höhe, da sie offensichtlich merkte wie betroffen wir waren.
    „Du meinst wir…?“ Ich konnte nicht mehr weiterreden.
    „Es mag sein, daß es Druiden gibt in dieser Zeit, ich zweifle jedoch stark an, daß diese Fähigkeiten besitzen wie Druiden, die vor vielen Jahrhunderten lebten.“ Sie zog sich ihren sonderbaren Umhang fester um die Schultern. „Wie auch immer, ich kann mich bemühen einen guten, ernsthaften Druiden ausfindig zu machen, das wird allerdings nicht einfach sein. Und es wird nicht so schnell gehen!“ Sie sah mich fragend an und überlegte laut, „wenn du durchaus nicht in den Wagen willst gut, dann nimm dir wenigstens den Verbandskasten. Er liegt im Kofferraum.“
    Ich starrte sie nur an. Es hatte keinen Sinn mehr zu fragen was Kofferraum wäre oder all die anderen fremden Dinge von denen sie so selbstverständlich sprach. Wenn sie recht hatte, dann war es Gemmán gelungen uns in eine andere Zeit zu schicken und in ein fremdes Land, weit fort von Dal-Riada.
    Dies alles überstieg mein Fassungsvermögen. Ein unangenehmes, heißes Gefühl kroch meinen Nacken hinauf, lähmte all meine Gedanken und warf ein schwarzes Tuch über mein Augenlicht. Ich wurde das erste Mal in meinem Leben ohnmächtig. Was für ein Schwächling, schoß es mir durch den Kopf. Schwächling!
     
     
    Gavin konnte ihn noch abfangen, so daß er nicht mit voller Wucht auf die Erde prallte. Die Füchsin, wie Dougal sie nannte, trat zu ihnen und kniete sich in den Schnee.
    „Also los. Ihr helft mir ihn in den Wagen zu legen. Da decken wir ihn mit einer Decke zu und ich stelle die Standheizung an. Du“, sie zeigte auf Eithne, „kannst bei ihm bleiben, bis wir den Wagen aus dem Graben haben!“ Sie sah Gavin in die Augen. „Er stirbt vielleicht, wenn ihr ihn hier so liegen laßt. Es soll heute Nacht auf Minus 15° Grad runtergehen.“
    Gavin hatte keine Ahnung was Minus 15° Grad waren, doch sie hatte vermutlich recht. Er nickte und winkte Calum und Eithne heran. „Helft mir und

Weitere Kostenlose Bücher