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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela O. Tietsch
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gehen.
     
     
    Am Abend saßen wir in der Gästestube. Die Füchsin wollte nicht zu weit von den Leuten entfernt sein, falls sie etwas brauchten, dementsprechend aßen wir mit ihnen.
     
     
    Eithne mußte wieder und wieder ungläubig zu der Frau blicken, die umständlich eine Flasche mit artfremder Milch gefüllt hatte und diese ihrem Säugling zu trinken gab.
    Sie sah zu Flanna, doch die schien das gängig zu finden. Hatte die Frau vielleicht eine Verletzung und konnte ihr Kind nicht mit ihrer eigenen Milch ernähren?
    Eithne räusperte sich. „Flanna?“ Sie sah Flanna eindringlich an. „Warum gibt diese Frau ihrem Kind nicht die Brust?“
    Die Füchsin sah die Frau an, ehe sie sich an Eithne wandte. Sie schüttelte den Kopf. „Das ist vielerorts so üblich.“
    „Aber warum? Und was ist das für Milch?“
    „Milch von Kühen, meistens.“ Die Füchsin überlegte. „Viele Frauen meinen sie würden dadurch mehr Freiheit behalten. Eine Flasche können auch die Ehemänner, oder andere füttern. Und sie glauben, sie tun ihrem Kind etwas Gutes.“
    „Aber dann fehlt den Kindern doch alles das, was die Muttermilch für sie bereithält?!“ Eithne konnte es nicht fassen. Wie konnte eine Mutter freiwillig das Vorrecht aufgeben ihr Kind zu stillen? Und es zudem mit artfremder Milch vollstopfen, die gar nicht auf den Körper des Säuglings abgestimmt war?! Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
    Mir war nicht wohl in meiner Haut, während ich das Gespräch von Eithne und der Füchsin verfolgte. Sollte ich die Füchsin geradewegs fragen, ob sie es ebenso handhaben wollte? Sie sah mich an und lächelte mit einem Mal. Ich war sicher sie kannte meine Gedanken.
     
     
    Ich spürte die beherrschte Wut und Kraft in Gavins Schlägen. Ich war dankbar darum. Endlich hatte mein Bruder eine Möglichkeit gefunden seinen Schmerz, seine Wut und seine Enttäuschung herauszulassen.
    Unsere Schüler standen kreidebleich am Rand des abgesteckten Kreises. Ich mußte schmunzeln.
    „Gavin?“ rief ich ihm zu.
    „Aye?“ preßte Gavin zwischen zusammengebissenen Zähnen und dem nächsten Schlag heraus.
    „Ich glaube sie haben Angst, daß wir mit ihnen genauso üben.“ Ich lachte.
     
     
    Gavin sah zur Seite. „Aye, da könntest du Recht haben.“ Er grinste Dougal an und fiel in sein Lachen ein. Endlich lachte er wieder. Er war froh. Mochte es noch so schrecklich sein in dieser Welt, so waren sie zusammen und Dougal hatte sogar sein Glück gefunden. Aye, es war grausam an unser Zuhause zu denken und die Angst zu spüren, daß es niemanden gab, der ihnen helfen konnte, doch er sollte dankbar sein über das Schicksal. Dankbar über alles Gute, was ihnen widerfuhr. Dankbar über die Fügung, die sie zu Flanna geführt hatte und nicht in der wilden, fremden Welt herumirren ließ. Er schaute zur Seite, und zack! Dougal erwischte ihn und setzte ihm die Waffe an den Hals. Er neigte den Kopf zum Zeichen der Niederlage und trat einen Schritt zurück!

Der Pakt
     
     
     
    Fearchar schlich leise weiter. Wie gut, daß er Gemmán als erster entdeckt hatte. Er hielt inne. Folgte ihm einer? Wieder Uisdean? Er schüttelte den Kopf, er sah Gespenster. Schließlich trat er in die Höhle. Ein winziges Feuer flackerte in der Mitte der Aushöhlung und beleuchtete Gemmáns häßliches Gesicht. Der Druide rührte sich nicht, drehte ihm nicht einmal sein Gesicht zu, als er zu sprechen begann.
    „Was willst du? Ich glaube so wie du hier herumschleichst, wissen nicht viele von deinem Besuch?“
    „Aye, und so soll es bleiben.“
    „Was hast du für einen Vorschlag?“
    „Ich helfe dir nicht gefunden zu werden.“
    „Und was verlangst du dafür?“
    „Duncan und die Dougalschlampe.“
    „Tss.“ Gemmán sah mit einem Mal doch herüber. „Wie soll ich das anstellen?“
    Fearchar zuckte mit den Schultern. „Bist du der Druide oder ich?“ Er räusperte sich umständlich. „Also?“
    Gemmán sah in die Glut seines Feuers zurück. „Dein Wort, daß niemand mich findet?“
    „Mein Wort!“
    „Ob das so viel wert ist wird sich zeigen. Aye, ich werde versuchen nur die beiden zurückzuholen!“
    Fearchar atmete erleichtert aus. Sein Plan nahm Gestalt an und sein Feldzug begann.

In guter Hoffnung
     
     
     
    Die Blätter färbten sich bereits und fielen vereinzelt von den Bäumen. Der Spätsommer kam schnell und hatte den Herbst im Schlepptau. Die beiden Hunde saßen zu unseren Füßen. Wenn der Graue so weiter wuchs, dann war er in spätestens einem

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