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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Zeit einzusperren, sondern auch, seinen Machenschaften für immer einen Riegel vorzuschieben.

39. KAPITEL
    K ate hörte gerade mit großem Vergnügen Alisons lebhafter Beschreibung des Blizzards zu, der halb Montana lahmgelegt hatte, als sich ein anderer Anruf in der Leitung ankündigte.
    „Lass mich hören, wer das ist, Schätzchen. Ich bin gleich wieder bei dir.“
    „Kate“, rief eine wohl vertraute Stimme, „oh Kate, Sie müssen uns helfen.“
    „Jessica?“
    „Bitte, helfen Sie uns …“
    „Meine Tochter ist in der anderen Leitung“, erwiderte Kate. Sie spürte die Hysterie in der Stimme der Frau. „Ich will mich eben noch verabschieden, und dann bin ich wieder bei Ihnen.“
    Innerhalb von zwei Sekunden meldete sie sich wieder. „Was ist denn passiert? Wo sind Sie?“
    „Im Mayflower Hotel. Todd ist verhaftet, und … und …“, sie unterdrückte ein Schluchzen, „… auf Richter Buchanan wurde geschossen.“
    „Geschossen? Lieber Gott. Ist er …?“ Der Gedanke, dass er tot sein könnte, war zu abwegig, um in Worte gefasst zu werden.
    „Er lebt, aber ich weiß nicht, in welchem Zustand er ist. Sie haben ihn so schnell von hier weggebracht, dass ich keine Zeit hatte, Fragen zu stellen, und jetzt wollen sie mir nichts sagen.“
    „Wer hat ihn angeschossen?“
    „Lynn Flannery. Sie hat vor dem Polizeirevier auf Todd gewartet. Sie ist gekommen, um ihn zu töten, Kate.“
    „Aber Todd ist nicht verletzt?“
    „Nein. Richter Buchanan hat ihn aus dem Weg gezogen und die Kugel abbekommen, die für Todd bestimmt war.“ Kate hörte ein weiteres Schluchzen. „Sie hat ihn vor all diesen Leuten erschossen – der Polizei, dem FBI …“
    „Wo ist Lynn jetzt?“
    „Sie ist tot. Sie haben zurückgeschossen und … oh Kate, das ist ein Albtraum.“
    „Jessica, bitte beruhigen Sie sich.“
    „Ja. Aber bitte sagen Sie, dass Sie uns helfen.“
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin nicht mehr Todds Anwältin …“
    „Aber ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden kann.“
    „Was ist mit Todds Mutter, Hallie Buchanan? Ist sie nicht bei Ihnen?“
    „Nein. Sie ist fort. Verreist. Können Sie sich das vorstellen?“
    Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Welche Mutter würde zu einem Zeitpunkt wie diesem verreisen, wenn ihr Sohn möglicherweise zum Tode verurteilt wurde?
    „Haben Sie mit Todds Anwalt gesprochen?“
    „Er ist mir unsympathisch.“ Jessicas Panik ließ allmählich nach. „Und ich traue ihm nicht. Er redet dummes Zeug wie ‚Überlassen Sie alles nur mir’ und ‚Halten Sie sich an meine Anweisungen’. Sie müssen diesen Fall wieder übernehmen, Kate. Todd wollte Sie überhaupt nicht gehen lassen. Er hat es getan, weil sein Vater ihn darum gebeten hat.“
    „Er hätte ja nicht zustimmen müssen.“ Kate bedauerte die Worte, sobald sie sie ausgesprochen hatte. Das war nicht der rechte Moment, um kleinlich zu sein.
    „Er hat es für mich getan“, erwiderte Jessica. „Er wollte, dass ich an einem sicheren Ort bin, wo mich die Reporter in Ruhe lassen würden. Richter Buchanan hat sich bereit erklärt, mich in seinem Haus wohnen zu lassen und auf mich aufzupassen – unter einer Bedingung: dass Todd Sie feuert.“
    Kate konnte Todds Dilemma verstehen. Als Mutter hätte sie auch alles Erdenkliche unternommen, um ihr Kind oder ihre Lieben zu schützen. „Wenn Todds Vater sich einverstanden erklärt hat, Sie bei sich wohnen zu lassen, was machen Sie dann im Mayflower?“ fragte sie.
    „Ich kann doch jetzt nicht bei den Buchanans wohnen, wo nur die Haushälterin da ist. Ich käme mir wie ein Eindringling vor.“
    „Weiß Mrs. Buchanan, dass ihr Mann angeschossen wurde?“
    „Inzwischen bestimmt. Todd hat mich gebeten, Lizzy, das Hausmädchen, anzurufen, und ihr zu sagen, was passiert ist. Das habe ich getan. Sie wollte mir aber nicht sagen, wo Mrs. Buchanan ist.“
    Den ganzen Haushalt, das Personal eingeschlossen, umgab ein seltsames Geheimnis. „Es tut mir Leid, was Sie durchmachen müssen, Jessica, wirklich. Aber jetzt ist Jacob Winters Todds Anwalt. Sie müssen Vertrauen in ihn haben.“
    „Das würden Sie nicht sagen, wenn Sie wüssten, was er vorhat.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Vorhin am Flughafen mussten wir im Einwanderungsbüro einige Formulare ausfüllen. Als ich mit meinem fertig war, suchte ich die Damentoilette. Auf dem Weg dahin bekam ich mit, worüber Richter Buchanan und Jacob Winters sich unterhielten. Sie haben mich nicht bemerkt. Sie

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