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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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konnten mich nicht sehen, aber ich habe jedes Wort mitbekommen.“
    „Worüber haben Sie denn gesprochen?“ konnte Kate sich nicht zurückhalten zu fragen. Sie war einfach neugierig.
    „Winters plant, Todds Bruder den Mord an Molly anzuhängen.“
    Jetzt musste Kate sich hinsetzen. „Terrence? Wie denn?“
    „Indem sie seine Frau Elaine dazu bringen wollen, ihre Aussage zu ändern und zuzugeben, dass sie in der betreffenden Nacht doch Schlaftabletten genommen hat und nicht wusste, ob ihr Mann mit ihr im Bett lag oder nicht. Offenbar hat Elaine nicht nur Schlafstörungen, sondern auch noch seelische Probleme. Da würde es nicht besonders schwierig sein, sie dazu zu bringen, ihre Geschichte zu ändern.“
    „Und Richter Buchanan ist damit einverstanden?“
    „Ja. Aber er hat Winters auch gesagt, für Hallie müsste es so aussehen, dass der Anwalt diesen Plan ganz allein ausgetüftelt habe, ohne dass er, Lyle, irgendetwas davon wüsste.“
    Schweigen entstand in der Leitung, nachdem diese jüngste Bombe geplatzt war.
    „Das dürfen wir nicht geschehen lassen, Kate“, fuhr Jessica fort. „Falls Terrence schuldig ist, dann sollte er auch bestraft werden. Aber wir wollen doch nicht, dass er für etwas büßt, das er nicht getan hat. Ich habe zwar noch keine Gelegenheit gehabt, mit Todd zu sprechen, doch ich weiß, dass er genauso denkt. Er würde niemals wollen, dass sein Bruder zum Sündenbock wird, nach allem, was Todd ihm bereits angetan hat. Er liebt Terrence. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr.“
    Doch. Kate konnte es sich sehr gut vorstellen. Sie hatte Todds Zuneigung und Loyalität gegenüber seinem Bruder bei ihrem letzten Telefongespräch gespürt. Sogar nachdem sie ihm von seiner Affäre mit Molly erzählt hatte, wollte Todd nichts davon wissen, dass Terrence sie möglicherweise umgebracht hatte.
    „Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen“, sagte Kate aufrichtig. „Aber mir sind die Hände gebunden. Solange Todd von jemand anderem vertreten wird, kann ich nicht seine Anwältin sein. Das ist gegen die Berufsehre. Ich könnte sogar meine Zulassung verlieren.“
    „Dann werden Sie
meine
Anwältin. An dem Tag in der Mall habe ich Ihnen einen Dollar gegeben. Erinnern Sie sich? Sie sagten, dass könnte der Vorschuss sein.“
    „Da war die Situation noch anders.“
    „Brauchen Sie mehr Geld, Kate? Ich habe es. Sagen Sie mir, wie viel, und ich gebe es Ihnen.“
    „Ich brauche nicht mehr Geld.“
    „Dann helfen Sie mir.“ Jessica klang jetzt erschöpft und schien einem Nervenzusammenbruch so nahe zu sein, dass Kate sich tatsächlich um sie und das Baby Sorgen machte.
    Hin und hergerissen und unentschlossener, als sie jemals zuvor gewesen war, schaute sie aus dem Fenster. Während der vergangenen Stunde hatte sich der leichten Nieselregen, der über ganz Washington niederging, zu einem regelrechten Wolkenbruch entwickelt, der die Straßen der Stadt rutschig und gefährlich machte. Heute war bestimmt nicht der Tag, um durch die Gegend zu fahren und nach Beweisen zu suchen.
    „Kate“, sagte Jessica mit kläglicher Stimme, „werden Sie mir helfen?“
    Kate holte tief Luft. Gott, worauf hatte sie sich bloß eingelassen? „Ja“, antwortete sie schließlich. „Ich werde Ihnen helfen.“
    Als Kate nach McLean fuhr, wo die Buchanans wohnten, suchte sie in einem halben Dutzend Radiosendern nach den neuesten Nachrichten über Buchanans Zustand.
    Bei einem Sender, WKZ, wurde sie schließlich fündig. Die Kugel hatte den Richter im Oberarm getroffen und eine Arterie nur knapp verfehlt. Obwohl er viel Blut verloren hatte und einige Tage im Krankenhaus bleiben musste, waren keine Nervenstränge geschädigt worden, und die Aussichten auf eine vollkommene Heilung standen gut. Sein ältester Sohn war bei ihm.
    Seine Frau wurde mit keinem Wort erwähnt.
    Wo ist Hallie Buchanan? fragte sich Kate, als sie nur langsam auf den verstopften Straßen von Washington vorwärtskam. Und warum hatte sie sich ausgerechnet diesen Zeitpunkt ausgesucht, um zu verreisen? Als sie sie damals besucht hatte, wirkte sie so besorgt um Todd und so entschlossen, für ihn da zu sein. Aber gleichzeitig erinnerte Kate sich auch an die Nervosität der Frau, die zweideutigen Fragen, die Blicke, die sie und ihr Mann austauschten. Irgendetwas ging da vor, damals schon. Etwas Unheimliches. Das war das Wort, das Kate Mitch gegenüber benutzt hatte, um ihm ihre Gefühle zu beschreiben.
    Und dann war da noch Roses Bemerkung über die

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