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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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soll mich am Samstag um die Mittagszeit anrufen – die hiesige Mittagszeit. Ist das möglich?“
    „Ja, kein Problem.“
    „Das ist alles fürs Erste. Guten Flug, Jessica.“
    „Danke. Nochmals vielen Dank.“
    Langsam legte Kate den Hörer auf. So, die Entscheidung war gefallen. Mit den Konsequenzen würde sie leben müssen, egal, wie sie ausfielen.
    Sie betete, dass diese Konsequenzen nicht bedeuteten, Mitch zu verlieren.

6. KAPITEL
    B ereits am Mittag des folgenden Tages waren hunderttausend Dollar von einer Schweizer Bank auf Kates Konto bei der First Security Bank überwiesen worden. Eine strahlende Frankie hatte ihr die erfreuliche Nachricht übermittelt und hinzugefügt: „Ich habe ein gutes Gefühl, was diesen Fall angeht, Boss. Der wird Sie bekannt machen. Sie werden sich an meine Worte noch erinnern.“
    Ihr Enthusiasmus hatte Kate in ihrem Entschluss bestärkt, wenn auch nicht ihre Stimmung wieder aufgebaut. Mitch hatte sich noch nicht gemeldet, und obwohl das Telefon sie praktisch dazu aufzufordern schien, den Hörer abzuheben, widerstand sie der Versuchung. Wenn er Zeit brauchte, um zu merken, was für ein Dummkopf er war – nun gut, dann sollte er sie auch bekommen. Sie hatte ihre eigenen Probleme. Und jetzt noch einen neuen Fall dazu.
    Zuerst musste sie Detective Frank Sykes anrufen, der glücklicherweise im Dienst war und an seinem Schreibtisch saß, als sie eine halbe Stunde später im Polizeirevier von Fairfax County eintraf.
    Der Detective, den sie im vergangenen Jahr durch Mitch kennen gelernt hatte, begrüßte sie herzlich. „Kate“, sagte er, während sie eintrat und er sich hinter seinem Schreibtisch erhob, „was für eine angenehme Überraschung.“ Er war ein mittelgroßer Mann mit ergrauendem blonden Haar und tiefen Ringen unter sehr wachsamen braunen Augen. Wie immer trug er eine schmale Krawatte und eines seiner Hemden mit Perlenknöpfen. Seine Jugend hatte er in Texas verbracht und das Lebensgefühl dieses Bundesstaates für alle Zeiten verinnerlicht. Selbst in seinem Akzent konnte man noch eine Spur dieser schleifenden Redeweise heraushören, die typisch war für den Süden. Er war J. R. Ewing ohne den Stetson.
    „Kann ich Ihnen etwas anbieten?“ fragte er. „Eine Tasse Kaffee? Einen Tee?“
    „Nein, vielen Dank.“ Sie lächelte ihn zuvorkommend an. „Ich möchte Sie nur um Ihre Mithilfe bitten.“
    „Nun gut, schöne Frau.“ Er wartete, bis sie sich gesetzt hatte, ehe er zu seinem Stuhl zurückkehrte. „Sagen Sie dem alten Frank, was Sie brauchen, und es wird prompt erledigt.“
    „Als Erstes könnten Sie mir eine Kopie des Polizeiberichts vom Mord an Molly Buchanan geben.“
    Er hob die Augenbrauen. „Molly? Warum?“
    „Ich untersuche den Fall.“
    Dieses Mal runzelte Sykes die Stirn. „In wessen Auftrag?“
    Es wäre sinnlos gewesen, diese Frage nicht zu beantworten. Die Neuigkeit, dass sie den Hauptverdächtigen vertrat, wäre ohnehin bald bekannt. „Todd Buchanans.“
    „Ach so.“ Er schwieg eine Weile, während er die Antwort verdaute. „Weiß Mitch davon?“
    „Ja.“
    „Dann haben Sie nichts dagegen, wenn ich ihn anrufe?“
    Sie hätte es Mitch lieber selbst gesagt, dass sie sich entschieden hatte, Todds Fall zu übernehmen, aber da er so starrköpfig war, blieb ihr keine andere Wahl. „Ganz und gar nicht.“
    Kate hörte, was Frank von seiner Seite zu dem kurzen Telefongespräch beisteuerte, und hoffte inständig, dass Mitch nichts sagte, was den Detective davon abhalten würde, sie zu unterstützen. Sie glaubte es eigentlich nicht, aber nach seiner Stimmung vom vergangenen Abend war alles möglich.
    „Was hat er gesagt?“ fragte sie, als Frank den Hörer aufgelegt hatte.
    „,Gib der Dame, was sie will.’ Das war ein wörtliches Zitat.“
    Erleichtert lehnte Kate sich in ihren Stuhl zurück, während Frank wieder zum Hörer griff und eine neue Nummer wählte.
    „Eddy, hier ist Frank“, sagte er in knappem, geschäftsmäßigen Ton. „Mach mir bitte eine Kopie von Molly Buchanans Akte, ja? Ja, auch die Fotos. Wir haben irgendwo noch Abzüge. Danke.“
    „Was ist los, Kate?“ wollte er wissen, nachdem er das Telefongespräch beendet hatte. „Warum wollen Sie einen Mistkerl wie Todd Buchanan verteidigen, wenn Sie genauso gut wissen wie ich, dass er Mitchs Schwester umgebracht hat?“
    „Das ist genau der Punkt. Ich glaube nämlich nicht, dass er es getan hat.“
    „Ich habe diesen Fall selbst bearbeitet. Todd ist hundertprozentig

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