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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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und seinem älteren Bruder, Terrence Buchanan. Es war offensichtlich – wenigstens für Kate -, dass Detective Sykes sich sehr bemüht hatte, den Buchanans alle Peinlichkeiten und unerwünschte Publicity zu ersparen. Und er hatte das völlig aus der Luft gegriffene Gerücht, Richter Buchanan habe möglicherweise seinem Sohn bei der Flucht geholfen, mit keinem Wort erwähnt.
    Die Polizeifotos, die alle am Tatort aufgenommen worden waren, zeigten Molly auf dem Bett. Sie lag auf dem Bauch und hatte das Gesicht zur Seite gedreht. Ihre Augen standen weit offen. Sie war sofort an ihren Schädelverletzungen gestorben.
    Molly hatte nur einen Tanga und schwarze Lederstiefel mit hohen Absätzen getragen. Auf dem Nachttisch stand die Mordwaffe – eine Flasche Dom Pérignon, die ebenso wie andere Gegenstände im Raum abgewischt worden war.
    Der Champagner war in einem Laden in Leesburg Pike gekauft worden. Der Besitzer erinnerte sich an die Frau, die ihn gekauft hatte – eine „heiße Nummer“ mit langen blonden Haaren, einem schwarzen Ledermantel und Lederstiefeln.
    Das letzte Foto zeigte einen Stuhl in Großaufnahme, auf dessen rissigem Vinylpolster Fesselungs-Requisiten lagen. Die Auswahl von Handschellen, Peitschen, Augenbinden und einem mit Nadeln gespickten Kragen ließen keinen Zweifel daran, welche Art von Spielen Molly geplant hatte.
    Seufzend klappte Kate die Akte zu. Sie spürte einen beginnenden Kopfschmerz und massierte ihre Augenlider mit Daumen und Zeigefinger, bis die Gegensprechanlage auf ihrem Schreibtisch summte. Es war Frankie, die sie daran erinnerte, dass Alison in etwa einer Stunde am Flughafen ankommen würde.
    Die Aussicht, ihre Tochter wiederzusehen, hob ihre Laune beträchtlich. Sie legte die Akte zurück in die Schublade, nahm ihre Handtasche und verließ das Büro.

7. KAPITEL
    K ate stand auf Zehenspitzen und beobachtete die Menschenmenge, die aus dem Zollbereich in die geschäftige Ankunftshalle des Dulles International Airport strömte. Es erschien ihr wie eine halbe Ewigkeit, bis Alison, gefolgt von Megan, endlich auftauchte. Hinter ihnen ging ein braun gebrannter Eric, der in seinen grauen Hosen und dem marineblauen Blazer sehr elegant wirkte. Er hatte große Mühe, einen Gepäckwagen, auf dem sich die Designerkoffer stapelten, geradeaus zu lenken.
    „Alison!“ Kate winkte stürmisch, um ihre Tochter auf sich aufmerksam zu machen.
    „Mom!“
    Kate kämpfte sich durch das Menschenknäuel und umarmte ihre Tochter. „Oh Baby, ich habe dich ja so vermisst.“ Sie schob sie auf Armeslänge zurück. „Na, ist das denn zu fassen? Du bist ja beinahe so groß wie ich.“
    „Das sind die Plateau-Absätze.“ Alison hob den rechten Fuß und präsentierte einen schwarzen Clog mit einem acht Zentimeter hohen Absatz. „Siehst du?“
    Rasch registrierte Kate mit dem Blick einer sich sorgenden Mutter die Schuhe, den orangefarbenen Minirock und Alisons sehr blonde Haare.
    „Meine Frisur ist dir also aufgefallen“, sagte Alison lachend. „Gefällt sie dir?“ Sie fuhr mit der Hand durch die Haare. „Ich war mit Megan im Schönheitssalon und habe mir Strähnchen machen lassen.“
    Jetzt trat Megan, die still im Hintergrund geblieben war, während Mutter und Tochter sich begrüßten, lächelnd ein paar Schritte vor. Megan Hollbrook, groß gewachsen und fast ein wenig zu dünn, sah ziemlich durchschnittlich aus, obwohl sie ein gewinnendes Lächeln hatte und eine sympathische Art, die den Mangel an gutem Aussehen vollkommen nebensächlich machte.
    „Hallo, Kate.“ Sie umarmte sie. „Du hast doch nichts dagegen, oder? Ich meine Alisons Frisur. Als sie Candace mit ihren Strähnchen sah, wollte sie auch welche haben.“
    „Ich denke schon“, antwortete Kate zögernd. Sie war ein bisschen verstimmt darüber, dass die Entscheidung, Alisons Haare färben zu lassen, von ihrer 27-jährigen Stiefmutter getroffen worden war. Und ohne ihre Zustimmung. „Sie sieht nur … so viel älter damit aus.“
    „Das habe ich auch gesagt.“ Eric blieb schwer atmend stehen. „Aber Megan hat mir versichert, dass die Färbung nach sechs Wochen verschwindet.“
    „Das ist keine Färbung, Daddy“, verbesserte Alison ihn. „Ich habe nur ein paar Strähnchen machen lassen, sonst nichts. Warum macht ihr so eine große Sache daraus?“
    „Ja, du hast Recht“, meine Kate fröhlich. Sie drückte ihre Tochter an sich. „Du siehst reizend aus, Alison.“ Dann wandte sie den Blick wieder zu den Passagieren, die aus dem

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