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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Namen genannt.“
    Dollars gegen Doughnuts, würde Frankie jetzt sagen, dass selbst Molly ihre Namen nicht gekannt hatte.
    „Ich habe mir ständig Sorgen um sie gemacht“, fuhr Lynn fort. „Über ihren Lebensstil, über die Risiken, die sie einging. Aber jedes Mal, wenn ich mit ihr darüber reden wollte, endete es damit, dass wir uns stritten, und deshalb habe ich es schließlich aufgegeben.“
    „Wenn Sie sich Sorgen über ihren Lebensstil gemacht haben, warum haben Sie denn nie die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass sie von einem der Männer, mit denen sie verkehrte, ermordet wurde?“
    „Weil Todd wahnsinnig eifersüchtig war.“ Ihre Stimme wurde leise und brüchig. „Und weil er kurz zuvor gedroht hatte, sie umzubringen. Die Haushälterin hat es gehört.“
    „Er sagte das in einem Anfall von Wut.“
    In Lynns Augen glomm Hass. „Sie wissen nur so viel von Todd, wie er Sie wissen lassen will.“
    „Ich glaube, ich verstehe Sie nicht …“
    „Er hat sie mal geschlagen. Hat er Ihnen das erzählt? Er hat sie so heftig geschlagen, dass sie tagelang grün und blau war. Ich habe Polaroids von ihr gemacht und sie gebeten, ihn anzuzeigen.“
    „Aber es gab keine Fotos, die Ihre Aussage bestätigen könnten.“
    „Wohl weil Todd sie zerrissen hat.“
    „Hätte Molly Ihnen das nicht gesagt, wenn es so gewesen wäre?“
    Sie seufzte. „Molly hat ihn immer in Schutz genommen, um ihn besser erscheinen zu lassen, als er war.“
    „Warum hätte sie das tun sollen?“
    „Woher zum Teufel soll ich das wissen?“ Sie sprang auf und begann, die Pinsel auf dem Arbeitstisch umzusortieren. „Vielleicht hatte sie Angst vor ihm. Oder vielleicht mochte sie den Spaß und die Spiele, die sie sich mit seinem Geld kaufen konnte. Aber vielleicht hat es ihr auch einfach gefallen, wenn sie bestraft wurde.“
    Sie drehte sich um. Ihr Blick war durchdringend. „Es spielt doch gar keine Rolle, warum sie sich voneinander angezogen fühlten. Der Punkt ist, Todd hat sie umgebracht. Er wusste, dass sie in jener Nacht ausgehen wollte. Er ist ihr zum Motel gefolgt. Vielleicht hat er versucht, sie mit nach Hause zu nehmen, und sie wollte nicht mit ihm gehen. Sie hatten Streit, er nahm die Champagnerflasche und erschlug sie.“
    Eine einfache Lösung, dachte Kate. Und absolut plausibel. Kein Wunder, dass so viele Menschen sie für zutreffend hielten. „Aber Molly hatte ganz offensichtlich auf jemanden gewartet“, gab Kate zu bedenken. „Hätte Todd nicht befürchten müssen, dass ihre Verabredung plötzlich auftaucht und ihn auf frischer Tat ertappt?“
    Lynn zuckte mit den Schultern. „Wenn ein Mann blind vor Wut ist, passieren seltsame Dinge.“
    Kate schaute die Fotografien an, durchweg Schnappschüsse. Einige waren älter als zehn Jahre und stammten aus der Zeit, als Molly an der Georgetown-Universität war.
    „Ich habe sie gerne fotografiert“, sagte Lynn plötzlich mit bewegter Stimme. „Sie war so natürlich. Und ihre Ausstrahlung änderte sich von einer Sekunde auf die andere, wenn sie wollte. Ich habe ihr mal gesagt, wenn sie sich ein bisschen anstrengen würde, könnte sie die nächste Cindy Crawford werden. Sie hat nur gelacht und gemeint, ich sei verrückt.“
    Kate griff zu einem Bild, das Molly mit einem Helm unter dem Arm neben einem einmotorigen Flugzeug zeigte. „Wann wurde das aufgenommen?“
    „Etwa vor drei Jahren bei der Delmarva-Flugshow. Molly war eine sehr gute Pilotin, aber an diesem Tag ist sie ein bisschen zu weit gegangen mit ihren Kunststückchen und wäre beinahe abgestürzt. Die Aufnahme entstand kurz danach. Wenn man sie so sieht, würde man das kaum glauben, nicht wahr? An dem Tag haben wir uns heftig gestritten. Ich habe ihr vorgeworfen, dass sie sich umbringen wollte.“
    „Stimmte das?“
    „Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass Molly ein gequälter Mensch war. Und Todd war die Ursache.“
    Je länger Kate die Fotografien anschaute, umso mehr erkannte sie, dass Lynn Recht hatte. Zwischen den früheren Tagen an der Universität und den jüngeren Bildern war mit Molly irgendetwas passiert. Die Verwandlung war unübersehbar, selbst für jene, die sie nicht gekannt hatten. Hinter der Tollkühnheit und dem siegessicheren Lächeln sah Kate noch etwas anderes, eine Härte in den Augen, die nicht sofort erkennbar, aber dennoch vorhanden war.
    Zwei der Fotos zeigten Molly vor einem Laptop – vermutlich derselbe, den die Polizei als Beweisstück nach dem Mord aus dem Haus der Buchanans

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