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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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doch gesagt, dass sie sehr entdeckungsfreudig war.“
    „Sie hat nicht gesurft, Lynn. Ich kann nur ein paar Sätze von der Unterhaltung lesen, aber sie reichen aus, um zu erkennen, dass Molly aktiv teilgenommen hat.“ Dann fiel ihr noch etwas ein, und sie fragte: „Erinnern Sie sich noch, wann Sie diese Bilder gemacht haben?“
    „Ein paar Wochen, bevor sie umgebracht wurde. Ich weiß das so genau, weil ich rund um die Uhr gearbeitet hatte, um einen Spezialauftrag fertig zu bekommen. Molly ist jeden Abend gekommen, um mir Gesellschaft zu leisten.“
    „Vielen Dank, Lynn.“ Kate legte den Hörer auf. Sie kannte sich nicht besonders gut im Internet aus und wusste überhaupt nichts über erotische Chatrooms. Aber es musste doch eine Möglichkeit geben, die Person ausfindig zu machen, die hinter Tiger Lilly steckte. Sofort fiel ihr LuAnn Chester ein.
    Kate wollte gerade ihre Freundin anrufen, als ihr Handy klingelte. Sie schaute auf die Uhr und sah, dass es Mittag war. Das bedeutete, dass der Anrufer möglicherweise Todd Buchanan war. „Hallo?“ meldete sie sich.
    „Ist dort …“ Die Männerstimme am anderen Ende zögerte.
    „Hier spricht Kate Logan.“
    Sie glaubte einen leisen Seufzer zu hören. „Mrs. Logan, hier ist Todd. Ist die Leitung abhörsicher?“
    „Unbedingt.“
    „Gut.“
    Sie hörte unterdrückte Stimmen und vermutete, dass Jessica neben ihm stand.
    „Vielen Dank, dass Sie meinen Fall übernehmen, Mrs. Logan. Offen gesagt, habe ich nicht damit gerechnet.“
    „Ihre Verlobte war sehr überzeugend.“
    „Ja.“ Er lachte nervös. „Mrs. Logan?“
    „Warum nennen Sie mich nicht Kate?“
    „Ja … danke.“ Er räusperte sich. „Jessica sagte mir, dass Sie möglicherweise ein paar Fragen haben.“
    „Das stimmt. Eine bezieht sich auf etwas, das Lynn Flannery gesagt hat.“
    „Was immer es ist, es ist sicher nichts Gutes.“
    „Sie hat mir erzählt, dass Sie Molly einmal geschlagen haben.“
    „Das ist eine verdammte Lüge. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Frau geschlagen, und am allerwenigsten Molly.“
    „Lynn würde vor Gericht das Gegenteil aussagen.“
    Todds Tonfall wurde zynisch. „Lynn hat Molly geliebt. Ich glaube kaum, dass eine Jury sie für eine glaubwürdige Zeugin hält.“
    Dasselbe hatte Kate auch schon gedacht, aber sie sagte es ihm nicht. „Sie sagt auch, dass sie einige Polaroids von Molly gemacht hat – einen Tag, nachdem sie geschlagen wurde. Aber derartige Fotos sind zum Zeitpunkt der Untersuchungen nicht aufgetaucht. Um sicherzugehen, habe ich Detective Sykes gefragt, ob sie vielleicht in einer gesonderten Akte lägen, doch er sagte, dass er sie niemals gesehen hätte.“
    „Weil es keine Fotos gab, deshalb. Lynn hat das erfunden, um mir zu schaden. Diese Frau bedeutet Schwierigkeiten, Kate. Sie tut und sagt praktisch alles, damit ich für Mollys Tod büßen muss.“
    „Warum hasst sie Sie so sehr?“
    „Molly hat mir mal gesagt, dass Lynn glaubte, sie hätte eine Chance bei ihr gehabt, wenn ich nicht aufgekreuzt wäre. Ich weiß nicht, ob das stimmt oder nicht – Molly liebte es jedenfalls, mich auf alle möglichen Arten zu quälen; gut möglich also, dass sie sich das nur ausgedacht hat. Aber ich weiß, dass Lynn ständig daran arbeitete, uns auseinander zu bringen.“
    Kate nahm das Foto mit dem Laptop im Hintergrund zur Hand. „Wussten Sie, dass Molly häufig im Internet gesurft ist?“ fragte sie.
    „Ja. Im letzten Jahr unserer Ehe war das Internet ihre neue Leidenschaft.“
    „Haben Sie auch gewusst, dass sie möglicherweise Stammgast in einem erotischen Chatroom namens
Spinnennetz
war?“
    „Sie machen Witze.“ Kate war nicht sicher, ob seine Stimme Abscheu oder Ungläubigkeit verriet. Vielleicht etwas von beidem. „Molly?“
    „Ja. Ihr Benutzername war Guinevere. Ich versuche gerade, einen ihrer Chatroom-Partner namens Tiger Lilly ausfindig zu machen. Wissen Sie vielleicht, wer das sein könnte?“
    „Ich habe nicht einmal gewusst, dass Molly auf so etwas steht.“ Er lachte. „Kein Wunder, dass sie für mich keine Zeit mehr hatte.“
    Kate nahm einen anderen losen Faden auf: „Was wissen Sie von Lynns Geschäftspartnerin, Denise Jenkins?“
    „Ich kannte sie nicht besonders gut, aber sie ist so weit in Ordnung.“
    „Sind sie und Lynn ein Liebespaar?“
    „Molly hat das gesagt. Sie haben wohl auch kein großes Geheimnis daraus gemacht.“
    „Ich hatte auch das Gefühl, dass Denise auf Molly eifersüchtig war.“
    Er lachte.

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