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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Krug griff, vom Stuhl stieg und die Streichholzschachteln in ihre Handtasche schüttete. Mit feuchten Händen und klopfendem Herzen stieg sie wieder auf den Stuhl, stellte den leeren Krug an seinen Platz zurück und schob die schwere Kiste davor. Sie hoffte, dass niemand etwas bemerken würde.
    Einen Moment lang lehnte sie sich gegen den Bücherschrank und rang nach Atem. Gab es wirklich Leute, die mit so einer Tätigkeit ihren Lebensunterhalt verdienten? Sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
    Sekunden später verließ sie den Raum und ging ins Empfangszimmer, wo Denise sich soeben von Mrs. Waiscott verabschiedete. Die Krise schien überstanden zu sein. „Ist alles in Ordnung?“ fragte sie Denise, als die Kundin gegangen war.
    „Fürs Erste. Aber ich fürchte, ich muss unser Gespräch beenden. Ich habe Mrs. Waiscott nämlich versprochen, mir ihr Sofa anzusehen.“
    „Gehen Sie ruhig“, sagte Kate mit einer Handbewegung. „Ich habe schon genug von Ihrer Zeit beansprucht.“
    Auf der Straße presste sie ihre Handtasche gegen die Brust, als müsste sie die Kronjuwelen schützen. Sie entschloss sich gegen die Metro und winkte ein Taxi herbei.
    „Was ist denn los?“ wollte Frankie wissen, als Kate an ihrem Schreibtisch vorbeilief, ohne sich um die eingegangenen Nachrichten zu kümmern. Sie bemerkte die Handtasche. „Wenn Sie die noch fester an sich drücken, werden Sie sich die Rippen brechen.“ Sie zwinkerte. „Was haben Sie denn da drin? Sind das etwa die Pentagon-Papiere?“
    „Etwas viel Besseres.“ Kate deutete mit dem Kopf zu ihrem Büro. „Kommen Sie mit, und helfen Sie mir.“
    Nach einer Weile hatten sie die über hundert Streichholzschachteln in zwei Stapel aufgeteilt. Auf dem einen lagen die aus den weit entfernten Orten und, auf dem viel kleineren, die Hotels und Lokale, die nicht weiter als dreißig Meilen von Washington entfernt waren.
    Frankie las die Namen laut vor. „Das Blue Oyster in Silver Springs, Pearls Bed & Breakfast in Chevy Chase, Pepes Tapas Bar in Falls Church, und Bubba ist ganz hier in der Nähe, auf der Wisconsin Avenue.“ Sie schaute hoch. „Erzählen Sie mir bloß nicht, dass Sie in einer Kneipe namens Bubba alleine Nachforschungen anstellen wollen.“
    Kate lächelte. „Wollen Sie es für mich tun?“
    „Vielen Dank, Boss. Da passe ich lieber.“
    „Wenn das so ist, warum überlassen wir die Aufgabe dann nicht einem Experten? Verbinden Sie mich mit Jim Faber, bitte.“
    „Ich dachte, den schicken Sie nach Colorado?“
    „Die Dringlichkeitsliste hat sich geändert. Machen Sie schnell, Frankie, bevor er seine Reise bucht.“

18.
KAPITEL
    „M om, du bist schon zu Hause!“
    „Nun, immerhin wohne ich doch hier, oder?“
    Kate hielt inne. Alison und Candace saßen am Küchentisch vor dem Computer. Beide hatten sich blitzschnell umgedreht, als sie hereinkam, und wirkten sehr schuldbewusst.
    „Was geht denn hier vor?“ Sie schaute von einem Mädchen zum anderen.
    „Candace ist hier“, sagte Alison ein wenig zu heiter.
    „Das sehe ich auch. Ich wollte wissen, was ihr da macht.“
    „Nichts.“ Alison, die eine schlechte Lügnerin war, wurde knallrot und schaute Candace Hilfe suchend an, was mindestens ebenso verräterisch war.
    „Wir machen gerade eine Recherche im Internet“, sagte Candace mit einem Achselzucken. Sie war wie üblich wie ein Rockstar angezogen – limonengrüner Pullover, der ihre Formen betonte, und schwarze Lederhose.
    „Was denn für eine Recherche?“ Kate legte ihre Aktentasche auf einen Stuhl.
    „Oh.“ Erneutes Schulterzucken. „Ein Schulprojekt für Alison. Ich habe ihr gezeigt, wie man auf eine Website zugreift.“
    Kate ging hinüber zum Computer und ließ Alison, die aussah, als wollte sie sich am liebsten unsichtbar machen, nicht aus den Augen. „Lasst mich doch mal sehen …“
    Es war zu spät. Candace hatte die Seite weggeklickt. Der Bildschirm wurde leer.
    „Warum hast du das getan?“ fragte Kate scharf.
    „Was getan?“
    „Beleidige mich nicht, Candace. Ich bin nicht von gestern. Was immer ihr am Computer gemacht habt, hat nichts mit einem Schulprojekt zu tun. Also was war es?“
    „Mom“, murmelte Alison kleinlaut, „sie hat es dir doch gesagt. Es war nichts.“
    „Warum hat sie denn dann den Computer ausgeschaltet, bevor ich es selbst sehen konnte?“
    „Es war keine Absicht, Mrs. Logan, ich schwöre es. Ich kann versuchen, die Seite wiederzuholen, wenn Sie es möchten.“
    Kate beachtete sie nicht. „Wo

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