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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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sich ihre Antipathien nicht anmerken, jedenfalls nicht in ihrer Gegenwart. Und obwohl Eric es niemals zugeben würde, war er Mitch dankbar dafür, dass er Alison vor vier Monaten aus der Gewalt ihres Entführers befreit hatte.
    „Bist du sicher, dass sie in Ordnung ist?“ wollte Eric von Kate wissen, als Alison nach oben lief, um ihren Koffer zu holen. „Hat diese Gegenüberstellung sie nicht aus der Fassung gebracht?“
    „Ein wenig, aber jetzt geht es ihr wieder gut.“
    „Ich verstehe nicht, warum man ihr das überhaupt antun musste.“ Dieser Satz war an Mitch gerichtet. „Da waren doch Dutzende von Leuten auf dem Bahnsteig, und die Einzige, die eine Beschreibung des Killers geben konnte, war meine dreizehnjährige Tochter?“
    Kate legte die Hand auf Mitchs Arm, weil sie einen Streit befürchtete. Aber es war nicht nötig. Trotz Erics überdeutlichen Vorwurfs blieb Mitch erstaunlich ruhig. Er brachte sogar ein Lächeln zu Stande, was Eric noch wütender zu machen schien.
    „Doch, Eric, es waren eine Menge Leute auf dem Bahnsteig. Unglücklicherweise hatte sich nur eine Person den Mann genau angesehen. Mir hat es ebensowenig gepasst wie Ihnen, dass Alison den Stress einer Gegenüberstellung auf sich nehmen musste. Leider war es die einzige Möglichkeit, um den Mann zu identifizieren.“
    Eric lachte höhnisch. „Aber Sie haben ihn nicht identifiziert, oder? Ihr Verbrecher ist immer noch da draußen und lacht Sie aus.“
    „Er weiß, dass ich hinter ihm her bin. Er bleibt auf der Hut.“
    „Sie nehmen es mir hoffentlich nicht übel, wenn ich Ihnen nicht glaube, Calhoon. Wir reden hier über meine Tochter. Wenn dieser Mann eine Bedrohung für sie darstellt, dann verlange ich, dass etwas gegen ihn unternommen wird.“
    „Ich mache meinen Job, Logan. Sie tun Ihren. Falls Sie sich außerstande sehen, Ihre Tochter in den nächsten Wochen zu beschützen, dann sagen Sie’s mir jetzt, und ich werde mich um etwas anderes für sie kümmern …“
    „Also, das ist doch …“
    „Eric.“ Kate stellte sich zwischen die beiden Männer, als Eric, der ausgesprochen wütend aussah, einen Schritt vortrat. Sie hätte es ihm ohne weiteres zugetraut, den ersten Schlag auszuteilen, und sie wusste, dass Mitch trotz aller Selbstbeherrschung zurückgeschlagen hätte.
    „Hört auf!“ befahl sie. Sie hatte die Hand auf Erics Brust gelegt, um ihn im Zaum zu halten. „Habt ihr den Verstand verloren?“
    „Er hat mich beleidigt.“
    „Ach, komm, vergiss es. Du hast es doch provoziert.“ Sie ließ die Hand fallen. „Reiß dich zusammen, ja?“ Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fragte sie: „Wo fährst du denn hin?“
    Eric zog einen Prospekt aus der Tasche und gab ihn ihr. „Mountain Peak Hotel in Big Sky, Montana – Mitchs erste Wahl“, setzte er mit einem finsteren Blick auf ihn hinzu. „Ich habe die Telefonnummer aufgeschrieben.“
    Kate blätterte durch den Prospekt. „Hast du ein Flugzeug gechartert?“
    „Um diese Nachtzeit gibt es keine planmäßigen Flüge mehr, Kate. Was hast du denn gedacht, was ich tun würde? Hier geht es schließlich um die Sicherheit meiner Tochter.“
    Er ließ wirklich keine Gelegenheit aus, ihr das vorzuhalten. „Hast du dein Handy dabei?“
    Eric klopfte auf seine Tasche. „Hier. Hast du in der Schule angerufen?“
    Kate nickte.
    „Ich bin fertig.“ Mit dem Koffer in der Hand stand Alison in der Tür. Sie war nicht so munter wie an dem Morgen, als sie zu den Virgin Islands aufgebrochen war. Sie wirkte ruhig und ernst und überhaupt nicht glücklich darüber, dass sie ihre Mutter verlassen musste.
    Kate ging zu ihr und richtete den Kragen ihres blauen Parkas. „Du wirst sehr viel Spaß haben, Herzchen. Ganz bestimmt.“
    „Ich habe Angst um dich, Mommy.“
    Mommy.
In letzter Zeit hatte Alison sie nur Mom genannt. Mommy sagte sie nur, wenn sie Angst hatte. „Mir wird schon nichts passieren.“ Kate zwang sich zu einem Lächeln. „Ich habe doch den großen bösen Mitch, der auf mich aufpasst.“
    „Aber wenn der Mann nicht gefangen wird?“ Tränenfeuchte Augen forschten ängstlich in ihrem Gesicht nach. „Wenn er versucht, dich zu töten?“
    Kate sah Erics Blick und seinen Hab-ich-es-dir-nicht-gesagt?-Ausdruck. „Das wird er nicht riskieren. Er hat viel zu viel Angst vor Mitch.“
    „Warum schickst du mich denn dann fort? Wenn er dir nichts tut, weil er Angst vor Mitch hat, dann wird er mir auch nichts tun.“
    Kate und Mitch wechselten einen stummen

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