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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Blick. Offenbar hatte Alison in den letzten Stunden viel nachgedacht. In dieser Hinsicht war sie ihr, Kate, sehr ähnlich. „Wir schicken dich nur weg, um wirklich jedes Risiko auszuschließen“, erklärte sie. „Außerdem ist es für mich leichter, auf mich selbst aufzupassen, wenn ich mir um dich keine Sorgen zu machen brauche.“
    „Daddy wollte Megan nicht die Telefonnummer vom Hotel geben.“
    „Ich weiß. Das ist nämlich sicherer.“
    „Wer kennt sie denn?“
    „Mitch und ich. Und sonst keiner.“
    „Nicht mal Grandma?“
    Später würde sie sich bei Rose dafür entschuldigen müssen. „Nicht einmal Großmama.“
    Alison schlang die Arme um ihre Mutter. „Ich rufe dich jeden Tag an, Mommy.“
    „Ich dich auch.“
    Sie sah der schwarzen Limousine nach und erhaschte einen letzten Blick auf ihre Tochter, als sie sich winkend aus dem Fenster lehnte. Kate wischte sich über die Augen und riss sich zusammen, ehe sie ins Haus zurückging.
    Mitch war am Telefon. Sein Gesicht sah grimmig aus.
    Sie schaute ihn fragend an, als er den Hörer auflegte. „Was ist denn passiert?“
    „Luther ist tot.“

23. KAPITEL
    „T ot?“ Kate lehnte sich an die Küchenanrichte. „Wie denn? Und wo?“
    „Zwei Teenager haben seine Leiche im Skulpturengarten des Smithsonian Museums gefunden.“
    „Was ist denn passiert?“
    „Genaueres wissen wir noch nicht. Die Polizei ist gerade erst eingetroffen. Einer der Officer hat mich angerufen, weil er von der Gegenüberstellung heute früh wusste.“ Er nahm das Halfter mit seiner Pistole, das oben auf dem Kühlschrank lag, und schlang es sich um die Schulter. „Pack ein paar Sachen in deine Reisetasche.“
    „Wozu?“
    „Ich bring dich zu den Spivaks. Ich habe schon mit Mary Beth gesprochen. Sie freut sich, wenn du ein paar Tage bei ihr bleibst.“
    Tom Spivak und seine Frau Mary Beth waren alte Freunde von Mitch und taten alles für ihn. Sie waren nette, großzügige Leute. Kate zweifelte nicht daran, dass die Einladung ehrlich gemeint war, aber Ausziehen kam nicht in Frage. „Ich lasse mich nicht aus meinem Haus vertreiben, Mitch.“
    „Kate, sei nicht dickköpfig. Wir wissen nicht, für wen Luther gearbeitet hat.“
    „Du weißt nicht, ob er überhaupt für jemand gearbeitet hat. Und wenn er dir nun die Wahrheit gesagt hat und nichts mit dem Vorfall in der Union Station zu tun hatte?“
    „Luther kennt die Bedeutung des Wortes
Wahrheit
nicht.“
    „Und was ist mit meiner Arbeit? Die Fälle, an denen ich sitze? Die Leute, die sich auf mich verlassen? Soll ich jetzt alles stehen und liegen lassen und mich verstecken?“ Sie schüttelte den Kopf. „Das tue ich nicht, Mitch. Ich habe Alison fortgeschickt, weil ich glaube, dass du Recht hast, aber das hier mache ich nicht. Mein Leben geht weiter. Ich kann es nicht einfach anhalten, wenn ein paar Dinge etwas schiefgehen.“
    „Etwas schiefgehen? Jemand könnte versuchen, dich umzubringen.“
    „Ach Mitch, hast du eine Vorstellung davon, wie viele Mörder ich hinter Gitter gebracht habe, als ich im Büro des Staatsanwalts gearbeitet habe? Oder wie viele Drohungen ich im Laufe der Jahre bekommen habe? Dutzende. Und ich lebe immer noch, oder?“
    Das Schweigen zwischen ihnen war angespannt. Kate hielt seinem Blick stand. Einen Moment lang fragte sie sich, ob er sie jetzt wohl über die Schultern werfen und sie in sein Auto schleppen würde, während sie schrie und mit den Beinen strampelte.
    „Na gut“, sagte er schließlich, obwohl er nicht überzeugt wirkte. „Wir tun’s auf deine Weise. Aber ich warne dich. Wenn du zulässt, dass dir irgendetwas geschieht, bring ich dich um. Hast du verstanden?“
    „Ja.“ Sie lächelte ihn schelmisch an. „Soll ich auf dich warten? Oder wäre es zu viel des Guten, wenn ich damit rechne, dass du nach der Arbeit zu mir kommst?“
    „Keineswegs.“
    „Gut. Weck mich auf.“
    „Schließ die Tür ab.“
    Um diese Nachtzeit herrschte kaum Verkehr auf den Straßen, und Mitch brauchte nur zehn Minuten vom Cleveland Park bis zu dem fraglichen Abschnitt der National Mall. Zwei Streifenwagen und ein Krankenwagen waren bereits eingetroffen, als Mitch ankam. Ihre blauen und roten Lichter blitzten in den dunklen Himmel.
    Die Hände in die Taschen gesteckt, ging Mitch den Weg zum Skulpturengarten hinunter. Ein Wachmann ließ ihn passieren, nachdem er seinen Dienstausweis geprüft hatte.
    Die Leiche lag am Fuß einer Bronzeskulptur mit dem Titel
Der große Krieger Montaubant.
Ein Amtsarzt,

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