Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
Vom Netzwerk:
war einfach zu schnell gegangen – das Gedränge, die schreiende Frau, sie selbst, die Alison zurückriss und dann versuchte, die Frau festzuhalten …
    „Ist es so besser?“ fragte Mitch.
    Wieder nickte Alison. Sie ließ sich noch ein paar Sekunden Zeit, dann schaute sie Mitch an. „Er ist es“, sagte sie ruhig.
    „Bist du sicher?“
    Sie nickte und blickte noch einmal zu dem Mann. „Ja, ich bin sicher. Er ist es.“
    Kate warf Mitch einen fragenden Blick zu, aber seine Miene war undurchdringlich. Er tätschelte nur Alison den Kopf und sagte etwas zu dem Polizisten an der Tür, das Kate nicht verstehen konnte.
    Als er sich wieder zu ihnen umdrehte, lächelte er. „Warum wartet ihr beiden nicht in meinem Büro“, schlug er vor. „Officer Dunn wird euch etwas zu trinken besorgen.“
    Alison sah verwirrt aus, aber Kate hatte bereits verstanden. Alison hatte es nicht geschafft, den Täter wiederzuerkennen. „Er ist es nicht, oder?“ fragte sie flüsternd.
    Mitch schüttelte den Kopf. „Der Mann, den sie identifiziert hat, ist einer von unseren Leuten – Sergeant David Bloom.“
    „Okay, Luther. Warum machst du es dir nicht leicht und erzählst uns alles?“
    In einem fensterlosen Vernehmungszimmer hatte Mitch sich einen Stuhl herangezogen und hingesetzt. Sein Freund Tom Spivak, ein Mann mit elf Jahren Berufserfahrung und gebaut wie ein Football-Spieler, lehnte mit der Hüfte an einem Tisch.
    Mitch wusste ebenso wie sein Freund, dass dieses Verhör illegal war. Deshalb hatte Tom darauf bestanden, dabei zu sein.
    „Ich möchte nicht, dass du eine Dummheit machst“, hatte Tom ihm gesagt.
    Luther saß Mitch gegenüber und musterte ihn großspurig. Für einen Mann war er relativ klein und schmal, aber was ihm an Körpergröße fehlte, machte er durch seinen Grips wett, obwohl er nicht einmal die Hauptschule beendet hatte. Ein Teil seines rechten Ohres war bei einer blutigen Kneipenschlägerei verstümmelt worden, die sein Gegner nicht überlebt hatte. Weil mehrere Zeugen ausgesagt hatten, dass der andere Mann angefangen und Luther sich nur verteidigt habe, war er davongekommen.
    Jahrelang war er Stammgast in Erziehungsheimen gewesen, bis sein Onkel ihn unter seine Fittiche genommen und ihm alles beigebracht hatte, was man im Geschäft wissen musste. Luther hatte eine schnelle Auffassungsgabe gehabt. Mit zwanzig Jahren war er Lou Torres’ rechte Hand und ein Experte in Körperverletzung geworden. Im Viertel hieß es
Leg dich nicht mit Luther an. Wenn er kassieren kommt, dann zahlst du besser.
    „Ihr zwei Komiker“, sagte Luther mit einer Stimme, die heiser war vom Rauchen, „denkt wohl, ich bin blöd? Glaubt ihr etwa, ich hätte nicht mitgekriegt, dass euer so genannter Augenzeuge mich nicht als …“, er setzte Anführungszeichen in die Luft, „,Metro-Killer’ identifizieren konnte?“
    „Du warst es, Luther. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir das beweisen können. Und wenn wir das erst mal tun …“, Mitch schüttelte den Kopf, „… dann werden wir nicht so verhandlungsbereit sein, wie wir es jetzt noch sind.“
    Luther lümmelte sich mit weit gespreizten Beinen auf seinem Stuhl. Die Arme ließ er seitlich herunterhängen. „Ich brauche eure Verhandlungsbereitschaft nicht, Calhoon. Denn sobald mein Anwalt hier auftaucht, bin ich draußen.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem bösen Lächeln. „Und dann werde ich euch verklagen, weil ihr mich hier ohne Grund festhaltet. Sie und Ihr Kumpel, ihr werdet euch noch wünschen, dass ihr Luther Whorley nie kennen gelernt hättet.“
    Mitch ging nicht darauf ein. „Wo warst du gestern um vier Uhr nachmittags?“
    „Zu Hause. Ich hab das getan, was ich immer im März tue.“
    „Ach ja?“ fragte Tom. „Du bist Basketball-Fan, Luther?“
    „Haben Sie damit ‘n Problem?“
    „Wer hat denn gespielt?“
    Luther zuckte nicht mit der Wimper. „Duke gegen die Universität von Los Angeles.“
    „Und wer hat gewonnen?“
    „Die Devils, Mann. War ‘n gutes Spiel. Ich hatte zehn Riesen auf die gesetzt.“ Sein Grinsen wurde verschlagen. „Wollen Sie wissen, wie viele Punkte Shane Battier gemacht hat?“
    Mitch und Tom tauschten Blicke aus. Der Bastard hatte wirklich an alles gedacht.
    Mitch sah ihn an, ohne mit der Wimper zu zucken. „Ich weiß nicht, wie es dir geht, Detective Spivak, aber ich rieche eine Ratte. Der Knabe ist einfach zu gut präpariert. Findest du nicht auch, Luther?“
    Luther beugte sich nach vorn. Das Lächeln war

Weitere Kostenlose Bücher