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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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einbrannten.
    Als Ted zu Ende geredet hatte, leerte Mitch sein Glas in einem Zug, als wäre es ein Whiskey. „Und Sie haben ihn einfach so davonkommen lassen“, sagte er.
    „Ich wollte das nicht, glauben Sie mir. Aber ich musste auch an Molly denken. Sie wollte nicht, dass es irgendjemand wusste.“
    „Dann ist dieses Schwein also mit einem Klaps auf den Arm und der Warnung, nie wieder eine Frau zu schlagen, davongekommen.“
    „Mir waren die Hände gebunden, Mitch.“
    „Meine sind es jedenfalls nicht.“ Mitch stand auf und schob mit einer heftigen Bewegung seinen Stuhl zurück.
    „Mitch?“ Er hörte die Besorgnis in Teds Stimme, aber er achtete nicht darauf. „Mitch. Verdammt noch mal, Sie haben mir Ihr Wort gegeben“, rief Ted ihm nach, als Mitch zur Tür lief. Mitch ignorierte ihn und stürmte hinaus.
    Victor Harlow wohnte in McLean in einem zweistöckigen Tudor-Haus, das groß genug für drei Familien war. Der Geschäftsmann hatte ein Glas Whisky in der Hand, als er selbst die Tür öffnete. „Ja?“
    „Sie sind Victor Harlow?“ fragte Mitch, um sicherzugehen.
    Der groß gewachsene Mann schaltete sein Fernsehlächeln ein. „Wie er leibt und lebt.“
    „Nicht mehr lange.“ Mit einer Hand packte Mitch ihn am Hemd und zog ihn aus dem Haus, und mit der anderen schloss er die Tür.
    „Was zum Teufel …“
    „Seien Sie still, und gehen Sie weiter.“ Mitch zerrte ihn in den hinteren Teil des Garten, wo er ihn gegen die Hauswand drückte. Das Glas fiel Victor aus der Hand.
    „Wer zum Teufel sind Sie?“ bellte er, während er vergeblich versuchte, sich aus Mitchs Klammergriff zu befreien.
    „Mein Name ist Calhoon. Mitch Calhoon. Ich bin Molly Buchanans Bruder.“
    Harlows Mundwinkel fielen herab. „Hören Sie …“
    Mitch schlug dem erschrockenen Mann die Faust ins Gesicht. „Das ist von mir.“ Er schlug erneut zu. „Und das ist von Molly.“
    Zufrieden sah er, dass Harlows Unterlippe geplatzt war. Blut spritzte heraus und tropfte ihm auf den Hemdkragen. Harlow sackte in sich zusammen, das Gesicht schmerzverzerrt, aber Mitch zog ihn wieder hoch. „Was ist los, Harlow? Sie schlagen keine Männer? Nur Frauen?“
    „Es ist nicht, wie Sie denken.“ Harlow wischte sich über den Mund, der rasch anschwoll, starrte auf das Blut an seiner Hand und sah aus, als ob er ohnmächtig würde.
    Mitch presste ihn gegen einen Mauervorsprung. „Womit hat sie das verdient, was Sie ihr angetan haben? Sagen Sie es mir.“
    Harlow atmete schwer und schaute gehetzt von rechts nach links, als ob er hoffte, dass jemand zu seiner Rettung herbeieilen würde. „Es tut mir Leid“, sagte er durch das Blut, das aus seinem Mund sickerte. „W-was soll ich Ihnen sonst noch sagen?“ Er sah nach unten, und ein Hoffnungsschimmer, den er nicht verbergen konnte, blitzte in seinen Augen auf.
    Mitch folgte seinem Blick. Auf dem Gras lag eine Gartenschere, halb verdeckt unter einem Rhododendrenbusch. Er beugte sich leicht nach unten und nahm sie mit einer Hand auf.
    „Wie wäre es mit einem Gebet?“ beantwortete er Harlows Frage. „Sind Sie in Stimmung?“ Er ließ die Schere ein paar Mal zusammenschnappen. „Was schneiden wir denn zuerst ab? Ihre Hände oder Ihre Eier?“ Er klapperte weiter mit der Schere. Er genoss es, dem hilflosen Mann dabei zuzusehen, wie er bei jedem Geräusch zusammenfuhr und mit den Augen blinzelte. „Ich kann mich nicht entscheiden, Harlow, obwohl ich eher zu den Eiern tendiere. Was meinen Sie?“
    „Sie sind wahnsinnig.“ Harlow war in heller Panik. Vielleicht war es Absicht, vielleicht konnte er sich nicht länger auf den Beinen halten: Er glitt an der Ziegelwand hinunter und schlang die Arme um seine Knie, als ob er sich vor Mitchs Drohung schützen wollte. „Meine Frau und meine Kinder sind im Haus, um Himmels willen.“
    „Warum sagen Sie ihnen nicht, dass sie zu uns rauskommen sollen? Dann können Sie Ihnen gleich sagen, was für ein perverses Schwein Sie sind, bevor sie es aus der Zeitung erfahren.“
    „Mitch.“ Eilige Schritte kamen von der Einfahrt. „Verdammt, Mitch, lassen Sie das Ding fallen!“
    Zwei Hände packten ihn und rissen ihn mit so viel Schwung fort, dass die beiden Männer aufs Gras fielen.
    Mitch war sofort wieder auf den Beinen, Ted brauchte kaum länger. „Machen Sie, dass Sie wegkommen, Rencheck.“
    „Geben Sie mir die …“ Ted wand Mitch die Schere aus der Hand und schleuderte sie außer Reichweite.
    „Der Mann ist ein Irrer!“ Harlow zeigte anklagend

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