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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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mit dem Finger auf Mitch. „Sie haben gesehen, was er gemacht hat, wie er mich angegriffen hat. Er hätte mich umgebracht, wenn …“
    „Seien Sie still, Harlow.“ Ted gab Mitch noch einen Stoß und ging hinüber zu dem jammernden Mann. „Seien Sie still und hören Sie gut zu, denn ich sage Ihnen das nur ein einziges Mal. Sie stehen jetzt auf, machen sich sauber und vergessen, dass Detective Calhoon jemals hier gewesen ist. Haben wir uns verstanden?“
    Harlow wischte noch mehr Blut von seinen Lippen. „Ich werde überhaupt nichts vergessen. Ich gehe sofort zum Polizeipräsidenten. Wir spielen zusammen Golf. Ich bin sicher, dass er sehr daran interessiert ist, den Schläger kennen zu lernen, der für ihn arbeitet.“
    Rencheck hockte sich vor Harlow hin. Mitch hatte Mühe, ihn zu verstehen. „Und wenn Sie mit dem Chef sprechen, vergessen Sie nicht, das Tonband zu erwähnen und die Fotos von Molly, die ich habe. Denn wenn Sie es nicht tun, werde ich es machen.“
    „Sie werden Ihren Job verlieren!“
    „Das ist es mir wert, wenn ich Sie dafür in der Todeszelle sehen kann.“
    „Weil ich eine Nutte geschlagen habe?“ Er lachte unsicher. „Sie sind ja verrückt.“
    Mitch machte einen Satz nach vorne, aber Ted streckte seine Hand aus. „Nein“, sagte er mild. „Nicht, weil Sie sie geschlagen haben. Sondern ermordet.“
    „Ich habe sie nicht ermordet.“
    Ted zuckte mit den Schultern. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das spielt für mich keine Rolle. Wenn ich erst einmal
neue
Beweise gegen Sie habe, dann wird es in ganz Washington keinen Menschen mehr geben, der nicht davon überzeugt ist, dass Sie Molly Buchanan getötet haben.“
    Harlow starrte ihn ungläubig an. „Welche neuen Beweise? Wovon reden Sie?“ Als er dann endlich kapierte, was Ted gesagt hatte, schaute er vom einen zum anderen. „Meine Güte, Sie sind ja genauso verrückt wie er. Sie würden wirklich lügen?“
    Ted lächelte dünn. „Ich bin Anwalt. Lügen ist das, was ich am besten kann.“
    Kate vermisste Alison sehr, mehr noch als während ihrer Kreuzfahrt zu den Virgin Islands. Schließlich wusste sie dieses Mal nicht, wie lange ihre Tochter fortbleiben würde. Sie sprachen jeden Tag miteinander, zweimal, manchmal sogar dreimal. Das Skifahren machte Spaß, und Eric unternahm jeden Abend mit ihr Fahrten in Pferdeschlitten zu noblen Restaurants. Aber Alison machte sich Sorgen und wollte wissen, warum Mitch den einohrigen Mann noch nicht für den Todesfall in der U-Bahn-Station vor Gericht gebracht hatte. Kate brachte es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass Luther tot war. Sie hatte sich mit Eric darüber verständigt, dass ihre Tochter das nicht wissen musste.
    Sie schaute auf ihre Uhr. Schon acht. Zwei Stunden war es her, seit sie Mitch und Ted am Polizeimahnmal allein gelassen hatte, und seitdem hatte sie nichts mehr von den beiden gehört. Sie überlegte gerade, ob sie versuchen sollte, Mitch auf seinem Handy zu erreichen, als sie hörte, dass die Haustür geöffnet wurde.
    „Mitch!“ Sie lief in den Flur und blieb mit offenem Mund stehen. Sein Anzug war schmutzig und zerknittert, sein Hemd verschmiert von Gras- und Blutflecken. An seinem Backenknochen war ein hässlicher Kratzer.
    Ihr dämmerte etwas. „Harlow? Habt ihr euch geprügelt?“
    „Da war nicht viel zu prügeln.“ Mitch ging an ihr vorbei in die Küche und goss sich ein Glas Wasser ein.
    „Ich hole dir Eis für deine Backe.“ Kate wollte zum Kühlschrank laufen, aber er hielt sie zurück.
    „Lass.“ Er trank einen Schluck Wasser. „Mir geht’s gut.“
    Sie führte ihn zu einem Stuhl. „Und ihm?“ Wie mag es jetzt um seine geschäftliche Zukunft bestellt sein, fragte sie sich.
    „Nicht schlecht genug. Ted ist gekommen und hat alles vermasselt.“
    „Was heißt das, Ted ist gekommen? Ihr wart doch zusammen, als ich euch verlassen habe.“
    „Ich bin abgehauen.“ Er leerte sein Glas und knallte es auf den Tisch. „Das muss man unserem Staatsanwalt allerdings lassen: Er steckt voller Überraschungen. Und er hat mehr Mumm, als ich ihm zugetraut hätte.“
    „Was hat er denn getan?“
    „Er hat diesen Idioten davon überzeugt, dass er ihn für den Mord an Molly verurteilen lassen könnte. Als Ted mit ihm fertig war, hätte Harlow seine eigene Mutter für einen Deal mit ihm verhökert.“
    „Heißt das, du steckst nicht in Schwierigkeiten?“
    Mitch lachte rau. „Ich wünschte beinah, es wäre so, nur um zu sehen, wie diese Ratte dafür bezahlt,

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