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Kennwort: Schwarzer Ritter

Kennwort: Schwarzer Ritter

Titel: Kennwort: Schwarzer Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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nicht sicher wusste, war die Champagnermarke, die er bevorzugt. Deshalb hat sie ihn gestern in einer EMail nach seiner bevorzugten Limonade befragt. Sie wird es dir sagen, falls es Dom Pérignon sein sollte.“
    Verärgert stellte Kate ihre Tasse hin. „Das hätte sie besser nicht getan.“
    „Warum? Was ist falsch daran?“
    „Falsch daran ist, dass der Mann ein Mörder sein könnte. Bis jetzt hat er sich ja ganz gut im Verborgenen halten können, aber so eine Frage aus heiterem Himmel macht ihn vielleicht misstrauisch.“
    LuAnn warf ihr einen besorgten Blick zu. „Meinst du, er hat es auf sie abgesehen?“
    „Wir wollen es nicht hoffen. Wann hat sie die E-Mail denn geschickt?“
    „Irgendwann gestern Nachmittag. Vielleicht am frühen Abend.“
    Kate nickte, immer noch besorgt. „Soll ich sie anrufen? Oder irgendwo treffen?“
    „Sie sagte, du kannst heute Morgen zwischen neun und halb zehn bei ihr zu Hause vorbeikommen. Danach ist sie bei der Arbeit.“ LuAnn nahm einen Zettel aus ihrer Handtasche. „Hier ist die Adresse. Normalerweise macht sie um diese Zeit ihre Gymnastikübungen. Wenn sie die Klingel wegen der lauten Musik nicht hört, geh einfach rein. Ihre Tür ist offen.“
    Charlene Meyers wohnte einen Block vom Franziskanerkloster entfernt. Gegenüber dem neu erbauten Haus erstreckten sich mehrere Hektar Gärten und Wald. Trotz LuAnns Hinweis auf laute Musik drang kein Geräusch durch die Tür von Apartment 4B im ersten Stock.
    Kate klingelte. Als niemand öffnete, drückte sie den Klingelknopf erneut. Schließlich klopfte sie, leise zuerst, dann lauter. Stille. Sie drehte am Türknauf, aber es war abgeschlossen.
    Kate klopfte noch einmal. „Charlene“, rief sie. „Ich bin’s, Kate Logan. Die Freundin von LuAnn.“ Es war zwecklos. Entweder war die Frau nicht zu Hause, oder sie hatte beschlossen, doch nichts über diesen Kerl zu erzählen. An die dritte Möglichkeit wollte Kate lieber nicht denken.
    „He!“ rief jemand aus der unteren Etage. „Was ist das für ein Lärm?“
    Kate beugte sich über das Geländer. Ein dicker Mann in T-Shirt und schlecht sitzenden Jeans kam die Treppe hinauf. „Ich habe eine Verabredung mit Miss Meyers“, erklärte Kate, als er keuchend den obersten Treppenabsatz erreichte. „Aber sie öffnet nicht.“
    Der Mann grinste. „Sie sind nicht die Art von Verabredung, auf die sie wartet.“
    „Sind Sie ein Nachbar?“
    „Ich bin der Hausmeister. Bellamy. Wie in Ralph.“
    Kate hatte keine Ahnung, wovon er redete, und fragte ihn auch nicht, weil sie keine Lust auf ausschweifende Erklärungen hatte. „Mr. Bellamy, ich bin ein bisschen besorgt. Miss Meyers hat mir gesagt, sie würde um diese Zeit Gymnastik machen und ich sollte einfach hereinkommen. Aber die Tür ist verschlossen, und sie öffnet auch nicht.“
    Der Mann kratzte sich am Kopf. „Merkwürdig. Um diese Tageszeit hat sie ihren CD-Player immer voll aufgedreht.“
    „Würden Sie bitte nachsehen? Um sicherzugehen, dass sie nicht krank ist oder ihr sonst etwas fehlt?“
    Er kratzte die andere Seite seines Kopfes. „Weiß nicht. Vielleicht hat sie Besuch.“
    „Dann würde sie doch öffnen und irgendetwas sagen. Oder sie hätte einen Zettel an die Tür geklebt.“
    Der Hausmeister ging an Kate vorbei und schlug so laut mit der Faust an die Tür, dass sie erzitterte. „Miss Meyers, sind Sie zu Hause?“ Er hielt das Ohr an die Tür und wartete ein paar Sekunden.
    Und dann, als ob er die Stille als Aufforderung betrachtete, einzuschreiten, nickte er kurz. „Ich hole die Schlüssel.“
    Innerhalb weniger Minuten war er mit einem großen Schlüsselbund zurück. Er wählte einen von den mehr als zwölf Schlüsseln, steckte ihn ins Schloss und drehte rasch am Knauf.
    Die offene Tür gab den Blick auf ein Wohnzimmer frei, dessen Einrichtung alles andere als dezent war. Ein halbrundes, mit einem Leopardenfell bedecktes Sofa stand in der Mitte, umgeben von Sitzkissen mit dem gleichen Muster. Zwei Jugendstil-Tischlampen waren eingeschaltet und ließen darauf schließen, dass Charlene sich entweder nicht um ihre Stromrechnung kümmerte oder noch gar nicht nach Hause gekommen war.
    „Miss Meyers!“ rief der Hausmeister noch einmal, als sie eintraten. Aber noch immer kam keine Antwort.
    Nach einem kurzen Blick in die Küche ging Kate an ihm vorbei durch den Flur ins Schlafzimmer, das ebenfalls im Dschungelstil eingerichtet war. Das Doppelbett mit dem ausgebreiteten Tigerfell darauf war unberührt. Über einem

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