Kerzenlicht Für Eine Leiche
Margaret Holden, die im Begriff stand, das Cottage der Walcotts zu verlassen und unter der Tür mit Evelyne Walcott redete.
Die beiden Frauen winkten ihm zu.
Markby erwiderte ihren Gruß. Margaret verabschiedete sich von Evelyne und kam zu ihm. Am Tor fragte sie:
»Sind Sie gekommen, um mich zu sprechen?«
»Ich wollte zu Bullen, nur mal nachsehen. Aber ihm scheint nichts zu fehlen.«
»Der arme alte Mann«, seufzte sie.
»Ich habe eben noch mit Evelyne über ihn gesprochen. Er wird von Tag zu Tag exzentrischer. Er spricht mit sich selbst. Ned und Evelyne haben ihn durch die Wände gehört.«
»Ich dachte, diese alten Cottages hätten ziemlich dicke Mauern?«
»Im Erdgeschoss, ja. Aber oben sind die Wände dünner. Direkt unter dem Dach sind sie nur noch eine Lage dick. Die Häuser sind sehr alt und haben keine modernen Fundamente. Deswegen sind die Wände unten ganz dick, wegen der Stabilität vermutlich. Und sie haben Bullen oben unter dem Dach gehört. Er hat in seinem Schlafzimmer geredet.«
»Das tue ich auch«, sagte Markby mit einem Grinsen. Sie lachte leise.
»Wir alle führen hin und wieder Selbstgespräche. Auch ich bin so eine Missetäterin. Aber das hier ist etwas anderes. Die Walcotts sagen, er wäre richtig laut geworden. Als hätte er sich mit sich selbst gestritten, meint Ned.«
»Wirklich?«, sagte Markby nachdenklich.
»Warum kommen Sie nicht vorbei und trinken eine Tasse Kaffee mit uns? Lars und Angie sind auch da.« Markby drehte sich nach Bullen in seinem Garten um, doch der alte Mann war im Innern seines Hauses verschwunden.
»Also schön. Aber ich kann nicht lange bleiben.«
Als Markby die Old Farm betrat, war nicht zu übersehen, dass Lars und Angie offensichtlich einen Streit gehabt hatten. Angie war weiß im Gesicht und hatte die Lippen zusammengepresst. Lars im Gegensatz dazu war rot angelaufen und sah aus, als hätte er gebrüllt.
Beide gaben sich Mühe zu tun, als freuten sie sich über Markbys unerwarteten Anblick.
»Wie geht es Ihnen?«, fragte Lars.
»Haben Sie den Totengräber bereits gefunden, Alan?«, fügte Angie hinzu.
»Es läuft alles nach Plan, und nein, wir haben Gordon Lowe noch nicht gefunden.« Margaret war in die Küche gegangen, um Kaffee zu organisieren. Lars blickte zur Tür.
»Diese dumme Geschichte geht Mutter sehr an die Nieren.«
»Tatsächlich?« Markby hatte eigentlich das Gefühl, dass Margaret ganz gut zurechtkam. Lars auf der anderen Seite sah entschieden mitgenommen aus, und Angies geschliffene Haltung zeigte erste Risse.
»Sie … sie macht sich Sorgen wegen meiner Laufbahn. Wegen der Auswirkungen, die negative Publicity haben könnte.«
»Das tun wir alle!«, schnappte Angie.
»Sie sagten, Alan«, Lars Holden starrte ihn flehend an, »Sie sagten, dass Sie meinen Namen aus der Sache heraushalten wollten.«
»Ich denke, das ist nicht ganz richtig«, protestierte Markby.
»Ich sagte, dass ich keinen Grund wüsste, warum Ihr Name erwähnt werden sollte, falls Sie nichts mit der Sache zu tun haben.« Angie stellte die gekreuzten Beine wieder nebeneinander und erhob sich.
»Ist das nicht ziemlich naiv?« Sie ging zu ihrer Handtasche und kramte darin nach Zigaretten. Als sie sich eine anzündete, sagte Lars nervös:
»Mutter mag nicht, wenn …«
»Das tut mir aber Leid«, unterbrach ihn seine Geliebte schnippisch. Sie blickte sich suchend um.
»Das ist also der Grund, aus dem nie ein verdammter Aschenbecher dasteht!« In diesem Augenblick kehrte Margaret Holden aus der Küche zurück. Sie hatte Angies letzte Bemerkung gehört und sagte leise:
»Warten Sie, ich hole Ihnen gleich einen Aschenbecher, Angela. Lars, Lieber, würdest du bitte das Fenster öffnen?«
»Dieser verschwundene Bursche, Gordon Lowe – ist er wichtig?«, fragte Lars, während er mit dem Fensterriegel hantierte. Als ihm bewusst wurde, dass die Frage ungeschickt formuliert war, verbesserte er sich hastig:
»Ich meine, ist er wichtig für Ihren Mordfall? Oder ist es eine ganz andere Sache? Wenn ich richtig informiert bin, hat sein Bruder Selbstmord begangen. Der andere, Gordon, leidet wahrscheinlich unter Amnesie. Ein Schock könnte die Ursache sein, oder?«
»Das stimmt. Doch wir glauben nicht, dass Denzil Lowe Selbstmord begangen hat. Es gibt Hinweise, die etwas anderes nahe legen.«
»Noch ein Mord?« Lars’ Stimme klang schrill und brüchig.
»Zur Hölle …« Rau sagte Angie Pritchard:
»Hat es denn irgendetwas mit diesem jungen Ding zu tun, dieser
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