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Kerzenlicht Für Eine Leiche

Kerzenlicht Für Eine Leiche

Titel: Kerzenlicht Für Eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht unfair sein, und wir waren alle jung, wie gesagt. Ich wusste nicht genug darüber, wie lange es dauert, bis sich eine Schwangerschaft zeigt und so weiter. Heute weiß ich es! Besonders mit Zwillingen! Ich war breit wie ein Haus! Na ja, nicht lange danach ging Kim fort. Ich weiß nicht, wohin sie verschwunden ist. Ich erinnere mich noch, dass es an dem Abend ein schreckliches Durcheinander gab, als sie nicht zur Arbeit kam.« Jennifer umklammerte die Knie mit den Händen und senkte den Blick.
    »Es war ein schrecklicher Schock für mich, als ich hörte, dass sie ermordet worden war und man ihre Knochen in diesem Grab gefunden hatte. Ich konnte abends nichts essen, und das, obwohl wir mit ein paar Freunden in ein Restaurant gegangen waren. Ich saß nur da, und Paul brachte mich früh nach Hause. Es war eine Schande, wirklich. Wir hatten den Babysitter geholt und alles. Aber ich konnte kein Essen sehen, nicht bei dem Gedanken an die arme Kim! Ich hoffe so, dass sie nicht … nicht gelitten hat, wissen Sie? Ich hoffe, dass es schnell ging … wer auch immer sie getötet hat.«
    »Sonst erinnern Sie sich an nichts? Keine Einzelheiten, nicht das kleinste bisschen? Scheuen Sie sich nicht, es zu sagen, auch wenn Sie sich nicht sicher sind. Wir werden es überprüfen«, drängte Bryce. Jennifer sah auf und schob sich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht.
    »Doch. Kurz vor dem Ende, ich meine, bevor Kim verschwand, hatte sie Geld. Ich meine, mehr Geld als das, was sie normalerweise verdiente. Deswegen dachte ich auch, als sie verschwand, dass sie weggegangen wäre, um sich irgendwo ein neues Leben aufzubauen. Weil sie dieses Geld hatte. Ich weiß, ich glaubte ihr nicht, als sie erzählte, sie hätte einen reichen neuen Freund, aber vielleicht hatte sie doch die Wahrheit gesagt. Irgendwoher musste sie das Geld schließlich haben. Von ihrer Großmutter konnte es nicht sein, die hatte selbst kein Geld.«
    »Wie viel Geld?« Bryce beugte sich eifrig vor.
    »Das hat Kim nicht gesagt. Sie wollte nicht darüber reden. Ich habe es gesehen … ich habe gesehen, wie sie ein Bündel Banknoten in ihrer Tasche verstaut hat. Es war abends, und wir zogen uns um, um nach Hause zu gehen. Ich kam in den Umkleideraum und sah, dass sie alleine war. Sie bemerkte mich und schrak zusammen, und dann sagte sie: ›Oh, du bist es nur, Jen!‹«
    »Ich fragte: ›Was hast du gemacht? Hast du im Lotto gewonnen?‹ Sie lachte nur. Sie sagte, es sei ein Geschenk, sie sollte sich etwas davon kaufen. Ich sagte: ›Ein ziemlich großzügiges Geschenk!‹, denn ich schätze, der Dicke des Bündels nach zu urteilen, müssen es wenigstens zweihundert Pfund gewesen sein.«
    »Jennifer!«, drängte Bryce.
    »Bitte versuchen Sie, sich zu erinnern, wann das war! War es in einem privaten Haus? Oder in einem Club? Wo?«
    »Eine After-Dinner Party, die von unserer Firma beliefert worden war. Irgendetwas … Politisches, glaube ich. Nicht in einem Privathaus, sondern in einem Saal. In einem dieser Säle, in denen politische Vorträge gehalten werden. Fragen Sie mich nicht nach der Partei, ich weiß es nicht mehr.« Jennifer bedachte Bryce mit einem gehetzten Blick.
    »Vermutlich könnte sie es auch gestohlen haben. Aber niemand meldete einen Gelddiebstahl. Ich glaube auch nicht, dass Kim so etwas getan hätte. Sie war keine Diebin. Hätte sie derartige Neigungen gezeigt, wäre sie auf der Stelle gefeuert worden. Ich sage Ihnen, was ich gedacht habe. Es ist schrecklich, ich hätte es nicht denken sollen. Aber manchmal habe ich mich gefragt, hin und wieder, ob Kim … Ich weiß, sie ist tot, und man soll nicht schlecht von den Toten sprechen. Es ist nicht fair. Sie können sich nicht mehr wehren.«
    »Jennifer!«, sagte Bryce entschieden.
    »Jetzt ist nicht die Zeit, um zimperlich zu sein. Kim ist bereits tot, und wir wollen wissen, wer es getan hat, wie es geschehen ist und vor allen Dingen warum!«
    »Ja, ja. Ich weiß.« Jennifer sah beschämt aus.
    »Paul hat gesagt, dass ich Ihnen alles erzählen soll, auch die nicht so schönen Dinge. Die Wahrheit ist, manchmal habe ich mich gefragt, ob Kim vielleicht … ob sie vielleicht nebenbei auf den Strich gegangen ist.«
    »Diese Frage haben wir uns auch schon gestellt«, sagte Bryce seufzend. Schließlich war die Zahl der Männer begrenzt, die sie nach all den Jahren noch aufzuspüren hoffen konnten.
    KAPITEL 13

    »SCHWEIGEGELD!«, sagte Bryce.
    »Ganz bestimmt war es das!« Es war am nächsten Morgen. Der Sturm

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