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Kesrith – die sterbende Sonne

Kesrith – die sterbende Sonne

Titel: Kesrith – die sterbende Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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gesagt, daß sich dieser Kel'en vor seiner Tat in tiefer Melancholie befand, daß er auf eigenen Wunsch hin in seinem Quartier eingeschlossen worden war und alle Versuche zurückwies, ihn über seine Not zu befragen, und dies hatte nichts mit der Ernennung von Bai Hulagh zu tun, in keiner Weise, Sir, in keiner Weise. Bai Hulagh wurde Dienstherr dieses Kel'en, und dieser Kel'en erwarb sich bei verschiedenen Aktionen in seinem Dienst einen großen Ruf. Alles war in Ordnung. Aber nachdem der Frieden angekündigt worden war, zeigte sich Kel Medai in zunehmendem Maße melancholisch.«
    »Du bist vom Nom«, unterbrach Niun, der es nicht länger ertragen konnte, und Hada Surag-gi blickte ihn mit geweiteten schwarzen Augen an, die vor Überraschung das Weiße zeigten. »Wie kommt es, daß du einen genauen Bericht vom Geisteszustand eines Kel'en geben kannst, der sich auf einem weit entfernten Schiff befand?«
    Es war nicht an ihm gewesen, zu sprechen. Für einen jungen Kel'en war ein solches Verhalten vor Fremden ein Ausbruch, kein akzeptables Benehmen. Aber das Kel stand reglos, während Hada Surag-gi den Mund aufriß und wieder zu einem Strich zusammenpreßte.
    »Ältester«, protestierte es gegenüber Eddan.
    »Vermag der Sprecher des Bai die Frage zu beantworten?« wollte Eddan wissen. Es war eine Rechtfertigung, für die Niun tiefe Dankbarkeit verspürte.
    »Nur zu gerne«, erwiderte Hada. »Ich kenne diese Tatsachen, weil sie mir der Bai selbst genau so berichtet hat, von Angesicht zu Angesicht, mit seinen Worten. Wir hatten keine Ahnung davon, daß der Kel'en eine solche Tat erwog. Es lag nicht an irgendeiner Abneigung seinem Dienst gegenüber.«
    »Aber es ist vollkommen eindeutig«, sagte Eddan, »daß Kel Medai davon ausging, genügend Grund für ein Ausscheiden aus seinem Dienst zu haben, und zwar einen solch schwerwiegenden Grund, daß er Ika'al wählte, um euch loszuwerden.«
    »Das lag zweifellos am Ende des Krieges, das dieser Kel'en nicht wünschte.«
    »Es ist merkwürdig«, meinte Eddan, »daß er Ika'al gewählt hat, wo er doch wußte, daß er zur Heimatwelt zurückkehrte.«
    »Er war verzagt«, sagte Hada Surag-gi, ein unlogischer Gedanke, den der Regul nicht als unlogisch zu begreifen schien. »Er war für sein Tun nicht verantwortlich.«
    »Du sprichst zu seinem Verwandten«, sagte Eddan scharf. »Er war ein Kel'en, kein Dus, das verrückt wird. Er war zur Heimatwelt unterwegs. Was du sagst, ist nicht vernünftig, es sei denn, der Bai hat gegen seine Ehre verstoßen. Ist es möglich, daß das geschehen ist?«
    Unter dem Stich von Eddans rauher Stimme zog sich der Regul etwas zurück.
    »Fragen allein genügen nicht«, sagte Eddan und bannte Hada Surag-gi mit seinem Blick. »Sag uns, wo und wann Kel Medai starb!«
    Der Regul wollte das keineswegs beantworten. Er sog Luft ein und veränderte sichtbar seine Farbe. »Gnade, Kel'anth. Er starb am gestrigen Abend auf dem Schiff des Bai.«
    »Auf dem Schiff von Bai Hulagh.«
    »Kel'anth, der Bai protestiert...«
    »Hat zwischen dem Bai und dem Kel'en irgendeine Art von Diskussion stattgefunden?«
    »Sei gnädig. Der Kel'en war verzagt. Das Ende des Krieges...«
    »Der Bai machte diesen Mri verzagt«, sagte Eddan und brachte damit das Jungling vollkommen aus der Fassung.
    »Der Bai«, sagte Hada, dessen Nasenlöcher sich unter raschen Atemzügen dehnten und verengten, »forderte von diesem Mri, auf dem Schiff und in Dienst zu bleiben. Der Kel'en lehnte ab und wollte sofort gehen, ein Privileg, das der Bai allen verweigert hatte, sogar sich selbst. Es waren bestimmte Umstände zu beachten. Es ist möglich...« Die Haut des Junglings wurde immer blasser, während er sprach. Die Lippen brachten die Worte nur zögernd hervor. »Kel'anth, ich erkenne, daß deine Augen möglicherweise eine Schuld sehen. Aber wir haben die Handlungen dieses Kel'en nicht verstanden. Der Bai befahl ihm, zu warten. Aber der Kel'en nahm diesen Befehl zum Anlaß, so etwas zu tun, Wir wissen nicht, warum. Wir versichern dir, daß wir über diesen traurigen Vorfall äußerst bekümmert sind. Kesrith befindet sich in einer Zeit der Krise, in der dieser Kel'en für den Bai und sicherlich auch für euch von großem Wert gewesen wäre. Der Bai schätzte den Dienst von Kel Medai. Wir unterstreichen wiederum, daß wir die Quelle seiner Bitterkeit uns gegenüber nicht verstehen.«
    »Vielleicht habt ihr nicht gefragt und nicht zugehört«, sagte Kel'anth Eddan.
    »Sei gnädig. Kesrith ist an die

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