Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
Vom Netzwerk:
wünsche mir mehr als ich dir sagen kann, bei dir bleiben zu können. Aber wir dürfen unser Glück nicht auf Kosten von Ketaria aufbauen.“ Die Art wie sie trotzig die Lippen aufeinander presste ließ sein Herz einen Sprung machen. Plötzlich hellte sich ihre Miene wieder auf und ein kleines Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
Sie sagte ironisch: „Du hast recht, aber es gibt noch eine andere Möglichkeit.“
Er schüttelte traurig den Kopf, „niemand außer euch wird für meine Unschuld kämpfen wollen.“
„Nun da gibt es einen gewissen Feuermagier, der mir etwas schuldet“, erwiderte sie immer noch lächelnd.
Er krächzte: „Du willst mit Raphael da raus gehen? Das ist nicht dein Ernst. Er wird dich für die erstbeste Frau, die ihm schöne Augen macht, im Stich lassen.“
„So übel ist er auch wieder nicht“, ertönte Julias Stimme von der Tür. Ricardos Kopf ruckte herum, er war so auf Lucia konzentriert gewesen, dass er sie bis jetzt gar nicht bemerkt hatte. Julia schloss die Tür hinter sich und fuhr ernst fort: „Ich gebe zu, er macht es einem leicht, so von ihm zu denken. Aber als wir gegen den Herrn der Schrecken gekämpft haben, hat er bewiesen, dass mehr in ihm steckt. Er war der Erste der Helden, der erkannt hat, wie sehr er vom Weg abgekommen ist. Ich werde ihn sofort zurückrufen.“
Ricardo protestierte: „Sie kann nicht losziehen, um meine Unschuld zu beweisen. Sobald sie davon hören, wird sie als Verdächtige dastehen. Falls sie keine Beweise finden, steht sie dann neben mir am Scheiterhaufen. Ich sterbe lieber, als das zu riskieren.“ Allein bei der Vorstellung zog sich seine Brust schmerzhaft zusammen. Lucia funkelte ihn wütend an und setzte zu einem Widerspruch an.
Aber Julia ließ sie nicht zu Wort kommen und stellte fest: „Dann dürfen sie es eben nicht erfahren, ehe sie Beweise hat.“ Beide sahen verwirrt zu ihr. Die Königin fuhr fort: „Alle wissen, dass ich mit diesem ganzen Zeremoniell Unsinn auf Kriegsfuß stehe. Niemand wird sich wundern, wenn ich mit einem Freund auf die Jagd gehe, solange die ganze Farce andauert.“ Ricardo erwiderte trocken: „Das ist ja eine ganz nette Idee, aber sobald die Königin von Ketaria in einem kleinen Kaff auftaucht, wird sich das rumsprechen, dann wissen sie, dass du ermittelst, was auch nicht besser ist. Woher wusstest du überhaupt, dass Lucia jetzt hier ist?“
Meine Kammerzofe beobachtet die Tür für mich“, gab sie lächelnd zurück und fuhr dann fort: „Das ist wahr, deshalb wird Lucia außerhalb der Stadt meinen Platz einnehmen. Ich komme am nächsten Tag allein zurück und werde verkünden, dass Raphael bei einer Frau hängen geblieben ist. Das wird, bei seinem Ruf, niemand wundern. Und Lucia kennt außerhalb von Ehrental niemand. Sie kann mit ihm in Ruhe Nachforschungen anstellen.“
„Das ist ...“, begann Ricardo fassungslos.
Lucia schnitt ihm da Wort ab: „Perfekt. Wann können wir los?“
„Sobald Raphael zurück ist, das wird ein paar Tage dauern. Ich schicke dir dann eine Nachricht und wir treffen uns bei Sandros Jagdhütte außerhalb der Stadt. Findest du die?“, fragte Julia. Lucia nickte. „Gut verabschiedet euch. Sie sollte sich vorläufig besser nicht mehr hier blicken lassen. Sonst gerät sie wirklich noch in Verdacht. Und du Ricardo gibst gefälligst nicht auf“, bestimmte sie lächelnd und ging hinaus.
Lucia hatte sich wieder ihm zugewandt, sah ihn liebevoll an und sagte zärtlich: „Ich werde alles tun, was ich kann, um deine Unschuld zu beweisen.“
Er erwiderte heiser: „Bitte pass auf dich auf. Zu wissen, dass du meinetwegen gestorben bist, wäre schlimmer als mein endgültiger Tod.“ Sie trat ganz nah ans Gitter und streckte die Hände nach ihm aus. Mit einem wehmütigen Lächeln trat er zu ihr und umarmte sie. Selbst durch die kalten Gitterstäbe konnte er ihre Wärme spüren. Er schloss die Augen hüllte sich in ihre Wärme und ihren süßen Duft und betete zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder zu den alten Göttern. Er betete darum, dass sie heil wiederkommen würde und dass sie eine Zukunft habe würden.

13.Kapitel

    Einige Tage später
    Die vergangenen Tage hatte Lucia damit verbracht, Albinus Nachlass weiter durchzusehen und sich Sorgen um Ricardo zu machen. Es hatte sie jedes Quäntchen Selbstbeherrschung gekostet, das sie besaß, ihm fernzubleiben. Gestern Abend war endlich Julias Nachricht eingetroffen. Lucia hatte sich bei der Gilde, mit der Ausrede sie brauche etwas Abstand und

Weitere Kostenlose Bücher