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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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verloren. Was glaubst du denn wie viel Mühe sich jemand der dich nicht kennt mit der Untersuchung geben wird?“, protestierte Sandro.
„Keine“, gab Ricardo zu, „aber du musst es dennoch tun. Wenn du es selbst tust, würden sie deine Ergebnisse anzweifeln. Ein guter König muss eben auch persönliche Opfer bringen.“ Sandro starrte ihn wütend an, sagte aber nichts mehr. Was hätte er auch sagen sollen?
Schließlich gab er sich einen Ruck und sagte: „Auf jeden Fall werde ich dafür sorgen, dass nichts übereilt wird, etwas anderes kann auch die Gilde nicht verlangen. Wenn jemand den Mistkerl so spektakulär ermordet hat, dann muss es auch Spuren dafür geben.“ Geben würde es die schon, aber ob die Gilde sie herausgeben würde, war eine andere Frage. Aber das sagte er Sandro erst gar nicht, sollte er sich wenigstens noch eine Weile mit der Hoffnung trösten.
Er sagte nur leise: „Wenn du etwas von Lucia hörst ...“,
„Werde ich es dir sofort sagen“, erwiderte der König. Dann ging er, was auch besser war, ab heute würden ihm seine Besuche bei Ricardo zur Last gelegt werden.

    Am nächsten Morgen
    Celsus hatte Lucia am Vortag in ihr Zimmer gebracht und sie gebeten am nächsten Tag in sein Amtszimmer zu kommen.
Nach einigen ruhelosen Stunden saß sie nun dort in dem Sessel vor seinem Schreibtisch und sah ihn ernst an. Der Großmeister erwiderte ihren Blick mitleidig und sagte sanft: „Mir ist bewusst, dass die ganze Sache sehr schlimm für dich sein muss. Aber ich kann dir wenigstens die Sorge um deine Zukunft nehmen. Albinus hatte dich nicht nur aufgenommen, er hatte auch keine eigenen Kinder, du erbst seinen ganzen Besitz. Das heißt, du kannst eure Wohnung behalten und weiter dort wohnen. Er hatte einige Häuser in der Stadt, die vermietet sind. Er hatte unser Büro, gegen eine kleine Gebühr, mit der Verwaltung beauftragt. Du wirst damit dein Auskommen haben. Was deine Ausbildung angeht, hatte der König ja eine Anfrage gestellt. Da dein Meister nun leider unter solchen Umständen von uns genommen wurde, hat sich die Frage nach seiner Vertrauenswürdigkeit ja erübrigt. Nimm dir ein paar Wochen frei, komm zur Ruhe und kümmere dich um seinen Nachlass. Wenn du soweit bist, werden wir überprüfen, wie gut du als Magierin schon bist. Solltest du gut genug sein, darfst du die Prüfung ablegen, falls nicht, werden wir dir einen anderen Meister suchen. Aber die Details klären wir später. Komm einfach zu mir, wenn du soweit bist.“ Lucia nickte nur, als Zeichen, dass sie verstanden hatte, verabschiedete sich und ging. Sie war immer noch wie betäubt. In den vergangenen Stunden hatte sie alles, was sie über Ricardo im Besonderen und Vampire im Allgemeinen wusste, immer wieder in ihrem Kopf abgespult. Sie hatte ihn erst vor Mitternacht wiedergesehen und er hatte gedroht Albinus umzubringen und er hatte ihr versichert er würde sich darum kümmern, dass sie frei sein würde. All das, sprach für ihn als Täter und doch bestand eine kleine hartnäckige Stimme in ihr auf seine Unschuld. Aber vielleicht war das auch nur ihr dummes Herz, das ihn nicht aufgeben wollte.
Sie schleppte sich zurück in ihre Wohnung. Falls es einen anderen Täter geben sollte, würde sie vielleicht in Albinus Papieren einen Hinweis auf ihn finden.

    Stunden später
    Lucia hatte immer gewusst, dass ihr Meister kein guter Mensch war, aber was sie bis jetzt in den Papieren gefunden hatte, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen. Vor ihr auf dem Tisch lag eine Sammlung von Schmutz die ausgereicht hätte, um die halbe Stadt zu erpressen. Vielleicht hatte er das sogar getan, sie hatte außer den Papieren auch eine Menge Gold und Edelsteine in Albinus Zimmer gefunden. Er musste seine halbe Zeit damit verbracht haben alles und jeden in seiner Umgebung auszuspionieren. Und nicht nur in seiner Umgebung. Der letzte Brief, den sie gerade gelesen hatte, stammte aus einem kleinen Ort, Kilometer von Ehrental entfernt. Er stammte offenbar aus einem längeren Briefwechsel, den sie aber nicht gefunden hatte. Der Mann mit Namen Wulfric bezichtigte Albinus in dem Brief des Betrugs und drohte ihm, falls er das Geheimnis nicht bewahren sollte, mit blutigen Konsequenzen. Ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken, dieser Wulfric könnte durchaus etwas mit Albinus Ermordung zu tun haben. Aber ihr fehlten die Beweise. Am liebsten wäre sie sofort zu Ricardo geeilt und hätte ihm den Brief gezeigt, aber sie musste jetzt klug vorgehen. Bis jetzt

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