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Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)

Titel: Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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triumphierendes Lächeln, das war ihre Chance.
„Entschuldige, falls ich zu neugierig bin. Aber es muss doch aufregend sein, einen so tollen Jäger in der Familie zu haben. Was ist er denn für ein Mensch?“
Der Bursche presste kurz die Lippen aufeinander, und murrte dann: „Er ist nicht so viel besser als ich. In ein paar Jahren werde ich das auch schaffen.“
Er war eifersüchtig, das war ja perfekt. Sie wollte gerade noch eine Frage stellen, als eine scharfe Männerstimme sie unterbrach: „Das geht sie gar nichts an.“ Lucia wirbelte herum, vor ihr stand ein Mann ende dreißig, der mit seinen fast zwei Metern, den blauen Augen, dem blonden langen Haar und der muskulösen Gestalt attraktiv gewirkt hätte, wenn er sie nicht böse wie ein Dämon angestarrt hätte.
Der Bursche widersprach: „Mach doch nicht so ein Theater Wulfric, wir haben doch nur ein bisschen geplaudert. Sie ist zu Besuch bei uns.“
Wulfric knurrte: „Nicht alle Besucher sind freundlich, das solltest du inzwischen wissen, vor allem keine Magier.“ Der Mann hatte eine nahezu animalische Ausstrahlung, ein Teil von ihr schrie Alarm, aber sie unterdrückte ihn.
Sie meldete sich zu Wort: „Ich weiß nicht, was für ein Problem ihr mit Magiern habt, aber ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich bin nur mit meinem Meister hergereist, weil er hier Geschäfte machen möchte.“
„Dann kannst du gleich wieder weiterreisen. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich nicht für ihn arbeite, jetzt verschwinde.“ Lucia schnappte vor Empörung nach Luft, das war ja wohl der Gipfel der Unhöflichkeit. Aber die Erinnerung an Albinus blutigen Leichnam ließ sie ihr Temperament zügeln.
Sie wandte sie freundlich an den Burschen von Stand: „Tut mir leid, ich hoffe du bekommst meinetwegen keinen Ärger. War nett mit dir zu reden.“ Der Bursche strahlte sie an, schwieg unter Wulfrics bösem Blick aber. Sie wandte sich ab und ging zur Taverne zurück.

    Dort angekommen wurde sie schon von einem niedergeschlagenen Raphael erwartet. Er fragte: „Wo warst du denn so lange? Du hast Wulfric verpasst.“
„Leider nicht“, schnaubte sie, „dieser Ausbund an Freundlichkeit hat mir gerade eben geraten zu verschwinden. So viel zu deinem Plan bezüglich meines Charmes. Wer ist der Kerl überhaupt? Deine nächtliche Bekanntschaft sagte doch er wäre Holzfäller, aber offensichtlich ist er ein begnadeter Jäger.“
„Offenbar ist er beides und auch noch ein guter Fährtenleser, wie ich von den Leuten in der Stadt erfahren habe. Ich hatte ihn gebeten für uns eine Spur zu suchen, aber er ...“,
„hat abgelehnt. Das habe ich schon gehört“, beendete Lucia den Satz. „Von Magiern scheint er allgemein nicht viel zu halten, das hat wohl mit Albinus zu tun. Aber was machen wir jetzt? Er wird nie mit uns reden.“
„Dann müssen wir ihn bespitzeln und hoffen, dass er uns zu einer Spur führt. Falls er der Mörder ist, muss er irgendwo das Tier versteckt haben, das er für Albinus Ermordung abgerichtet hat. Ich hoffe nur er hat es nicht schon ermordet und als Fell verarbeitet. Sonst haben wir keine Beweise“, sagte er ernst.
„Aber wie sollen wir das machen?“, fragte Lucia verzweifelt.
Raphael zauberte ein Lächeln auf seine Lippen und sagte ironisch: „Dann darf ich davon ausgehen, dass dein Meister dir den Unsichtbarkeitszauber noch nicht beigebracht hat?“ Ihr entgeisterter Blick war ihm offenbar Antwort genug, er erklärte: „Es gibt einen Zauber, mit dem man sich, oder auch andere vorübergehend unsichtbar machen kann. Er ist recht schwierig und hält auch nicht besonders lange, aber es dürfte reichen, um ihm eine Weile heimlich zu folgen. Wir werden so tun, als ob wir abreisen und dann in der Nähe seiner Hütte lauern.“
„Würde das nicht auffallen?“, fragte Lucia skeptisch.
Raphael erwiderte: „Zum Glück wohnt er etwas außerhalb des Dorfes, wir können uns unbemerkt dort verstecken. Irgendwann kommt er sicher dorthin.“
„Das weißt du wohl auch von deiner Eroberung?", fragte sie zynisch.
Er zuckte die Schultern, „sie war sehr zufrieden.“

14.Kapitel

    Sie waren mitten am Tag auf ihren Pferden aus der Stadt geritten, um nach einer Weile zu wenden und das Dorf in einem großen Bogen zu umrunden. Sie hatte die Pferde am Waldrand festgebunden und waren zu Fuß weitergegangen. Die Amulette, die Raphael noch vor ihrer Abreise mit dem Unsichtbarkeitszauber belegt hatte, hingen griffbereit an ihren Gürteln. Der Zauber würde aktiv werden, sobald sie

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