Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
Über mehr als ein Gesicht glitt Hoffnung.
In diesem Moment brüllte Celsus: „Das hat hier nichts verloren. Lasst euch davon nicht beeinflussen. Egal was Albinus getan hat, dieser Wolf ist ein Mörder und muss entsprechend bestraft werden.“
Sandro widersprach: „Sie sind Opfer wie er. Sie haben ebenso viel Fairness verdient. Also gehört es hierher. Ihr habt nicht darauf geachtet, was einer eurer Meister getan hat, ich versuche hier Wiedergutmachung zu leisten. Im neuen Ketaria kann jeder Gerechtigkeit erwarten. Egal ob er ein Mensch oder ein Wolf ist.“ Er wandte sich wieder an die Menge: „Ihr bekommt euer Geld natürlich auch zurück, falls ihr für Celsus stimmt, einfach weil es gerecht ist. Lasst euch also nicht davon beeinflussen. Kommen wir nun zu eurer Entscheidung. Alle, die für Celsus stimmen gehen nach links, alle, die für meine Strafe stimmen, gehen nach rechts.“ Die Magier gingen natürlich alle nach links, die Höflinge nach rechts, das war nicht überraschend. Der Rest der Menge verharrte noch und steckte die Köpfe zusammen. Lucia sah ihnen bang zu, ihr Herz hämmerte, aus Angst um Wulfric, hart gegen ihre Rippen.
Sie betete still: „Bitte ihr Götter, helft diesem Unschuldigen.“ Vereinzelt traten Leute aus der Menge und gingen nach links oder nach rechts. Es dauerte eine nervenaufreibende Weile, bis alle sich verteilt hatten. Auf den ersten Blick wirkten die Gruppen fast gleich groß. Sandro befahl: „Raphael, komm zu mir.“ Der Magier, der sich heute in eine prächtige Robe gehüllt hatte, stand auf und trat zu ihm.
Er fragte: „Was kann ich für euch tun mein König?“
Sandro wandte sich an Celsus: „Er gehört zu eurer Gilde, ist aber auch in meinem Palast tätig, er soll die Gruppen zählen.“ Celsus nickte zustimmend.
Raphael stieg nach unten und rief dabei: „Stellt euch in Reihen auf.“ Die Menschen gehorchten und er begann zu zählen. Nach einer Weile kam er wieder hoch, stellte sich neben Sandro und Celsus und verkündete: „Die Mehrheit hat für den König gestimmt.“ Celsus Augen sprühten vor Wut förmlich Blitze.
Er zischte: „Damit kommt ihr nicht durch.“
„Doch das wird er“, grollte der Drache, „es war ein Mehrheitsentscheid. Dies ist das neue Ketaria, nehmt euren Platz darin ein, oder kämpft dagegen. Aber dann kämpft ihr auch gegen mich Magier, wollt ihr das?“ Celsus sonst so gütig wirkendes Großvatergesicht, war zu einer zornigen Fratze verzerrt.
Er fauchte: „Also schön, heute habt ihr gewonnen. Ich habe bei diesem Fest nichts mehr verloren. Da diese Posse nun endlich vorbei ist, wird es Zeit nach Hause zu kommen Lucia.“ Jetzt war es soweit, sie würde gleich ihr bisheriges Leben wegwerfen. Wie passend, dass das gerade hier geschah, wo für Ketaria eine neue Zukunft begann. Lucia stand auf, neben ihr erstarrte Ricardo zur Salzsäule, seine Hände gruben sich förmlich in die Lehne seines Sitzes. Er war in den vergangenen zwei Tagen sehr still gewesen, aber sie hatte das als Verständnis für ihre schwierige Lage gewertet. Aber jetzt erkannte sie, er hatte Angst sie zu verlieren. Sie musste ihrem Vampir wohl deutlicher klarmachen, wie sehr sie ihn brauchte. Aber erst musste sie das hier zu Ende bringen.
Sie sah Celsus an und sagte laut und deutlich: „Das werde ich nicht. Ich verlasse die Gilde für immer, aus eigenem Wunsch.“ Er starrte sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte.
Er keifte: „Was glaubst du was du da tust du dummes Mädchen? Wenn du jetzt gehst, kannst du nie wieder zurückkommen. Du gibst dein ganzes Leben auf.“ Rund um sie vibrierten alle vor Anspannung, aber jetzt wo sie es ausgesprochen hatte, war sie selbst ganz ruhig.
Sie erwiderte fest: „Ich weiß es und ich bleibe dabei.“
Celsus wütender Blick erdolchte sie förmlich, Ricardo sprang auf und stelle sich vor sie. Er bleckte mit einem Fauchen die Fangzähne und zischte: „Du hast sie gehört. Sie gehört jetzt zu mir und zum Palast. Wage es nie wieder dich ihr zu nähern.“ Als Celsus gerade antworten wollte, ließ ihn Raphaels Stimme herumfahren.
Der Magier verkündete ironisch: „Wenn ihr schon dabei seit die Mitgliederliste zu bereinigen, dann streicht mich auch gleich. Ich verlasse die Gilde auch aus eigenem Willen.“
Celsus knurrte: „Ich warne dich Raphael, deine luxuriöse Unterkunft und all die Annehmlichkeiten, die dir die Gilde verschafft, siehst du in dem Fall nie wieder.“
Raphael zuckte die Schultern, „irgendwie habe ich mich schon
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