Ketaria - Die Liebe des Verfluchten (German Edition)
an das Kellerlabor gewöhnt. Ich bleibe dabei.“ Mit einem Fluch hastete Celsus von der Bühne und verschwand mit den restlichen Magiern im Schlepptau.
Nach dem überhasteten Abgang und Celsus Ausbruch, war die Feststimmung recht getrübt gewesen. Sandro hatte Wulfric nur noch schnell die Ketten abnehmen lassen und sich dann verabschiedet. Die restliche Tribüne war ihm gefolgt und Lucia bezweifelte, ob die Gäste viel länger geblieben waren. Inzwischen waren sie alle zurück im Palast. Ricardo sagte eben: „Das war ein hartes Manöver, aber es freut mich.“
„Mich auch“, stimmte sie ihm zu und lächelte Wulfric freundlich an, „ich gratuliere zu deiner zweiten Chance.“
Der Werwolf erwiderte ernst: „Die habe ich vor allem dir zu verdanken. Ohne deine Beweise wäre es anders verlaufen. Tut mir leid, dass du alles verloren hast.“
„Nicht alles“, sagte Ricardo sanft und schlang besitzergreifend den Arm um sie, dann schalt er sie: „Warum hast du mich so auf die Folter gespannt? Nach deinem Verhalten in den vergangenen zwei Tagen hatte ich Angst du würdest dich für die Gilde entscheiden.“ Dabei leuchtete der Schmerz in seinen Augen auf. Ihr Herz zog sich zusammen.
Sie sagte leise: „Oh Ricardo, ich habe nur überlegt, ob ich das Dilemma nicht irgendwie umgehen kann. Ich dachte dir wäre klar, dass ich dich nie verlassen würde. Da wir gerade von verlassen sprechen. Raphael warum hast du die Gilde auch verlassen?“
Der Magier erwiderte spöttisch: „Nun ich hoffe doch zumindest einigen Anwesenden genug zu bedeuten, um als Druckmittel brauchbar zu sein.“
Julia, die bis jetzt schweigend zugehört hatte, trat zu ihm und knuffte ihn freundschaftlich an der Schulter, als sie erwiderte: „Falls du endlich zu schmollen aufhörst, darfst du die Frage mit Ja beantworten.“ Sie musterte ihn einen Moment und fügte dann hinzu: „Ich wusste ja schon seit unserer gemeinsamen Reise, dass unter deiner Fassade ein brauchbarer Held steckt. Aber dass du freiwillig auf alles verzichtest, überrascht mich jetzt doch. Wir haben hier im ganzen Palast keinen einzigen Raum, der an dein Quartier in der Gilde heranreicht. Ich bin sicher du hättest einen Ausweg gefunden, um dich zu schützen. Immerhin bist du, im Gegensatz zu Lucia, kein Schüler mehr. Also warum hast du es wirklich getan?“ Das gut geschnittene Gesicht des Magiers wurde verlegen.
Er murrte: „Irgendjemand muss Lucia schließlich etwas beibringen.“ Er sah zu Ricardo und fügte dann hinzu: „Nichts für ungut. Du bist ein guter Gelehrter, aber als Magier taugst du nichts.“ Lucias Brust wurde vor Rührung eng, sie hatte recht gehabt, unter all dem abgehobenen Gehabe steckte ein Herz aus Gold, er hatte es für sie getan. Ehe Ricardo antworten konnte, löste sie sich von ihm und fiel Raphael um den Hals.
Sie drückte ihm einen festen Kuss auf die Wange und lachte: „Du darfst mich auch zu den durch dich Erpressbaren rechnen.“ Diesmal erwiderte er ihre Umarmung kurz, schob sie dann aber energisch von sich weg.
Er wies sie zurecht: „Ich habe dir schon mal gesagt, lass das, dein Vampirliebhaber mag das nicht.“ Als sie sich von ihm löste, zwinkerte er ihr aber verschwörerisch zu und schmunzelte: „Das musst du dir aufheben, bis wir allein sind.“ Ricardo stieß ein bedrohliches Fauchen aus.
Sie lachte: „Ach hör schon auf, er neckt dich ja nur. Das machen Freunde eben so. Und du musst dich ohnehin an ihn gewöhnen, weil er als mein Lehrer nämlich oft in meiner Nähe sein wird.“
Raphael warf ernst ein: „Ich kann dir das Meiste beibringen, aber offiziell anerkennen wird diese Ausbildung niemand. Aber ich habe noch eine gute Nachricht. Ich habe gestern Nacht die Formel fertiggestellt.“ Ihr Herz machte einen Satz, sie wirbelte zu Ricardo herum und umarmte nun ihn stürmisch.
Sie jubelte: „Hast du das gehört? Du wirst bald erlöst werden.“
Raphael bremste sie: „ Nicht so hastig, wir haben von den Magiern vor Ort immer noch keine Nachricht erhalten. Was wohl bedeutet, dass das Tor immer noch zu ist. Aber ich schlage vor, wir machen uns auf den Weg dorthin. Ich kann ihnen dann hoffentlich helfen und Ricardo ist an Ort und Stelle, wenn es losgeht.“
Sandro klopfte Raphael anerkennend auf die Schulter: „Gut gemacht. Schön dich bei uns zu haben. Gibt es etwas das wir für dich tun können?“
Raphael setzte ein anzügliches Grinsen auf und sagte: „Mir ist zu Ohren gekommen, dass Julia ein paar bildhübsche Hofdamen haben soll.
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