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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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ohne sie weiterleben zu müssen, das könnte ich nicht ertragen.“ Der Vampir lehnte sich im Sessel zurück und musterte Sandro nachdenklich, erst nach einer Weile sagte er ernst: „Ich beneide dich.“ Sandro starrte seinen Freund ungläubig an, er stieß hervor: „Hast du mir gerade nicht zugehört? Die Wahrscheinlichkeit, dass sie mich, sobald sie erfährt was ich bin, immer noch lieben wird, ist absolut minimal, und ohne sie weitermachen zu müssen, falls wir das Amulett nicht finden, wäre schlimmer als alles, was dieser verfluchte Naxaos mir angetan hat.“ Der Vampir erwiderte bitter: „Das alles ist wahr, aber du hast wenigstens die Chance geliebt zu werden, auch wenn sie gering ist, also beneide ich dich.“ „Aber Ricardo du hast doch ...“, sein Freund unterbrach ihn: „Ich habe nichts Sandro, nichts außer meinen Büchern und deiner Freundschaft, und auch auf die werde ich bald verzichten müssen.“ „Was redest du denn da?“ „Entweder du wirst erlöst, dann kann ich mich dir nicht mehr nähern, oder du wählst den Tod, wenn wir das Amulett haben, in beiden Fällen bleibe ich allein zurück.“ „Rede doch nicht solchen Unsinn, glaubst du ich vergesse dich einfach, bloß weil ich wieder ein Mensch bin? Wir bleiben Freunde.“ Ricardo schüttelte nur bedauernd den Kopf, „ich giere nach deinem Blut, wenn du als Mensch zu mir kommst, genauso wie nach dem jedes anderen menschlichen Wesens.“ „Aber du hattest dich bisher immer unter Kontrolle.“ „Ja mein Freund, aber ich könnte sie jederzeit verlieren. Jetzt solange du, abgesehen von dem Amulett unsterblich bist, könnte ich dich gar nicht töten, aber was ist, sobald du erlöst bist? Das kann ich nicht riskieren. Sowenig wie ich es riskieren kann, mich einer Frau zu nähern.“ Sandro biss wütend die Zähne aufeinander, als ihm seine Hilflosigkeit klar wurde, er widersprach dennoch heftig: „Notfalls werden wir über eine verdammte Brieftaube kommunizieren, oder über Flaschenpost, aber ich werde dich nie aufgeben. Und irgendwann finden wir auch eine Möglichkeit, deinen Fluch zu brechen.“ „Möglich, wenn du nicht vorher sterben solltest, weil dein Charme versagt hat“, erwiderte Ricardo trocken. „Ricardo hör mal zu, du ...“, „nein du hörst mal zu, ich werde deinen verdammten roten Wächter finden, und wenn es den Rest der Ewigkeit dauern sollte, einfach weil ich meinem Freund wünsche, dass er bekommt was er will, aber das kann ich nicht, solange du hier Krach machst und mich ablenkst. Mach irgendetwas, aber nur nicht hier, ich schicke dir eine Krähe, sobald ich etwas gefunden habe, oder eine Fledermaus, falls es Nacht sein sollte.“ Sandro gehorchte der Vernunft und ging, aber er fühlte sich noch hilfloser als zuvor. Er schwor sich, falls er überleben würde, und Julia ihn erlösen sollte, eine Möglichkeit zu finden seinen Freund wenigstens vor der Einsamkeit zu bewahren, wenn er ihn schon nicht von dem Fluch befreien konnte.

    Die Sorge um Julia rumorte in Sandro, als er nach Sonnenuntergang in die Stadt ritt. Sie mit diesen drei Versagern zurückzulassen hatte ihm alles abverlangt, er hoffte, dass sie nicht allzu deprimiert war, weil sie wieder einmal einen Tag verloren hatte. Seine Sorge schlug allerdings je in nackte Panik um, als er die Taverne betrat. Denn dort erblickte er eine nervös auf und ab laufende Amazone, einen zwar offensichtlich verkaterten, aber dennoch angespannten Barbaren, aber keine Julia. Die leise Hoffnung sie könne nur oben in ihrem Zimmer sein, wurde nachhaltig zerstört, als Lara ihm aufgelöst entgegenstürzte. Sie fragte besorgt: „Hast du Julia gesehen?“ „Ob ich …, ist sie etwa nicht in der Stadt?“, stieß er hervor. Lara rang hilflos die Hände, ehe sie zugab: „Wir haben sie den halben Nachmittag gesucht, aber konnten sie nicht finden, ebenso wenig wie Raphael.“ Julia mit dem Magier allein irgendwo da draußen, allein der Gedanke lies Sandros Herz verkrampfen, der Frauenheld würde versuchen sie zu verführen, oder schlimmer noch, er würde sie, wenn es brenzlig wurde, einfach zurücklassen, um seine eigene Haut zu retten. Er schrie die Beiden an: „Das ist nur eure Schuld.“ „Aber ich ...“, versuchte Lara zu widersprechen, aber er unterbrach sie: „Einer besäuft sich, bis er nicht mehr weiß was er redet“, dabei deutete er anklagend auf Ragnar. „Und du“, er funkelte Lara wütend an, „wo zur Hölle warst du überhaupt?“ Sie verteidigte sich: „Ich habe

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