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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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Mond ist unterbrochen«, begann sie. »Mir ist häufig übel. Von starken Gerüchen, besonders Kochdünsten, bekomme ich Kopfschmerzen. Meine Brüste haben angefangen, ständig weh zu tun, und meine Brustwarzen sind sehr, sehr empfindlich, so sehr, daß mein Herr sie nicht mehr berühren kann, ohne mir Schmerzen zuzufügen.«
    Hasdai nickte, und Rebekah reichte Zaynab eine kleine Glasschüssel. »Ihr müßt hier hinein Wasser lassen«, trug sie Zaynab auf. »Hasdai muß Euren Urin untersuchen.«
    Zaynab verschwand hinter einem Schirm, während Sheila die Schale hielt. Einige Augenblicke später kehrte Sheila zurück und reichte die Schale dem Arzt. Zaynab kehrte zurück und setzte sich in einen bequemen Stuhl mit breitem Ledersitz.
    Hasdai ibn Shaprut hielt die tiefe Kristallschale hoch und betrachtete sie genau. »Ihr Urin ist fast völlig klar, Herr«, sagte er, »aber seht ihr, wie er leicht wolkig wird, man sieht es fast noch nicht.« Dann senkte er den Kopf und roch kräftig daran. »Gesund«, sagte er. Danach tauchte er seinen Finger in die Glasschüssel und probierte. »Gesund«, sagte er. »Ein bißchen süß, aber gesund.« Er wandte sich dem Kalifen zu. »Ich hätte gerne Eure Erlaubnis, sie etwas näher zu untersuchen, Herr.« Der Kalif nickte.
    »Ihr dürft sie berühren, Hasdai. Ich weiß, daß Ihr keine lustvollen Gedanken habt.«
    Der Arzt nahm die Worte seines Herrn zur Kenntnis. »Streckt Eure Hände für mich aus, Herrin.« Er betrachtete sie sorgfältig. »Ihre Hände sind nicht geschwollen. Das ist ein gutes Zeichen«, berichtete er. »Ihre Nägel sind gesund und nicht blau. Die Monde sind weiß, wie es sich gehört.« Dann sagte er:
    »Ich muß Euch bitten, aus dem Sessel aufzustehen und Euch hinzulegen.« Als sie es getan hatte, tastete er sanft ihren Bauch ab. Zufrieden dankte er ihr und wandte sich dann an den Kalifen. »Sie ist mit Sicherheit schwanger, Herr, und meiner Meinung nach gesund. Sie hat breite Hüften. Die Geburt sollte kein Problem werden.«
    »Ich habe keine breiten Hüften!« sagte Zaynab beleidigt  und setzte sich wieder auf. »Ich bin ein schlankes Mädchen, wie mein Herr bestätigen kann.«
    »Ich habe meine Worte schlecht gewählt, Herr«, erwiderte Hasdai. »Der Raum zwischen Euren Hüftknochen ist nicht eng, und das ist ein gutes Zeichen.«
    »In der Tat«, antwortete Zaynab gereizt.
    »Du bist schlank wie eine junge Nymphe«, erklärte der Kalif geduldig und lächelte amüsiert.
    »Ihr nehmt mich auf den Arm!« rief Zaynab und brach in Tränen aus.
    »Irrationales Verhalten, ein weiteres Zeichen, daß eine Frau in Umständen ist«, beobachtete Hasdai ibn Shaprut sachlich. »Die Gefühle schlagen in solch einer Zeit Wogen.«
    »Begleite meinen gelehrten Freund und seine Assistentin hinaus, Naja«, sagte der Kalif mit todernstem Gesicht und versuchte, sich das Lachen zu verkneifen. Als sie gegangen waren, umarmte er seine Geliebte. »Komm her, mein Schatz, weine nicht. Ich vergöttere dich, Zaynab, und wir werden das allerschönste Kind haben. Ich bete zu Allah, daß er uns eine Tochter schenkt, die genauso schön ist, wie ihre Mutter. Wir werden sie Moraima nennen.«
    »Werden wir das?« Sie schluchzte gegen seine Schulter. Seine Arme waren so beruhigend. Sie kuschelte sich in sie hinein.
    »Ja, das werden wir, meine Geliebte«, sagte er leise und küßte ihre weichen Lippen.
    Der Kalif hob sie hoch und trug sie auf ihr Bett. Er kniete sich neben sie, öffnete die Knöpfe ihres Kaftans und streichelte ihre Brüste. »Du bist so wunderschön, Zaynab«, sagte er zärtlich, während er ihren leicht gerundeten Bauch küßte. »Ich liebe dich, und ich liebe unser Kind.«
    Dem Winter folgte ein sonniger Frühling und ein früher Sommer. Zaynabs Bauch begann durch das Kind anzuschwellen. Zur Überraschung aller verlor der Kalif sein Interesse an seiner schönen Konkubine nicht. Statt dessen schien seine leidenschaftliche Liebe zu ihr mit jedem Tag inniger zu werden.
    »Ich glaube, er wird sie zu seiner dritten Frau machen«,  sagte Tarub zu Zahra. Sie sprachen kaum noch miteinander, aber mit seltener Boshaftigkeit wollte Tarub Zahra weh tun. Sie hatte die Gemeinheit der anderen Frau nicht vergessen. »Er hat mehr Interesse an diesem Kind als an allen anderen zuvor.«
    »Sie könnte bei der Geburt sterben«, sagte Zahra kalt. »Sie hat kleine Knochen und ist ohne Zweifel schwächlich. Oder«, sie lächelte grausam, »das Kind könnte kurz nach der Geburt umkommen.«
    »Der

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