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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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Ankunft verkündende Lärm sich im Hof ausbreitete, kam Naja vom Haus aus auf sie zugerannt. Seine braunen Augen waren voller Tränen. »O, Herrin!« weinte er. »Die Prinzessin ist tot!«

Kapitel 19
    Zaynab fiel auf der Stelle in Ohnmacht. Najas Worte hatten ihr das Herz durchbohrt, und sie sackte zu Boden. Als sie das Bewußtsein wiedererlangte, sträubte sie sich mit aller Kraft, da sie sich nicht in der Lage sah, weitere Schmerzen zu ertragen. Sie befand sich in ihrem eigenen Apartment. Sie stöhnte und schloß ihre Augen, aber Hasdais Stimme holte sie ins Leben zurück.
    »Nein, Zaynab, verlasse mich nicht«, befahl er ihr mit schroffer Stimme. »Du mußt dich diesem schrecklichen Schicksalsschlag mit derselben Kraft stellen, die du beim Tod Inigas aufgebracht hast.
    Öffne deine Augen und sieh mich an, Zaynab!«
    »Sagt mir, daß Naja gelogen hat«, flehte sie ihn an. »Sagt mir, daß ich nicht diese furchtbaren Worte hörte. Wo ist Moraima? Bringt mir meine Tochter!«
    »Moraima ist tot«, erwiderte er ruhig, »und ich fürchte, auch Abra ist tot.«
    »Wie?« wimmerte Zaynab. »Wie?«
    »Es gab eine Fleckfieberepidemie in Cordoba. Abra war mit Moraima zu Besuch beim Kalifen. Als es dann spät wurde, übernachtete sie mit dem Kind im Hause eines Cousins im gleichen Viertel.
    Unzweifelhaft war das der Ort, an dem sie sich ansteckten, obwohl die Seuche das Haus zu der Zeit noch nicht heimgesucht hatte. Einige Tage später kehrten beide mit der Krankheit zurück. Deine Diener flohen. Der Kalif ließ seine Saqalibah vorläufig nach Madinat al-Zahra verlegen, um die Gesundheit der Männer zu schützen. Nur Naja und deine Köchin Aida blieben bei Abra und der Prinzessin. Glücklicherweise steckte sich keiner der beiden an. Moraima und Abra starben wenige Stunden nacheinander, meine Liebe.«
    »Wo ist sie jetzt?« schluchzte Zaynab. »Wo ist mein Baby?«
    »Der Kalif ließ sie mit Abra in deinem Garten begraben«, entgegnete Hasdai. »Dann wurde das Haus ausgeräuchert und alles, was Moraima und Abra besaßen, verbrannt. Deine Diener wurden aufgefunden und bestraft. Man hat sie verkauft. Der Kalif schickte neue Sklaven, die ihren Platz einnehmen sollen.«
    »Was hat das schon für eine Bedeutung«, erwiderte Zaynab matt. Nichts hatte mehr Bedeutung. Sie war mit Hasdai auf einer Reise gewesen, die sie nicht hätte antreten müssen, und ihr Baby war gestorben, mutterlos, allein. Was für eine Mutter war sie, daß sie ihr Kind allein ließ, um mit ihrem Liebhaber durch die Gegend zu reisen? Zaynab weinte hemmungslos. Hasdai konnte nichts tun, um ihre Tränen versiegen zu lassen. Ihr Kummer und ihre Schuld waren zu groß. Verzweifelt gab er ihr schließlich einen Schlaftrunk, der sie zumindest Ruhe finden und ihre Kraft wiedererlangen ließ. Er wies Naja an, bei ihr zu wachen, und reiste dann nach Madinat al-Zahra ab, um dem Kalifen seinen Bericht über den Stand der Dinge in Malina zu überbringen.
    »Das habt Ihr gut gemacht, Hasdai«, sagte der Kalif, nachdem er alles vernommen hatte. »Ich bin überrascht über Zaynabs Tapferkeit während ihrer Gefangenschaft bei Ali Hassan und beim Anblick all der Folterungen und Hinrichtungen. Das ist eine Seite an ihr, die mir niemals aufgefallen ist und die ich niemals vermutet hätte.« Er machte eine Pause. »Wie geht es ihr? Der Tod Moraimas muß ein fürchterlicher Schlag für sie gewesen sein. Geht es ihr gut?«
    »Sie steht noch immer unter Schock, Herr, und ist völlig niedergeschmettert. Bevor ich sie verließ, gab ich ihr einen Schlaftrunk, denn sie hörte nicht zu weinen auf. Naja ist bei ihr. Sie hat sonst niemanden.
    Sheila war offenbar verliebt in einen Mann namens Alaeddin ben Omar, der nun der Wesir des Prinzen ist. Er wollte Sheila bereits heiraten, bevor Zaynab zum ersten Mal zu Euch gebracht wurde. Als sie sich erneut begegneten, hatte sich an ihrer Liebe nichts geändert. Dieses Mal überzeugte Zaynab Sheila, einer Heirat mit dem Wesir zuzustimmen. Sie entließ sie aus ihrem Dienst. Der Zeitpunkt war ungünstig. Sie braucht Sheila jetzt unbedingt.«
    »Könnten wir nicht nach der Frau schicken?« fragte Abd-al Rahman besorgt.
    »Sheila ist bereits hochschwanger, Herr. Es wäre für eine Frau in ihrem Zustand nicht ratsam, solch eine Reise zu unternehmen«, erwiderte der Nasi. »Ich werde auf den Sklavenmärkten nach einem Mädchen aus Alba suchen lassen, das Sheila ersetzen soll. Das ist alles, was wir für sie tun können.«
    Zaynab war das alles

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