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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertrice Small
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Mauern gegeben hätte«, sagte der Hauptmann, »wäre Euer Vater vielleicht noch am Leben und Ihr eine Braut wie Eure Schwester, Mylady.«
    Die Kammertür öffnete sich, und eine große, schöne Frau trat ein. Sie war ganz in Schwarz gekleidet, aber auf ihrer Brust prangte ein prächtiges juwelenbesetztes Kreuz. Die Hand, die sie ihnen entgegenstreckte, war mit zahlreichen Ringen geschmückt. »Ich bin Mutter Eubh«, sagte sie mit rauher, sinnlicher Stimme. Ihre dunklen Augen ruhten wohlwollend auf dem Hauptmann der MacDuffs.
    »Dies ist Lady Regan MacDuff«, sagte der Hauptmann, der sicher war, daß er den Ausdruck in den Augen der Nonne falsch verstanden hatte. »Der Laird von Killieloch schickt sie Euch, damit sie in dieses Kloster eintritt. Die Angelegenheit wurde schon vor Jahren mit Mutter Una abgemacht, die eine Verwandte des Lairds ist. Hier ist ihre Mitgift, heilige Dame.«
    Regan war überrascht, als sie den belustigten Blick der Nonne bemerkte. Wollte diese Frau sie verspotten?
    »Sie fühlt sich nicht zu diesem Leben berufen, nicht wahr?« sagte Mutter Eubh. »Warum ist sie dann hier?« Sie wog die Börse in ihrer Hand. Es war nicht die schwerste, die man ihr je gegeben hatte, aber sie war auch nicht leicht. Das Mädchen besaß offensichtlich einen gewissen Wert.
    »Sie ist eine der beiden Erbinnen von Ben MacDui«, erklärte der Hauptmann. »Der verstorbene Laird Torcull Mac Duff und seine Frau bekamen Zwillinge. Es gab keine Söhne Der Laird von Killieloch, Mutter Unas Verwandter, verlobte die Ältere mit seinem Sohn. Dies hier ist die Jüngere. Er will nicht riskieren, daß sie der Jüngeren ihren Platz streitig macht, und nun ist ihre Schwester, die Braut, bereits schwanger.
    Es war von Geburt des Mädchens an geplant, daß sie hierherkommen sollte, heilige Frau«, schloß der Hauptmann seine Rede.
    »Und wo liegt Ben MacDui?« wollte Mutter Eubh wissen.
    »In den Hügeln von Alba, fast an der gegenüberliegenden Küste Landes, heilige Frau«, erklärte der Hauptmann. »Wir sind zwei Wochen unterwegs gewesen.«
    »Ich verstehe«, sagte Mutter Eubh nachdenklich. Man hatte das Mädchen gewissermaßen auf die andere Seite der Welt geschickt, damit ihre Clansmänner nicht in Versuchung gerieten, gegen den Laird von Killieloch zu rebellieren, der eindeutig das Erbe durch die Heirat zwischen seinem Sohn und der Schwester des Mädchens an sich gerissen hatte. »Wie heißt Euer Herr, guter Hauptmann?«
    »Alasdair Ferguson, heilige Dame«, erwiderte der Hauptmann.
    »Dann könnt Ihr Alasdair Ferguson sagen, daß er sich um die Lady Regan keine Sorgen zu machen braucht. Er hat mein Wort, daß weder er noch sonst jemand in Ben MacDui dieses Mädchen jemals wiedersehen wird. Sie befindet sich nun in meiner Obhut.« Mutter Eubh lächelte. »Ihr dürft gehen, Hauptmann«, entließ sie ihn.
    Zu ihrer großen Überraschung kniete der Hauptmann vor Regan nieder und küßte ihre Hand. »Gott schütze Euch, Mylady«, sagte er, dann erhob er sich und ging. Die Torwächterin eilte hinter ihm her, um ihn hinauszugeleiten.
    »Komm mit mir«, sagte Mutter Eubh plötzlich. Ihr dunkler Rock schwang um ihre Knöchel, als sie aus der kleinen Kammer eilte.
    Regan folgte der großen Nonne und mußte fast rennen, um mit ihr Schritt zu halten. Sie entdeckte, daß das Gebäude um einen quadratischen Innenhof herum errichtet war. Sie überquerten den Hof, in dem ein kleiner Rosengarten blühte.
    Es war sehr still, aber Regan sah andere Frauen, die in ihren ebenerdigen Zellen beteten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Innenhofs trat Mutter Eubh durch eine Tür und stieg eine enge Treppe hinauf. Regan folgte ihr. Oben führte eine Tür in einen großen, hellen Raum.
    Die Nonne streckte die Hand aus und zog sich den Schleier vom Haupt. Eine dichte schwarze Mähne fiel ihren Rücken herab. Sie wandte sich zu dem Mädchen um. »Zieh deinen Umhang aus, damit ich dich besser ansehen kann.«
    Verblüfft gehorchte Regan. Unter ihrem dunklen Umhang trug sie eine dunkelblaue Tunika.
    Mutter Eubh zog den Schleier von Regans Haupt. »Mein Gott!« fluchte sie leise. »Du hast wundervolles Haar!« Sie drehte sich um und sprach mit einem Mann, den Regan vorher noch nicht bemerkt hatte. »Was meinst du, Gunnar? Kein maisfarbenes Haar wie deine dänischen Mädchen, sondern wunderbar silbrig schimmerndes Gold!« Dann befahl sie Regan: »Zieh dich aus, Mädchen.«
    »Lady!« Regan war entsetzt.
    Mutter Eubh gab Regan einen leichten Klaps auf die

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