Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
Luc.
»Es ist für dich, Schätzchen. Logan.«
Sie nickte und schwang sich aus dem Bett. Splitternackt, und beide schauten zu. Es war ihr egal, zumal sie nichts zu verbergen hatte, da Deke sie anscheinend weiter teilen wollte. Sie hatten sowieso alles gesehen, befummelt und geschmeckt.
Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, wie Deke nach ihrem Bademantel angelte und ihr das kurze weiße Teil zuwarf. Mit einem verständnislosen Blick ließ sie es zu Boden fallen.
»Du bist doch sonst nicht so prüde, oder?«
Seine Züge verdunkelten sich. Kimber empfand keinen Triumph. Sie fühlte nichts als Verzweiflung, als sie sich den Hörer schnappte.
»Hi, Logan.«
»Hi. Gute Nachrichten, Schwesterchen. Dad ist bei Bewusstsein! Und es geht ihm schon viel besser.«
Endlich mal was Positives. Ihre Laune besserte sich spontan.
Das sah man ihr offenbar an, denn Luc fasste ihre Hand. Deke stand auf und gesellte sich zu ihnen. Beide sperrten gespannt die Lauscher auf.
»Wann?«, fragte sie.
»Na, so vor zwanzig Minuten. Die Ärzte wollen heute noch ein paar Untersuchungen durchführen. Wenn alles gut geht, kann er in ein paar Tagen nach Hause.«
»Oh, mein … Oh, Wahnsinn.« Sie schluchzte vor Freude. »Das ist fantastisch! Ich bin so … Danke, dass du mich direkt angerufen hast. Kann ich mit ihm sprechen?«
»Er wird gerade untersucht. Ich ruf dich noch mal an, wenn er fertig ist. Kann aber ein paar Stunden dauern, okay?«
»Ich kann es kaum erwarten. Ich bin so aufgeregt …« Sie schniefte in den Hörer.
»Hey, Schwesterherz. Nicht weinen. Da ist noch was.«
»Noch was?« Grundgütiger, allmählich wuchs ihr die emotionale Achterbahnfahrt über den Kopf. Das ewige Auf und Ab. Reiß dich zusammen, Kimber.
»Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir das Arschloch mit der Bombe geschnappt haben.«
»Was!? Ihr habt ihn gefasst?«
»Ja.« Logan lachte befreit. »In den letzten zehn Tagen konnten wir mehrmals beobachten, wie dieser Typ durch die Krankenhausflure schlich. Heute Morgen lungerte er wieder im Gang rum. Er stahl sich in Dads Zimmer, bis an die Zähne bewaffnet. Hunter, der Dad unauffällig bewachte, überwältigte ihn, bevor er Dads Schädel mit einem Magazin Kugeln vollpumpen konnte.«
Kimber stockte das Herz. »O mein Gott. Und, wurde er verhaftet?«
»Logo. Hunter ist mit den Polizisten mitgefahren. Der Typ streitet das mit dem Sprengstoffattentat zwar ab, aber es ist bloß eine Frage der Zeit, bis er einknickt und gesteht. Zumal die Beweislage eindeutig ist.«
»Ja«, murmelte sie. Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen schossen ihr erneut durch den Kopf.
Jemand hatte versucht, ihren Dad umzubringen. Ihr Dad hatte den Anschlag überlebt, er war wieder bei Bewusstsein und außer Lebensgefahr. Sie schwebte nicht mehr in Gefahr. Sie konnten das Sumpfgebiet verlassen. Heute noch! Kein Versteckspiel mehr, kein Stress oder …
… die emotionale Folter, vierundzwanzig Stunden am Tag mit Deke unter einem Dach zu wohnen. Er liebte sie, beteuerte er, trotzdem war er nicht bereit, eine Zweierbeziehung einzugehen. Nur mit ihr. Sie musste sich entscheiden: Es stand ihr frei, alles hinzuwerfen und ihn zu verlassen; oder sie blieb, in der Hoffnung, dass sich ihre Situation – zu dritt – änderte.
Mit diesem Problem mochte sie sich aber erst mal nicht auseinandersetzen. Ihr Dad hatte jetzt absolut Vorrang.
»Das ist ja eine tolle Neuigkeit! Es ist wie ein Wunder«, fügte sie mit tränenerstickter Stimme hinzu.
»Bist du okay, Kimber?« Logan klang aufrichtig besorgt. »Du hast doch sonst nicht so nah am Wasser gebaut.«
»Ich bin … einfach glücklich.« Und fertig mit der Welt. Sie kniff die Augen zusammen, blinzelte die Tränen weg.
»Okay.« Er klang nicht wirklich überzeugt. »Wir rufen später noch mal an und halten dich auf dem Laufenden, ja?«
»Ja, danke.«
»Pass auf dich auf, Schwesterherz.« Er legte auf.
Kimber sank gegen die Küchentheke, fühlte unterbewusst das kühle Holz auf ihrer Haut.
»Dein Dad ist wieder bei Bewusstsein?«, erkundigte sich Luc.
»Haben sie den Irren endlich schnappen können?«, wollte Deke wissen.
»Ja«, antwortete sie mit brüchiger Stimme. »Ja.« Sie blickte von einem zum anderen.
Luc schlang seinen Arm um ihre Taille und zog sie an seinen frisch duftenden, muskelgestählten Körper. Er hauchte ihr sanft einen Kuss auf die Lippen und flüsterte: »Das ist super, Schätzchen. Ich freue mich für dich.«
Deke stand da und beobachtete das Szenario mit
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