Keusche Gier: Erotischer Roman (German Edition)
mir bist, ist irgendwas mit dir. Als wäre eine Mauer zwischen uns. Was hast du? Ich hab versucht, zu warten und geduldig zu sein …«
Deke. Zum Teufel mit ihm. Selbst der egozentrische Jesse fühlte, dass ihr Herz und ihr Körper bei einem anderen waren.
»Jesse, es ist nicht einfach für mich, dir das zu erklären. Die beiden Typen, mit denen ich den Dreier hatte, sind mir nicht gleichgültig. Einer der beiden«, sie stockte betreten, »ich muss halt ständig an ihn denken.«
»Dann ist diese Hochzeit gut für uns beide. Aber du musst mir eine Chance geben. Ich kann dir helfen, und du weißt, dass ich dich brauche.«
Kimber schüttelte den Kopf. »Ich hab in den letzten paar Tagen gemerkt, dass ich dich nicht genug liebe. Du bist ein Freund …«
»Scheiß was auf Freunde! Weißt du, wie viele Frauen morden würden, um meine Angetraute zu werden? Verdammt, nach den Konzerten stürmen sie im Pulk meine Garderobe, bloß um von mir vernascht zu werden. Oder um mir anzubieten, dass ich zuschauen kann, wenn sie sich von jemand anderem aus der Band vögeln lassen. Oder beides. Ich will das alles für dich aufgeben, und du faselst was von Freundschaft?«
Sie hatte ihn verletzt, alles falsch gemacht. »Ich wollte dich nicht kränken. Du bedeutest mir sehr viel. Versteh das doch bitte. Ich glaube nicht, dass ich für dieses Leben geschaffen bin. Außerdem willst du bestimmt eine Frau, die dich liebt, nur dich allein, oder?«
Er stieß zischend den Atem aus. »Irgendwann wirst du mich lieben. Ich will doch nur, dass du mir eine Chance gibst. Ich kann dir bestimmt helfen, über diesen … über deinen Lehrer hinwegzukommen. Ich bin garantiert besser im Bett als er, Baby. Ich weiß, wie man eine Frau beglückt. Wetten, du bist wie Wachs in meinen Händen. Lass es uns ausprobieren, ja? Bitte.«
Sein Blick wanderte in das Hotelzimmer. Die Blonde trieb es immer noch mit irgendwelchen Typen – einer fummelte an ihren Brüsten herum, ein anderer vernaschte gerade ihre Muschi, als wäre es seine Henkersmahlzeit.
Kimber riskierte einen Blick auf Jesses Schritt und registrierte, dass er umso härter wurde, je wilder die Orgie in seiner Suite abging. Sein Geist war vermutlich willig, dieses Leben aufzugeben, aber sein Schwanz war schwach. Sein kleiner Freund hatte eben einen eigenen Kopf.
Plötzlich stand Cal vor der Scheibe, versperrte ihnen die Sicht. Jesse wich fluchend zurück, woraufhin sein Manager die Tür aufriss und ins Freie trat.
»Der Journalist vom People Magazine wartet in der Suite«, schnaubte er wütend. »Du musst ihn irgendwie aus dem Zimmer lotsen, bevor er diese irrsinnige Vögelei mitbekommt. Alles schart sich um die vier Idioten. Bist du wenigstens noch halbwegs nüchtern?«
»Ich hab keinen Tropfen getrunken.« Es klang richtig beleidigt, wie Jesse das sagte.
»Du hast nicht geraucht, nicht gekifft, nicht gesnifft …«
»Nein.«
»Dann tu, was ich gesagt hab. Geh rein und schnapp dir den Journalisten. Lass knacken.«
»Verpiss dich, altes Sackgesicht«, ätzte Jesse kaum hörbar.
»Ich tu bloß meinen Job, damit du ein Megastar wirst. Dafür werde ich von dir bezahlt. Mach du deinen.«
Jesses Kiefer knackten, und er warf trotzig die Haare zurück. »Komm, Kimber.« Er griff nach ihrer Hand.
Cal ging dazwischen. »Du gehst da jetzt allein rein. Sorg dafür, dass das Magazin sich auf dich konzentriert und nicht auf deine Romanze. Das ist nicht das Image, das wir den Leuten rüberbringen wollen. Am besten redest du gar nicht von deiner … Verlobung.«
Jesse schaute Kimber zerknirscht an. »Du bist der hinterletzte Arsch, Cal.«
Der Manager grinste und enthüllte dabei zwei Reihen blendend weißer Jacketkronen. »Und exakt dafür bezahlst du mich.«
Leise grummelnd schob Jesse die Balkontür auf und verschwand im Inneren.
Auf dem Balkon starrte Cal Kimber schweigend an, und sie erwiderte ratlos seinen Blick. Warum war sein Manager eigentlich sauer auf sie, sie hatte doch gar nichts gemacht?
»Danke, dass Sie versuchen, Jesse zu helfen«, sagte sie schließlich. »Er weiß das offenbar nicht zu schätzen, was Sie für ihn tun, aber …«
»Sie sind ein nettes Mädchen und gehören nicht hierher. Er wird Ihr Leben zerstören und Sie definitiv sein Image. Sagen Sie mir, wie viel Sie haben wollen und wohin Sie wollen. Ich regel das dann alles.«
»Wie bitte?« Wollte er sie … kaufen?
»Stellen Sie sich nicht dümmer, als die Polizei erlaubt«, versetzte er ärgerlich. »Sie gehören
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