KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
wurde ihm klar, wie wenig er von den Männern – oder den Frauen – wusste, die für KGI arbeiteten.
»Hallo«, sagte er und blieb in der Tür stehen.
Sarah sah hoch und legte das Buch in den Schoß. »Hallo.«
Sie lächelte ihn strahlend an, und ihre Wangen färbten sich rosa. Garrett wurde ganz warm ums Herz, dass sie sich so offensichtlich freute, ihn zu sehen.
»Lässt du es dir gut gehen?«
Sie klopfte einladend neben sich auf das Sofa, also trat er ein und setzte sich neben sie.
»Es ist irgendwie seltsam. Ich habe fast schon Schuldgefühle, weil ich leckere Sachen esse und gute Bücher lese. Immer wieder denke ich, ich müsste mir doch eigentlich dauernd über die Schulter schauen und Sorgen machen.«
»Das ist mein Job«, widersprach Garrett. »Deiner ist es, dich zu entspannen und dich nicht zu sorgen.«
Sie kuschelte sich in seine Arme und legte den Kopf an seine Schulter. »Du verwöhnst mich, Garrett.«
Er strich ihr über das Haar und küsste sie auf den Scheitel. »Sich verwöhnen zu lassen ist bestimmt nicht das Schlechteste.«
Sie seufzte und rieb ihre Wange an seiner Brust. »Nein, das nicht.« Dann riss sie so plötzlich den Kopf hoch, dass sie ihm beinahe einen Kinnhaken verpasst hätte. »Hey, ich habe nie was von den Karamell-Nam-Nams gekriegt!«
Garrett lachte. »Die sind noch da. Es sei denn, Rio und seine Leute haben sie gefunden.«
Sie löste sich aus seinen Armen, sprang auf und lief zur Tür. »Die kriegt Rio nicht.«
Garrett stand auf und ging ihr grinsend hinterher. Als er in die Küche kam, riss Sarah gerade die Kühlschranktür auf und blickte mit gerunzelter Stirn ins Innere. Dann leuchteten ihre Augen auf, und sie griff hinein und holte die Form mit dem Kuchen heraus.
Garrett nahm sie ihr aus der Hand, stürzte sie auf eine Glasplatte und klopfte auf den Boden, bis der Kuchen herausrutschte. Dann warf er die Form in die Spüle und schnitt den Nachtisch in Stücke. Sarah trat neben ihm ungeduldig von einem Fuß auf den anderen.
Als er ihr ein Stück gab, fiel sie sogleich darüber her, schloss die Augen und stöhnte wohlig. »Meine Güte, das schmeckt ja köstlich, Garrett. Ich will mehr.«
Sie schob ihn zur Seite und schnappte sich ein größeres Stück. Als sie ihn misstrauisch anschaute, wie ein Tier, das sein Fressen bewachte, musste er laut lachen.
»Du kannst alles haben«, sagte er und hob abwehrend die Hände.
Er sah ihr zu, wie sie in das nächste Stück biss und genüsslich die Augen schloss.
»Rio hat im linken Flügel des Hauses einen nicht einsehbaren Swimmingpool. Hast du Lust, schwimmen zu gehen?«
»Sind wir dort denn sicher?«, fragte sie skeptisch.
»Sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen. Rio ist ziemlich paranoid. Dieser Ort hier ist quasi eine Festung.«
»Schwimmen ist gar keine schlechte Idee.«
Garrett trat neben sie und fragte anzüglich: »Nacktbaden?«
Sarah errötete. »Garrett! Ich will nicht, dass mich jemand sieht.«
»Hatte ich erwähnt, dass der Swimmingpool nicht einsehbar ist? Außer mir sieht dich da keiner, Süße, und ich sehe dich sowieso über kurz oder lang nackt, egal ob du einen Badeanzug anziehst oder nicht. Du erleichterst mir nur die Arbeit, wenn du ihn gleich weglässt.«
Sie lachte. »Unverbesserlich!«
»Ja, Ma’am, das bin ich. Meine Mama sagt das auch immer.«
Sie schüttelte den Kopf. »Okay. Also Nacktbaden. Aber falls mich doch irgendjemand sieht, bringe ich dich um.«
Er beugte sich herab, um sie zu küssen, und flüsterte: »Falls dich irgendjemand sieht, bringe ich ihn um.«
»Hast du auch manchmal das Gefühl, dass wir die meiste Zeit auf Achse sind?«, fragte P . J., als sie zu Cole ins Boot kletterte. Hinter ihr stiegen Dolphin, Renshaw und Baker gerade in das zweite Boot. Steele war auf dem Steg stehen geblieben und betrachtete ausdruckslos den Fluss.
»Ich würde eher sagen, wir werden dauernd rumgescheucht«, murmelte Cole. »Erst dieses bescheuerte Alaska und jetzt ab in den Dschungel. Ich hasse diesen Scheißdschungel.«
»Das sagst du nur, weil du bei unserem letzten Ausflug in den Dschungel angeschossen wurdest.«
»Ein Querschläger«, verbesserte Cole sie.
P . J. zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls hattest du eine Schusswunde und musstest abtransportiert werden.«
Steele kam an Bord und gab das Zeichen zum Ablegen, während Cole verärgert die deutlich kleinere Frau betrachtete, die ernst über das Wasser hinwegblickte. Dieses verdammte Weib triezte ihn schon wieder, und wie
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