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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Allmählich machte sie einen etwas ruhigeren Eindruck. »Ich bekomme langsam den Eindruck, dass sie sich generell vor Frauen fürchten.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie sind brutaler als Männer. Und unberechenbarer. Ich nehme es lieber mit einem wild gewordenen Keiler auf. Die darf man wenigstens erschießen. Frauen hingegen nicht.«
    Diesmal lachte sie aus vollem Herzen, so aufrichtig und tief empfunden, dass er sie überrascht anstarrte.
    »Na schön, aber jetzt mal im Ernst: Haben Sie wirklich jemals Angst?«
    »Sehr oft sogar«, antwortete er leise.
    »Selbst wenn die Angst jeder Logik entbehrt?«
    »Gerade dann. Meiner Erfahrung nach lässt sich Angst nicht nach bestimmten Parametern festlegen. Man kann sie nicht einfach abschalten, wenn einem der Verstand sagt, man braucht sich nicht zu fürchten.«
    Sie nickte, machte aber einen eher kläglichen Eindruck.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Ich gehe als Erster in Ihr Haus und überprüfe alles. Sie bleiben hier. Jeden Bösewicht, den ich finde, verprügle ich nach Strich und Faden, und dann kommen Sie nach.«
    Sie hob wieder den Kopf, und die Erleichterung in ihren Augen verschlug ihm regelrecht den Atem. Scheiße, sie war so voller Angst. Sarah ballte die Hände derart heftig zu Fäusten, dass die Knöchel weiß hervortraten. Auf der Stirn hatten sich Schweißtropfen gebildet. Nein, sie hatte nicht einfach nur Angst. Das war nackte Panik.
    Unwillkürlich legte er ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter, und obwohl sie nicht mehr zurückschreckte, verspannte sie sich völlig und fing zu zittern an. Schnell zog er die Hand zurück, um ihr unnötigen Stress zu ersparen. Er stand auf, bot ihr an, ihr aufzuhelfen, und wartete ab, ob sie die Geste akzeptieren würde. Wenn es schon Körperkontakt geben musste, dann zu ihren Bedingungen.
    Schließlich griff sie zu und legte ihre schweißnasse Hand in seine. Mit der anderen schnappte sie sich den Gurt ihrer Tasche und hob sie sich über die Schulter. Er schloss die Finger um ihre und zog sie hoch.
    »Macht Ihnen das wirklich nichts aus?«, fragte sie nervös.
    Er lächelte. »Überhaupt nichts.«
    Sie seufzte erleichtert. »Danke. Ich weiß, dass das dumm ist. Sogar irrational. Ich …«
    »Pssst!«, unterbrach er ihren Redeschwall. »Das ist weder dumm noch irrational. Sie hatten heute Morgen ein schreckliches Erlebnis. Warten Sie hier, bis ich wieder rauskomme.«
    Er ging zur Tür, als sie ihm plötzlich doch folgte.
    »Ich habe ganz vergessen, Ihnen von der Katze zu erzählen. Lassen Sie sie bitte nicht raus beziehungsweise geben Sie auf sie acht. Sie heißt Patches.« Sie brach ab, trat zurück und seufzte erneut. »Ich plappere schon wieder Unsinn.«
    Er lächelte sie aufmunternd an. »Ich halte Ausschau nach Patches und passe auf, dass die Unholde auch sie nicht erwischen.«
    »Ach, der Schlüssel. Sie brauchen ja den Schlüssel.« Hastig durchwühlte sie ihre Tasche, die Stirn vor Frust in Falten gezogen. Sie zog einen Ring mit drei Schlüsseln hervor. »Sie brauchen alle drei. Es sind zwei Bolzenschlösser und ein normales Schloss.«
    Er schaute sie fragend an, sagte aber nichts, sondern wandte sich zur Tür. Vorsichtig war sie, das musste man ihr lassen.
    Es dauerte ein wenig, bis er herausgefunden hatte, welcher Schlüssel in welches Schloss gehörte, dann stieß er die Tür auf und trat ein. Patches lag auf der Couch und miaute, legte aber schnell die Ohren an, als sie einen Fremden sah.
    Garrett schaute sich um. Der Raum war spärlich eingerichtet, ähnlich wie in seinem Ferienhaus, allerdings besser geschnitten. Und sie hatte einen Fernseher. Im Haus war es vollkommen still. Nur seine eigenen Schritte waren zu hören, als er den Flur entlang zum Schlafzimmer ging. Er schaute kurz ins Bad, überrascht, dass es nicht überquoll von weiblichem Krimskrams. Dann betrat er das Schlafzimmer. Das Bett war tadellos gemacht. Alles perfekt. Nicht einmal ein einzelner Schuh lag auf dem Boden herum.
    Eine Ordnungsfanatikerin. Gott stehe ihm bei.
    Nichts Ungewöhnliches. Auch nichts Gewöhnliches. Der Koffer stand noch unausgepackt neben dem Bett. Sie hatte nicht einmal ihre Toilettenartikel ins Bad gestellt. Sie war darauf vorbereitet, von jetzt auf gleich zu fliehen.
    Er hatte sich getäuscht, als er dachte, sie wäre sich ihrer gefährlichen Lage nicht voll bewusst. Auch Resnick lag falsch. Diese Frau wusste sehr wohl, dass ihre Zeit begrenzt sein konnte. Sie lebte in ständiger Angst und rechnete jede

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