Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
Vom Netzwerk:
machen können.
    Die Zeit verrann tödlich langsam. Sie konnte nicht mehr still sitzen, stand auf, lief in dem winzigen Zimmer auf und ab. Zwei Schritte zur Tür, zwei Schritte zurück zur Toilette. Wo blieb Garrett?
    Sie riss sich das Handtuch vom Kopf, fuhr sich mit den Fingern durch die nassen Strähnen und strich sie sich aus dem Gesicht. Sie sah immer noch aus wie eine ersoffene Ratte, aber der Ausdruck in ihren Augen war nicht mehr ganz so panisch. Die Pupillen hatten wieder ihre normale Größe angenommen, die Wangen waren leicht gerötet, wahrscheinlich von der Hitze der Dusche.
    Wie lange war er schon weg? Es kam ihr vor wie eine Stunde, aber wahrscheinlich waren es erst wenige Minuten. Sie blieb, wo sie war, und hielt die Tür verschlossen. Nicht zu wissen, was los war, ängstigte sie zwar, aber die Vorstellung, draußen wie auf dem Präsentierteller zu hocken, war schlimmer.
    Ihre Haare waren fast trocken, als sie Schritte im Flur hörte. Sie hielt den Atem an, machte keinen Mucks und spitzte die Ohren.
    »Sarah, ich bin es, Garrett. Ich bin wieder da. Du kannst rauskommen.«
    Die angestaute Luft entwich aus ihr wie aus einem Ballon, den man angestochen hatte. Einen kurzen Moment lang rührte sie sich nicht. Die Erleichterung war so überwältigend, dass sie kaum aufstehen konnte. Schließlich rappelte sie sich auf, ging die zwei Schritte zur Tür und sperrte auf.
    Garrett stand vor ihr, mit Patches auf dem Arm. Die Katze war alles andere als begeistert. Sie war von oben bis unten patschnass. Garrett sah kaum besser aus.
    Sie wirbelte herum, packte eins der trockenen Handtücher, nahm Garrett die Katze ab und drückte sie sich an die Brust. Garrett hielt ihr eine Reisetasche hin. »Ich habe deine Sachen mitgebracht. Zieh dich an und komm dann in die Küche. Ich schlüpfe nur schnell in trockene Klamotten, anschließend mache ich uns was zu essen.«
    Er ließ die Tasche vor ihr zu Boden fallen, und erst da wurde ihr bewusst, dass sie nur ein Badetuch trug. Und eine ziemlich nasse Katze.
    »Soll ich Patches nehmen, während du dich anziehst?«
    Wortlos gab sie ihm die Katze samt Handtuch zurück und legte sich schnell beide Hände vor die Brust, damit ihr eigenes Badetuch nicht verrutschen konnte. Kommentarlos verließ er das Bad und zog die Tür hinter sich zu.
    Rasch kleidete sie sich an, ohne darauf zu achten, ob die einzelnen Teile auch zusammenpassten. Sie wollte erfahren, was Garrett in ihrem Haus vorgefunden hatte. Sonderlich aufgeregt war er ihr nicht vorgekommen. Vielleicht hatte ihr Besucher längst das Weite gesucht.
    Sie stopfte den Rest der Kleidung wieder in die Tasche zurück und hängte das Handtuch zum Trocknen auf. Die Toilettenartikel, die Garrett ebenfalls mitgebracht hatte, interessierten sie momentan nicht. Sie verließ das Bad und eilte Richtung Wohnzimmer.
    Patches saß auf der Couch und putzte sich. Garrett hantierte in der Küche herum. Von der Tür aus sah sie ihm zu, wie er zwei Gläser Tee einschenkte. »Was war da drüben?«
    Er drehte sich um und hielt ihr ein Glas hin. Sie nahm es mit beiden Händen und nippte daran.
    »Nichts«, antwortete er.
    »Nichts? War er fort? Das ist doch gut, oder? Ich habe mir Sorgen gemacht, dass du ihn vielleicht überraschen könntest«, plapperte sie drauflos.
    Garrett schaute sie mitfühlend an. Der Blick gefiel ihr gar nicht. Er war ein Vorbote von etwas, das sie lieber nicht hören wollte.
    Sie stellte den Tee auf der Anrichte ab und straffte die Schultern. »Was ist?«
    Garrett verzog das Gesicht, legte ihr eine Hand auf die Schulter und führte sie zurück ins Wohnzimmer. »Ich habe keine Spur eines Eindringlings gefunden.«
    Erregt riss sie sich von ihm los. »Was willst du damit sagen? Glaubst du, ich habe mir alles nur eingebildet? Du hältst mich für verrückt, oder?«
    Er runzelte die Stirn. »Setz dich hin und beruhige dich.«
    Der ungewohnte Befehlston irritierte sie, aber sie gehorchte automatisch und ließ sich neben Patches auf die Couch sinken.
    »Ich halte dich nicht für verrückt, okay? Ich sage nur, dass ich kein Anzeichen für die Anwesenheit eines Fremden in deinem Haus gefunden habe. Aber draußen gießt es wie aus Kübeln. Da können irgendwelche Spuren leicht verwischen. Außerdem war die Sicht nicht besonders. Jedenfalls gibt es drinnen keinerlei Hinweise. Morgen früh schaue ich mir das Ganze noch einmal genauer an. Aber ich kann dir versichern: Wenn jemand da gewesen ist, dann ist er jetzt jedenfalls

Weitere Kostenlose Bücher