KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
selbstgefälligem Grinsen.
Sam und Ethan schauten erst einander, dann Donovan an. »Also, was ist da los? Raus mit der Sprache«, forderte ihn Sam auf.
Die hämische Freude in Donovans Augen sorgte dafür, dass Sam Mitleid mit Garrett empfand, noch ehe er auch nur ein Wort gehört hatte. Worum auch immer es sich handelte, von Donovan hatte er sich vermutlich schon jede Menge Spott und Hohn gefallen lassen müssen.
»Nun mach schon, spann uns nicht auf die Folter«, sagte Ethan.
»Sarah Daniels beschäftigt Garrett ganz schön, in jeder Hinsicht. Wenn es um sie geht, benimmt er sich reichlich merkwürdig. Als ich ihm angeboten habe, den Auftrag zu übernehmen, hätte er mir beinahe den Kopf abgerissen. Er ist so besitzergreifend wie ein Steinzeitmensch.« Donovan schaute Ethan an und deutete mit dem Daumen auf Sam. »Du weißt schon, wie unser großer Liebhaber hier, als Sophie plötzlich hinten im Garten an Land ging.«
Sam blickte finster. »Du kannst mich mal.«
»Das höre ich in letzter Zeit öfter«, entgegnete Donovan.
Nachdenklich rieb Ethan sich die Wange. »Es ist doch nichts Ungewöhnliches, dass Garrett sich für eine Frau einsetzt. Bei Rachel ist sein Beschützerinstinkt sehr extrem ausgeprägt. Wenn irgendwer es wagen sollte, sie zu bedrohen, dann gnade ihm Gott.«
»Sophie konnte er anfangs nicht leiden«, widersprach Sam.
»Diesmal ist es was anderes«, meinte Donovan und beharrte auf seiner Meinung. » Garrett ist anders. Bei Sarah Daniels versteht er keinen Spaß. Im Moment sind sie unterwegs nach Alaska. Ich habe Steele und einen Teil seines Teams vorgeschickt, aber ich habe kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache.«
Sam runzelte die Stirn. »Bist du der Meinung, dass wir ebenfalls hinfahren sollten?«
»Ich bin der Meinung, dass ihr beide im Moment lieber hierbleiben solltet. Eure Frauen brauchen euch. Ich habe Rio und sein Team in der Hinterhand, und wenn selbst das nicht reicht, bin ich ja auch noch da. Steele, Cole und P . J. sind schon vor Ort und kümmern sich um den Schutz der beiden. Ich habe vollstes Vertrauen, dass die drei mit der Situation da oben schon klarkommen werden.«
23
Sarah drückte sich in den Beifahrersitz des schwarzen Geländewagens und wartete ängstlich, dass sich Garrett, der die Autotür hinter ihr zugeworfen hatte, endlich neben sie setzte. Dank seiner Vorsichtsmaßnahmen war sie inzwischen überzeugt davon, dass praktisch hinter jeder Kurve ein Bösewicht von einem Baum herunterspringen konnte.
Garrett warf ihre beiden Taschen auf die Rückbank und stieg ein. Leise zog er die Tür zu und drehte dann den Zündschlüssel. Als er den Gang einlegte, schaute er sie an. »Alles in Ordnung?«
Sie nickte nervös.
»Wir haben einen langen Weg vor uns, also mach es dir bequem, aber bleib wachsam. Wenn ich sage, du sollst etwas tun, dann frag nicht lange nach, sondern tu es.«
Wieder nickte sie. Er fuhr los und umkurvte als Erstes die großen Bäume, hinter denen er den Wagen versteckt hatte.
Holpernd ging es über den Schotterweg in Richtung der kleinen, ein paar Meilen entfernten Ortschaft. Eine Meile vor dem Städtchen bog er in einen schmalen, einspurigen Feldweg nach Norden ab.
Als spürte er ihren fragenden Blick, sagte er: »Ich halte mich von den Hauptstraßen und Ortschaften fern, wenn es irgendwie geht. Wenn ich dich finden konnte, können andere es auch.«
Sie verzog das Gesicht. »Habe ich es dir so leicht gemacht, mich zu finden?«
»Tut mir leid, Süße, aber schwer war es nicht. Es gibt kaum etwas, das mein Bruder nicht über jemanden in Erfahrung bringen könnte. Wahrscheinlich kennt er sogar deine Körbchengröße.«
Sie warf ihm einen Blick zu. »Ich verstehe. Und? Hat er dir seine Erkenntnisse verraten?«
Garrett grinste. »Nicht nötig. Das finde ich lieber selbst heraus.«
Sie musste über diese unverfrorene Anmache lachen. Jedes Mal wenn sie glaubte, sie hätte ihn so einigermaßen durchschaut, zog er eine neue Überraschung aus dem Ärmel. Gut möglich, dass er so verkniffen und mürrisch war, wie seine Brüder ihn angeblich sahen, gleichzeitig war er aber auch lustig und ein großer Charmeur. Außerdem hielt sie ihn für äußerst sensibel, aber wenn sie ihm das sagte, würde er sich wahrscheinlich auf der Stelle erschießen. Oder sie.
»Ich bin wirklich vorsichtig gewesen – oder zumindest habe ich mich bemüht. Ich kapiere immer noch nicht, wie man mich auf der Isle de Bijoux finden konnte.«
Sein Blick sagte ihr, dass er ihre
Weitere Kostenlose Bücher