KGI: Blutiges Spiel (German Edition)
entspannen. Ich würde gern so schnell wie möglich aus Mexiko verschwinden. Ich hoffe, du warst noch auf der Toilette, bevor wir losgefahren sind.«
Kichernd lehnte sie sich in den Ledersitz zurück.
Nach einer Stunde konnten sie noch nicht weit gekommen sein. Die Straße war eine Zumutung, und die Sicht so miserabel, dass sie die meiste Zeit nicht schneller als vierzig Kilometer pro Stunde fahren konnten.
Gerade hatte sie die Augen geschlossen, da hörte sie ihn leise fluchen. Der Wagen hielt an, und als sie auf die Straße schaute, sah sie eine Straßenblockade, offenbar eine Polizeisperre.
Hastig griff Garrett in seine Tasche, zog ein elektronisches Gerät heraus und befestigte es unter dem Sitz. Er warf ihr einen raschen Blick zu, dann konzentrierte er sich wieder auf das Hindernis vor ihnen.
»Hör mir genau zu, Sarah. Du bleibst still sitzen und sagst kein Wort«, befahl ihr Garrett leise. »Sie sind schon rein zahlenmäßig überlegen, und ich will alles vermeiden, was für dich gefährlich werden könnte. Das heißt, ich muss mich mit diesen Arschlöchern irgendwie einigen.«
Die Angst schnürte ihr die Kehle zu. Einigen? Zahlenmäßig überlegen? Das hörte sich nicht gut an. Gar nicht gut. Drei Streifenwagen blockierten die Fahrbahn, und mindestens sieben Männer warteten auf der Straße. Mit Sturmgewehren im Anschlag näherten sie sich langsam ihrem Wagen. Einer schrie etwas auf Spanisch.
Garrett behielt die Hände am Lenkrad. Als einer der Männer ihre Tür aufriss, zuckte Sarah zusammen. Gleichzeitig flog auch die Fahrertür auf, und die Polizisten machten ihnen Zeichen, dass sie aussteigen sollten.
Sarah schaute zu Garrett, ihr schlug das Herz bis zum Hals. Er nickte ihr kurz zu und stieg dann aus dem Wagen, achtete jedoch darauf, die Hände erhoben zu halten.
» No hablo Español «, sagte Garrett, als einer eine wahre Wortsalve auf ihn losließ.
Zu Sarahs Entsetzen zog der Mann seinen Schlagstock und rammte ihn Garrett in den Magen. Ein zweiter schlug ihm auf den Kopf, sodass er zu Boden stürzte. Sie stieß einen Schrei aus und wollte instinktiv zu ihm hin, um ihn irgendwie vor dem überraschenden Angriff zu schützen.
Sie wurde jedoch schnell abgefangen. Ein starker Arm legte sich um ihre Taille und hielt sie fest. Sie trat und schlug um sich, als wäre sie vom Teufel besessen, und der Polizist bellte ihr heiser einen Befehl zu, den sie nicht verstand. Man musste kein Genie sein, um zu erraten, dass er sie aufforderte, sich ruhig zu verhalten. Aber sie würde nicht zulassen, dass sie Garrett zu Tode prügelten.
Sie wand sich in seinen Armen und stach ihm die Finger in die Augen. Er heulte vor Schmerz auf und ließ sie los. Sofort rannte sie zu Garrett und warf sich genau in dem Moment über seinen Körper, als ein Polizist gerade zum nächsten Schlag ausholte. Sie spannte alle Muskeln an und wartete auf den Schmerz. Doch der kam nicht.
»Verflucht noch mal, Sarah, was zum Teufel soll das?«, zischte Garrett.
»Ich rette deinen Arsch.«
»Aufstehen«, sagte einer der Männer auf Englisch, allerdings mit starkem Akzent. »Schön langsam, Señor. Sonst passiert der Lady noch was.«
»Tu, was er sagt«, befahl ihr Garrett. »Und mach um Himmels willen nichts, was sie provozieren könnte.«
Kräftige Hände packten Sarah bei den Armen und zerrten sie von Garrett weg. Sie geriet ins Taumeln und wäre beinahe gestürzt, als sie gegen die Motorhaube des Geländewagens geschubst wurde. Garrett rappelte sich auf, und dabei waren nicht weniger als drei Waffen auf ihn gerichtet.
Zwei Männer gingen zum Wagen und holten die Taschen von der Rückbank. Sie kippten den Inhalt aus. Sarahs Kleider flogen als Erstes auf den Boden. Beim Anblick ihrer Unterwäsche fingen die Männer an zu lachen, und Sarah fühlte sich so gedemütigt, dass sie fast erstickte.
Als Nächstes kamen Garretts Waffen an die Reihe. Stirnrunzelnd redeten sie in schnellem Spanisch aufeinander ein, während sie sich durch sein Arsenal wühlten. Schließlich kamen die Polizisten auf ihn zu, die Pistolen immer noch im Anschlag, und bedeuteten ihm, sich mit dem Gesicht zum Auto zu drehen.
Sie klopften ihn ab, und sogar Sarah war erstaunt, wie viele Waffen sie in seinen Taschen und am Gürtel entdeckten. Panik ergriff sie, ihr wurde schlecht, und sie hätte sich am liebsten übergeben. Das konnte nichts Gutes bedeuten.
Zwei der Männer packten Garrett und führten ihn zur Rückbank des Wagens. Bevor sie ihn hineinbugsierten,
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