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KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

KGI: Blutiges Spiel (German Edition)

Titel: KGI: Blutiges Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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auf und ab zu laufen, und ihre Gedanken überschlugen sich. Was war passiert? Sie verstand das alles nicht, und sie hatte eine Heidenangst um Garrett. Wo hatten sie ihn hingebracht? Was hatten sie vor? Was wollten sie?
    Sie hörte laute Stimmen zuerst Spanisch und dann gebrochenes Englisch sprechen. Angestrengt lauschte sie, doch Garrett sagte offenbar kein Wort. Als sie ein Krachen hörte, schrak sie zusammen. Es klang, als wäre ein Stuhl umgestoßen worden.
    Mehrere Minuten vergingen. Stille. Nicht das geringste Geräusch.
    Dann hörte sie erneut leises Gemurmel. Sie drückte das Ohr an die verdreckte Tür, um irgendetwas aufzuschnappen. Als sie dann etwas hörte, gefror ihr das Blut in den Adern. Ihr wurde so schlecht, dass sie nicht mehr atmen konnte. Es klang wie … Herr im Himmel, da war es schon wieder.
    Es war das unverkennbare Geräusch von Schlägen.
    Langsam und methodisch. Fast rhythmisch. Garrett gab keinen Laut von sich, und die Schläge wurden immer heftiger. Sie hielt sich die Ohren zu in dem vergeblichen Versuch, die Wirklichkeit auszublenden. Ihr Körper schien wie betäubt zu sein. Langsam ging sie zur gegenüberliegenden Wand, vermied aber jeden Kontakt zu dem Bett mit der blutbefleckten Matratze.
    Ihre Augen brannten und füllten sich mit Tränen, als die Geräusche nicht verstummen wollten. Die Schläge hörten nicht auf. Sie ließ sich an der Wand zu Boden sinken und zog die Knie an die Brust. Sie weinte nicht um sich selbst. Das konnte sie nicht. Aber als sie Garretts erstickte Schmerzensschreie hörte – das erste Zeichen von ihm –, da ließ sie den Kopf sinken und weinte hemmungslos.

24
    Die Tür öffnete sich, und Sarah wurde vom Schein einer Taschenlampe geblendet. Sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, und jede Minute kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Ihr Gesicht war verquollen, ihre Augen rot gerändert. Als Garrett in die Zelle gestoßen wurde, richtete sie sich mühsam auf. Die Tür wurde zugeschlagen und das Zimmer erneut in Dunkelheit getaucht.
    Sie eilte auf Garrett zu, während er in die Knie ging. Mit einer Hand stützte er sich ab, die andere legte er sich auf den Bauch.
    »Oh mein Gott«, keuchte sie, heiser vom vielen Weinen. »Garrett, wie geht’s dir?«
    Sie hockte sich neben ihn, schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest. Vor Schmerzen atmete er flach und stoßweise. Erschöpft lehnte er sich an sie.
    »Was ist passiert? Warum haben sie dir das angetan?« Tiefe Schluchzer unterbrachen immer wieder ihre Worte.
    »Mir fehlt nichts«, keuchte er. »Gib mir nur einen Moment.«
    Sie spürte, wie er um seine Selbstbeherrschung rang. Schließlich schlang er ihr langsam den Arm um die Taille und zog sie an sich. Er legte die Stirn an ihre Schulter und holte tief und gleichmäßig Luft. Sie strich ihm sanft über den Rücken, dann entzog sie sich ihm und tastete Gesicht und Brust sanft nach Verletzungen ab. An seinem Mund fühlte sie Blut und schrak zurück.
    »Du blutest. Wo tut es dir noch weh? Was haben sie mit dir gemacht?«
    »Ist nicht so schlimm. Hilf mir auf die Matratze.«
    Als sie ihm aufhelfen wollte, knickten ihr die Beine weg. Schnell stemmte sie sich gegen seinen Körper, um ihr Gleichgewicht nicht zu verlieren. Durch schiere Willensstärke schaffte sie es, ihn zur Matratze zu führen, aber der Blutfleck rief ihr in Erinnerung, dass hier nicht zum ersten Mal ein Mensch zusammengeschlagen und in diesem Zimmer sich selbst überlassen worden war. Ihr sank der Mut.
    Er ließ sich auf der dünnen Matratze nieder, die den harten Boden kaum linderte. Sarah versuchte, ihm in eine bequeme Lage zu helfen, doch er wies sie ab. »Lass mich. Ich mache das schon. Es tut nur weh, wenn ich mich zu schnell bewege.«
    Sofort wich sie zurück, um ihm nicht zu nahe zu treten. Als er sich auf die Seite legte, beugte sie sich über ihn, wusste aber nicht, was sie tun sollte oder ob sie überhaupt etwas für ihn tun konnte. Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt.
    »Was haben sie mit dir gemacht?«, wiederholte sie heiser ihre Frage.
    »Sie haben mich gründlich verprügelt«, stöhnte er. »Hauptsächlich die Rippen. Wenn ich atme, tut es höllisch weh. Der Rest ist so weit in Ordnung. Nichts gebrochen.«
    Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie beugte sich vor und nahm ihn zärtlich in die Arme. Was hätte sie sonst auch tun sollen, außer ihn ein bisschen zu trösten?
    Er strich ihr sanft über die nasse Wange. »Ach, Sarah, du musst meinetwegen nicht weinen, Süße. Ich

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