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KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

KGI: Dunkle Stunde (German Edition)

Titel: KGI: Dunkle Stunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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und Joe funkelten Donovan wütend an.
    Nathan sprang auf. »Was soll der Blödsinn, Donovan?«
    »Nathan, setz dich«, befahl Sam.
    Sam hatte das so autoritär gesagt, dass Nathan erstaunt die Augen aufriss.
    »Sam, was soll das bedeuten?«, fragte seine Mom mit zitternder Stimme.
    »Wehe, ihr habt keinen guten Grund, eurer Mutter so etwas anzutun«, knurrte Frank.
    Sam setzte sich seufzend auf die Stufen, die ins Wohnzimmer hinunterführten. »Am 16. bekam Ethan von irgendjemandem Unterlagen zugespielt, die besagten, dass Rachel noch am Leben wäre.«
    »Und wegen so was kommt ihr hierher und macht unserer Mutter falsche Hoffnungen?«, fuhr Frank ihn an.
    »Dad, hör ihm zu«, sagte Donovan.
    »Er ist mit den Fotos zu uns gekommen. Fotos von Rachel.«
    »Oh, Sam, wie konnte man ihm das bloß antun?« Marlene war den Tränen nahe. »Uns allen?«
    Sam sah seine Mutter durchdringend an. »Mom, sie lebt. Ich habe sie gesehen, sie in den Armen gehalten. Donovan ebenfalls. Ethan ist gerade bei ihr, und Garrett auch.«
    Marlene schnappte nach Luft. Frank wurde kreidebleich. Nathan und Joe starrten ihn mit offenem Mund an.
    »Aber wie?«, brachte Marlene schließlich heraus. »Meine Güte, Sam, wo war sie denn das ganze letzte Jahr? Ist sie davongelaufen? Hat sie ihn verlassen?«
    Sam holte tief Luft. Er wusste, was er seiner Familie jetzt mitteilen musste, würde nicht ganz einfach zu verkraften sein. »Die Mission, zu der wir aufgebrochen sind – wir alle – , diente ihrer Befreiung. Sie wurde das letzte Jahr in Südamerika gefangen gehalten.«
    »Oh mein Gott!«
    Auf einmal redeten alle durcheinander, zweifelten Sams Worte an, gaben erstaunte Ausrufe von sich oder verlangten weitere Informationen. Nathan und Joe waren aufgestanden, während Marlene das Gesicht in den Händen verbarg. Frank hielt die Stuhllehnen so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Nur das junge Mädchen betrachtete den Aufruhr mit völligem Desinteresse.
    »Was soll das heißen: gefangen gehalten?«, fragte Nathan. »Verdammt noch mal, was ist da los, Sam?«
    Ausnahmsweise drohte seine Mutter ihm nicht an, ihm den Mund mit Seife auszuwaschen, aber vermutlich hatte sie Nathans Fluchen auch gar nicht mitbekommen, so sehr stand sie unter Schock.
    »Geht es ihr gut, Sam?«, fragte Marlene schließlich.
    »Im Moment nicht, aber das wird wieder«, entgegnete Donovan beschwichtigend. »Es wird allerdings eine Weile dauern.«
    »Sie ist ziemlich angeschlagen«, fügte Sam grimmig hinzu. »Deshalb sind wir schon mal hergeflogen, um euch Bescheid zu sagen. Dann hat sich alles vielleicht schon wieder ein bisschen beruhigt, bis Ethan mit ihr nach Hause kommt.«
    »Beruhigt?«, erwiderte Marlene. » Beruhigt? Wie soll ich mich denn beruhigen? Du erzählst mir, dass die Frau, die für mich wie eine Tochter war, die Tochter meines Herzens, noch am Leben ist, nachdem wir ein Jahr lang um sie getrauert haben, und da soll ich ruhig bleiben? Wann kommt sie nach Hause, Sam, und wie schlecht geht es ihr?«
    »Trotzdem, Mom, wir müssen die Ruhe bewahren. Jede Aufregung wäre zu viel für sie. Sie ist … sie ist auf Entzug. Man hat sie während der Gefangenschaft unter Drogen gesetzt. Wir wissen noch nicht, was genau sie alles durchgemacht hat. Sie steht kurz vor einem Zusammenbruch, daher dürfen wir sie auf keinen Fall überfordern, wenn sie nach Hause kommt.«
    »Und da ist noch etwas, das ihr wissen solltet«, fügte Donovan hinzu.
    Alle Blicke richteten sich auf ihn.
    »Sie kann sich an vieles aus ihrem Leben nicht mehr erinnern.«
    »Wie bitte?« Marlene schnappte nach Luft. Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. »Mein Baby kann sich nicht mehr an uns erinnern?«
    »An Ethan schon, und an Garrett ebenfalls«, entgegnete Sam. »Aber alles andere ist größtenteils weg. Ich jage ihr fürchterliche Angst ein, und Donovan könnte für sie genauso gut ein völliger Fremder sein.«
    »Meine Güte.« Franks Stimme zitterte. »Das arme Kind.« Wütend und mit zusammengekniffenen Augen starrte er Sam an. »Warum? Warum hat man ihr das angetan?«
    »Ich weiß es nicht, Dad. Aber ich habe vor, es herauszufinden.«
    »Heilige Scheiße«, flüsterte Joe. »Das ist ja echt heftig.« Dann sah er Sam an und fragte: »Ein Drogenkartell?«
    Sam nickte.
    Nathan fluchte. »Wie zum Teufel konnte das passieren? Hat sie da drüben irgendwas gesehen, was sie nicht hätte sehen sollen? Und wenn ja, wozu der ganze Aufwand? Wieso hat man sie nicht gleich

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