KGI: Tödliche Rache (German Edition)
schließlich die Weste.«
Sie hob die Hand und starrte entsetzt auf das bereits gerinnende Blut. Panisch richtete sie den Blick wieder auf Garrett. Log er sie an?
»Sophie, mach mal Platz, damit ich ihn verarzten kann.«
Donovan zupfte sie am Arm. Er sah äußerst besorgt aus. Sie ließ sich von ihm hochziehen und trat zur Seite. Sofort schlang jemand fest die Arme um sie. Sam. Vor lauter Erleichterung sackten ihr die Knie weg.
»Alles in Ordnung? Bist du verletzt? Jetzt rede schon, Sophie! Alles in Ordnung mit dir und dem Baby?«
Rasch tastete er ihren Körper ab, schob ihre Kleidung beiseite und untersuchte sie auf Verletzungen. Dann legte er die Hand an ihre Schläfe, und als er sie wieder wegnahm, war sie voller Blut. Einfältig starrte sie es an – ihr Blut. Ihr fiel wieder ein, dass ihre Hand schmerzte. Nicht ihr Kopf. Dass sie blutete, hatte sie überhaupt nicht bemerkt. Aber das Blut an ihrer Hand, das war Garretts Blut. Nicht ihres.
»Dieses Schwein!«, fluchte Sam. »Ethan, gib mir was zum Abwischen, damit ich sehe, wie schlimm es ist.«
Sam trug sie zu dem Wagen, mit dem er und seine Brüder gekommen waren. Mit äußerster Vorsicht ließ er sie auf die Sitzkante nieder. Ihre Beine baumelten aus der Wagentür, und sie blieb einfach regungslos sitzen. Sie fühlte sich benommen, und plötzlich auch schrecklich erschöpft. Und sie war völlig außer sich vor Sorge.
»Garrett hätte das nicht tun sollen«, murmelte sie.
Sie wandte den Blick zu Donovan, der sich um seinen Bruder kümmerte und mit eindringlicher Stimme in sein Mikro sprach.
Sie konnte es noch immer nicht fassen. Garrett hatte gesagt, so etwas zu tun, sei in einer Familie üblich – dabei gehörte sie nicht einmal zur Familie. Jedenfalls nicht zu seiner. Oder doch?
Garrett mochte sie nicht mal. Er musste doch glauben, dass sie Sam verraten hatte – dass sie sie alle verraten hatte.
Mit zitternden Händen fasste Sam ihre Schultern und drückte sie. Dann strich er ihre Arme hinunter und nahm ihre Hände in seine.
Sie schrie auf, entriss ihm die rechte Hand und legte sie schützend vor die Brust. Ihr Blick war weiter auf Garrett gerichtet, während sie sich gedankenverloren vor und zurück wiegte.
Ihre Finger pochten, und der Schmerz zog bis in den Arm hinauf. Auch der Kopf tat ihr inzwischen weh, und sie spürte, wie warmes Blut über ihr Ohr lief.
Sam beobachtete besorgt, wie Sophie die Welt um sich herum ausblendete. Ethan kam mit einem Erste-Hilfe-Kasten herbeigeeilt, und sobald er den Deckel aufgeklappt hatte, griff Sam nach einer Flasche Kochsalzlösung und ein paar Bandagen.
»Hilf Donovan mit Garrett. Ist der Hubschrauber schon da?«
»Ja, der landet gleich.«
Sam nickte und winkte Ethan fort. Er hatte den Hubschrauber gar nicht kommen hören, so sehr hatte er sich auf Sophie konzentriert.
Behutsam wischte er das Blut weg, das über ihr Ohr und ihre Schläfe lief. Sie schien gar nicht mitzubekommen, was er tat. Ihr starrer Blick war unentwegt auf Garrett gerichtet. Nachdem Sam den Bereich um die Wunde gesäubert hatte, strich er vorsichtig mit dem Daumen über den tiefen Schnitt und die Schwellung. Die Wunde musste genäht werden. Er hoffte inständig, dass es damit getan sein würde und sie keine ernstere Kopfverletzung hatte. Auf jeden Fall musste sie ebenfalls ins Krankenhaus geflogen werden.
Er versuchte, ihre Hand von der Brust wegzuziehen, um sie anschauen zu können, aber sie weigerte sich und presste sie noch fester an sich.
»Liebes, lass mich mal deine Hand ansehen. Ich muss wissen, wie schlimm sie verletzt ist.«
Er sprach bewusst leise und besänftigend. Noch immer konnte Sophie den Blick nicht von Garrett abwenden, und erneut rollte eine Träne ihre Wange hinab.
Es brach ihm schier das Herz. Oh Gott, wie sehr er sie liebte! Alles in ihm sehnte sich danach, sie in die Arme zu nehmen und zu trösten.
»Sophie, mein Liebes, zeig mir deine Hand.«
Endlich sah sie ihn an, dann schaute sie verwirrt hinunter auf ihre Hand. Langsam streckte sie sie ihm entgegen, hielt sie aber weiter fest mit der anderen Hand umklammert.
Als Sam die beiden geschwollenen und offensichtlich gebrochenen Finger sah, zuckte er zusammen. Behutsam tastete er ihr Handgelenk ab und bewegte die anderen Finger. Nur die zwei waren verletzt. Vermutlich schmerzten sie wie wahnsinnig, aber wenigstes konnte er sonst keine Verletzungen finden. Er betete, dass sie keine inneren Verletzungen hatte.
Er legte die Hand an ihren Hals, um ihren
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