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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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möglich, hätte sie sofort die Gegenwart weggezaubert und sich in jene herrlichen Tage zurückversetzt, die sie in seinen Armen verbracht hatte.
    Nein. Es gab kein Zurück. Sie würde vieles aufgeben, aber nicht ihre Freiheit. Vielleicht war es ein Fehler gewesen, sich zu Sam zu flüchten. Sie hatte geglaubt, keine andere Wahl zu haben, aber vielleicht hätte sie einfach immer weiter auf der Flucht bleiben sollen.
    Sie schaute ihm ins Gesicht und sah seinen wild entschlossenen Blick.
    »Und was machen wir jetzt?«

9
    Sam zog eine kleine Digitalkamera aus der Tasche und hielt Sophie das Display hin.
    »Erkennst du ihn?«
    Sie zuckte zurück. Schlagartig begann ihr Magen zu rebellieren, und sie schnappte nach Luft. Rasch drehte sie den Kopf zur Seite. Der Mann mit der klaffenden Wunde am Hals war ganz offensichtlich tot.
    »Und?«
    Sie schaute wieder auf das Foto, legte sich die Arme um den Bauch und nickte.
    »Das ist der Mann, der gedroht hat, mein Baby umzubringen«, sagte sie leise.
    »Seinetwegen brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen.«
    Sie hob den Kopf und schaute Sam an. Seine blauen Augen funkelten zornig, aber in ihnen lag auch eine Kaltblütigkeit, die ihr einen Schauder über den Rücken jagte.
    »Hast du ihn getötet?«
    Ohne zu zögern: »Ja.«
    »Gut.« Gleichfalls ohne zu zögern.
    »Er war einer der Auftragsmörder deines Vaters«, fuhr Sam fort. Er betätigte einen der Knöpfe der Kamera und drehte den Apparat wieder zu ihr.
    Ja, ihr Vater verlangte, dass sich seine Männer das Symbol ihrer Treue in den Arm einbrennen ließen. Das war ihr bekannt. Eine barbarische und sinnlose Forderung, dennoch war er nie knapp an Leuten gewesen, die für ihn ihr Leben geopfert hätten.
    »Du musst endlich mit der Sprache rausrücken, Sophie. Es gibt eine Menge Dinge, die ich einfach wissen muss.«
    Mit seinem Zorn hätte sie umgehen können. Er wäre zu Recht zornig gewesen. Aber seine Stimme klang kalt. Genauso gut hätte er irgendeinen Gefangenen verhören können.
    Ich bin von dir schwanger , hätte sie am liebsten geschrien. Weißt du nicht mehr, wie wir sie gezeugt haben?
    »Ich habe dich nicht verraten«, fauchte sie ihn stattdessen an.
    Sam presste die Lippen zusammen. Er schaute zu seinen Brüdern, die schweigend am anderen Ende des Zimmers standen, und nickte ihnen zu, sie sollten verschwinden.
    Kaum waren sie fort, stand Sam auf, als könnte er es nicht länger ertragen, neben ihr zu sitzen. Eine Weile kehrte er ihr den Rücken zu, und eine drückende Stille machte sich im Raum breit. Dann drehte er sich wieder um und starrte sie ausdruckslos an.
    »Dann verrate mir doch mal, was genau du getan hast, Sophie.«
    Sie zuckte zusammen, und das machte sie erst recht wütend. Sie fühlte sich auf der Couch wie festgenagelt und völlig hilflos. Diesen Blick konnte sie nicht eine Sekunde länger ertragen.
    Sie legte die Hände auf die Couch und stemmte sich ungeachtet der Schmerzen hoch.
    »Setz dich wieder, Sophie.«
    Er brüllte ihr den Befehl nicht gerade entgegen, ein Befehl blieb es dennoch. Trotzig hob sie das Kinn, als wollte sie sagen: Scher dich zum Teufel.
    Es kostete sie Mut, zu ihm zu gehen und ihm ins Gesicht zu schauen, schließlich konnte er sich einfach abwenden und ihr ohne viel Federlesen den Boden unter den Füßen wegziehen. Dass sie sich deswegen sorgte, machte sie umso wütender, und dass es ihr wichtig war, was er dachte. Sie hatte getan, was notwendig war, um am Leben zu bleiben. Dafür brauchte sie sich niemandem gegenüber zu rechtfertigen.
    »Ich wusste, dass du Geheimnisse hattest, dass du nicht ehrlich zu mir warst«, sagte sie schließlich.
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.«
    Sophie ignorierte seinen Sarkasmus. Sie wollte ihm keine Gelegenheit zum Streit bieten, den er anscheinend provozieren wollte.
    »Ich wusste es und ich habe dich verstanden. Die Zeit mit dir war mir wichtig, obwohl mir klar war, dass du nach dem Ende deiner Mission weggehen würdest, dass ich gar nicht wissen durfte, wer du warst, und auch nicht mehr erwarten konnte, als du mir gegeben hast.«
    Sein Adamsapfel hüpfte auf und nieder, als er seine Verlegenheit hinunterschluckte. Er fühlte sich unwohl angesichts der Richtung, die das Gespräch einschlug. Würde es ihn umbringen, wenn er zugab, dass sie ihm wehgetan hatte? Ließ dieser Mann überhaupt irgendetwas an sich heran? Sie versuchte nicht, Schuldgefühle in ihm hervorzurufen. Sie hatte ihre eigene Rolle bei dem ganzen Täuschungsmanöver ebenso

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