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KGI: Tödliche Rache (German Edition)

KGI: Tödliche Rache (German Edition)

Titel: KGI: Tödliche Rache (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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akzeptiert wie seine. Vielleicht würde sie anders empfinden, wenn sie auch nur eine Sekunde lang geglaubt hätte, die Beziehung zwischen ihnen beruhe auf ehrlicher Zuneigung.
    »Ich habe dich nicht verraten«, wiederholte sie.
    Er schaute sie wieder an, und nun lag aufrichtiges Interesse in seinen blauen Augen, nicht mehr nur Vorwürfe und Misstrauen.
    »Erklär es mir.«
    Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Die unerträgliche Last auf ihren Schultern wog nun deutlich leichter, und sie vergaß die Schmerzen in ihrem Arm – und in ihrem Herzen.
    Mit diesen drei Worten zeigte er die Bereitschaft, ihr zuzuhören.
    »Dass mich mein Vater zu dir geschickt hat, weißt du ja bereits. Ich sollte ihm Informationen beschaffen, egal welcher Art und egal, auf welche Weise.«
    »Und du hast es getan.«
    Sie schloss die Augen. Ihr war klar, welchen Eindruck er von ihr haben musste. Sie würde sich jedoch nicht dafür entschuldigen, und sie würde auch nicht zulassen, dass sie sich für ihre Entscheidung schämte.
    »Du warst die beste Gelegenheit, zu entkommen, die ich je hatte. Ich hatte nie vor, mehr zu tun, als meinen Vater in dem Glauben zu lassen, ich würde seinen Befehlen gehorchen. Doch dann sah ich dich, und dich wollte ich mehr als meine Freiheit.«
    Seine Augen wurden dunkler, und sein Körper entspannte sich.
    »Warum wolltest du deine Freiheit?«, fragte er sanft.
    Wieder stieg Wut in ihr auf, eine Wut, die sie ihm nicht verheimlichen wollte.
    »Ich habe ihn gehasst.«
    Sam runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Du weißt genau, was das für ein Mann war … ist.«
    »Aber was hat er dir angetan, Sophie?«
    »Du meinst, abgesehen davon, dass ich mich für ihn prostituieren musste? Ist das nicht schlimm genug? Reicht das nicht? Du hast es selbst gesagt: Wer wäre zu so etwas fähig? Was für ein Vater würde das von seiner Tochter verlangen?«
    Das war nicht alles, aber mehr brauchte Sam nicht zu erfahren. Und als Grund, ihren Vater zu hassen, reichte das allemal.
    »Erinnerst du dich an die Nachricht, die du an diesem letzten Morgen bekommen hast?«
    Er nickte.
    » Ich habe sie geschrieben. Ich habe dir Ort und Zeitpunkt der Waffenlieferung verraten.«
    Überrascht riss er die Augen auf, kniff sie aber gleich wieder zusammen. Seine Lippen bildeten eine schmale Linie, und er schaute sie misstrauisch an.
    Sie rieb sich die Brust in dem vergeblichen Bemühen, den Schmerz zu lindern. Nein, er traute ihr nicht. Verübeln konnte sie ihm das nicht, aber weh tat es dennoch.
    »Soll ich dir sagen, was drinstand?«
    Langsam und ruhig, und ohne seinem Blick auszuweichen, zitierte sie die Nachricht. Sie würde ihm keinen Grund liefern anzunehmen, dass sie log. Wort für Wort. Sie kannte den Text auswendig. Kein Wunder, sie hatte die Nachricht geschrieben, im Foyer des Hotels ausgedruckt und dem Portier ein Trinkgeld gegeben, damit er sie überbrachte.
    Sam fuhr sich mit der Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf, als könnte er das alles gar nicht glauben.
    »Warum? Ich verstehe nicht. Warum hast du es mir nicht einfach gesagt?«
    Sie hätte beinahe aufgelacht, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Und was hättest du dann gemacht? Wenn ich dir so eine Geschichte aufgetischt hätte, hättest du mir dann geglaubt? Du wärst bloß wütend geworden, so wütend, wie du jetzt bist. Du hättest jeder Information misstraut, die ich dir über meinen Vater erzählt hätte.«
    Seufzend musste er sich eingestehen, dass sie recht hatte. Er nickte widerwillig.
    »Ich habe gewartet, bis du weg warst, dann habe ich meine Chance ergriffen. Zwei Hausangestellte meines Vaters haben mir geholfen. Sie waren meiner Mutter treu ergeben und deshalb auch mir. Seither bin ich auf der Flucht.«
    »Wann hast du erfahren, dass du schwanger bist?«
    Sie schloss die Augen. Die Erinnerungen an ihre Angst und ihre Freude kamen wieder. Und die Panik, dass sie mit jedem Monat weniger in der Lage sein würde, ihr Kind zu beschützen.
    »Noch nicht sehr lange«, antwortete sie heiser. »Wenn ich nicht dauernd von einem Ort zum nächsten unterwegs gewesen wäre, um den Leuten meines Vaters immer einen Schritt voraus zu bleiben, dann wäre mir vielleicht eher aufgefallen, dass die Müdigkeit und die Übelkeit nicht vom Stress und der Angst herrührten. Erst als mir die Hose nicht mehr richtig passte, obwohl ich nicht sehr viel aß, habe ich überlegt, wann ich die letzte Periode hatte. Dann war mir alles klar.«
    »Damals in der Dusche«, murmelte Sam.
    Sie

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