KGI: Tödliche Rache (German Edition)
Bluts waren die einzigen Geräusche, die die Stille störten.
»Gut gemacht«, meldete sich Donovan in Sams Ohrhörer.
Sam gab ein Zeichen, dass alles in Ordnung sei und er sich um die Leiche kümmern würde. Am liebsten hätte er sie an Ort und Stelle verfaulen lassen, aber sie befanden sich sehr nah am Haus, und auf den Gestank konnte er gut verzichten. Außerdem würde es Sean Ärger bereiten, sollte jemand die Leiche finden. Sie sofort und endgültig verschwinden zu lassen, war eindeutig besser.
Eine Stunde später kehrte er ins Haus zurück, wo Garrett und Donovan bereits auf ihn warteten.
»Ich habe die Umgebung gesichert«, sagte Garrett. »Keiner kann auch nur in unsere Richtung pissen, ohne dass wir davon erfahren.«
»Wir müssen Steele und Rio dazuholen«, sagte Sam mit einem Blick auf die immer noch schlafende Sophie. »Mouton hat einen Fehler begangen, als er sich auf unser Gebiet vorgewagt hat. Das wird ihm noch leidtun. Dieses Mal erledigen wir ihn.«
Garrett und Donovan nickten.
»Bis Steele und Rio mit ihren Teams hier sind, halten wir die Stellung. Ich will nicht, dass Sean oder Mom und Dad irgendwie in die Sache mit reingezogen werden. Wir bieten uns als Zielscheiben an, dann sollen diese Drecksäcke nur antanzen.«
»Arschklar.«
»Und Sophie?«, fragte Donovan.
Erneut schaute Sam zur Couch.
»Sie bleibt bei mir. Wir lassen sie nicht aus den Augen.«
Sophie trug schwere Kämpfe in ihren Träumen aus. Ihr war zwar einigermaßen klar, dass sie nur träumte, sie schaffte es jedoch nicht, sich aus der verschwommenen Welt des Schlafs zu befreien. Die Erschöpfung hatte sie fest im Griff.
Der Mörder hielt sie umklammert und schlitzte ihren Bauch auf. Sie spürte, wie die Haut aufplatzte. Entsetzt schrie sie auf, endlos lang und stumm. Ihre Stimme gehorchte ihr nicht, und ihr Mund war vollkommen ausgedörrt.
Sie schluchzte leise vor sich hin und wehrte unsichtbare Arme ab. Dennoch fühlte sie, wie die Klinge ihrer Gebärmutter immer näher kam.
»Sophie! Sophie!«
Die ruppige Stimme riss sie endlich in die Realität zurück. Panik erfasste sie. Großer Gott, sie träumte gar nicht. Er war hier. Direkt vor ihr und bereit, sie zu töten.
Sie fuhr hoch und holte aus. Ihre Faust traf ihn an der Nase, und sie spürte das befriedigende Knacken, als sein Kopf nach hinten geschleudert wurde.
»Verfluchte Scheiße.«
Das böse Knurren ließ sie herumrollen trotz des jähen Schmerzes, der ihren Arm durchzuckte. Sie wich zurück, um dann erneut zuzuschlagen. Den anderen Arm legte sie sich instinktiv schützend über den Bauch.
»Um Himmels willen, ich bin es, Garrett. Du hast geträumt.«
Blinzelnd starrte sie den Mann an, der sich über sie beugte. Er hielt sich eine blutverschmierte Hand vor die Nase.
Sie brachte nicht einmal eine Entschuldigung zustande. Ihr blieben die Worte im Hals stecken, als sie daran dachte, wie bescheuert er sich ihr gegenüber bislang benommen hatte.
»Was zum Teufel ist hier los?« Donovan kam herbeigeeilt. Ungläubig sah er Garrett an. Dann wanderte sein Blick zu Sophie, und er hob fragend die Augenbrauen.
»Sie hat mir eine verpasst«, sagte Garrett.
Donovans Schultern begannen zu zucken, und er verzog die Lippen. Offensichtlich fand er das Ganze lustig.
»Das war keine Absicht«, sagte Sophie empört. »Ich habe gedacht, du bist das Arschloch, das mein Baby umbringen wollte.«
Sie schlang die Arme um sich und wandte den Blick ab. Die beiden Männer schwiegen, und schließlich hörte sie, wie Garrett ging. Kurz darauf wurde in der Küche der Wasserhahn aufgedreht.
»Wo ist Sam?«, fragte sie, sah Donovan aber immer noch nicht an.
»Er dreht noch eine Runde, um sich zu vergewissern, dass wir nicht noch mehr Gesellschaft haben.«
Jetzt schaute sie auf. »Mehr? Hatten wir schon welche?« Sie schüttelte den Kopf, um die restliche Wirkung der Medikamente loszuwerden, die ihren Verstand umnebelten.
»Du hast mich unter Drogen gesetzt«, zischte sie und setzte sich auf.
Sicherheitshalber trat Donovan einen Schritt zurück. Ihm fiel wieder ein, wie sie gebettelt und gefleht hatte, sie sollten sie gehen lassen.
»Wer ist da draußen?«, fragte sie.
Sie stand auf, aber ihre Beine gaben nach. Fluchend musste sie sich gefallen lassen, dass Donovan sie auffing.
»He, alles in Ordnung mit dir? Vielleicht setzt du dich lieber wieder hin.«
»Bleib mir bloß vom Leib«, grummelte sie und wich vor ihm zurück.
»Du hattest Schmerzen«, seufzte er.
Sie verzog den
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