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Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)

Titel: Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Meter entfernt gestanden, als das Mädchen in mein Blickfeld geklettert kam.
    Sie nahm mir den Atem. Ich zitterte.
    Sie war noch nicht im Wasser gewesen. Als sie von der Leiter stieg und sich kerzengerade auf das Sprungbrett stellte, brachte die laue Brise ihr kurzes blondes Haar durcheinander. Ihre Haut sah dunkel und glatt aus. Sie trug anscheinend denselben weißen Bikini wie in der Nacht zuvor. In trockenem Zustand klebte er ihr nicht am Körper und saß locker.
    Sie ging zum Ende des Sprungbretts und blieb stehen.
    Ich hatte so eine gute Sicht, dass ich auch neben ihr auf dem Sprungbrett hätte stehen können.
    Wenn du dich doch nur umdrehen würdest. Zeig mir dein Gesicht. Zeig mir, wie du von vorn aussiehst.
    Sie tat es nicht.
    Sie wippte, senkte das Brett und sprang in die Luft. Buh-Wumm! Sie verschwand, von den Ästen der Bäume versteckt. Wenige Augenblicke später spritzte das Wasser.
    Ich wartete.
    Mach’s bitte nicht wie letzte Nacht, dachte ich. Lass dies den ersten von vielen Sprüngen sein. Bitte.
    Wieso brauchte sie so lange?
    Vielleicht springt sie ja nur hin und wieder? Springt ab, schwimmt ein bisschen im Pool und ruht sich vielleicht auf einer Liege aus, ehe sie zum nächsten Sprung ansetzt.
    Nur Geduld, sagte ich mir. Es braucht schon eine Weile, um aus dem Pool zu klettern, zur Leiter zu gehen …
    Sie kletterte in Sicht. Jetzt war sie nass. Das Haar klebte an ihrem Kopf. Die Haut glänzte. Der Bikini saß eng. Durch das Fernglas sah ich, wie von ihrem rechten Ohrläppchen Wasser tropfte, wie ihr Tröpfchen den Rücken, die rechte Seite und die Beine hinabrannen.
    Sie ging ans Ende des Sprungbretts, blieb stehen und drehte sich um.
    Ja!
    In den meisten Fällen sollte man Frauen, die von hinten gut aussehen, auch wirklich nur von hinten anschauen. Ihre Gesichter können einfach nicht mithalten. Sie machen nur alles kaputt.
    Nicht in diesem Fall.
    Oh, ganz und gar nicht in diesem Fall. Das Gesicht meiner Turmspringerin war genau so, wie man es sich erhoffte – was sich allerdings fast nie erfüllte –, wenn eine Frau, die von hinten so fantastisch aussah, sich umdrehte.
    Nein, das stimmt nicht. Es war besser, als man zu hoffen wagte.
    Ich bekam Herzklopfen. Ich war atemlos. Ich hatte einen Kloß im Hals.
    Als sie tief Luft holte und sich auf den Sprung vorbereitete, betrachtete ich ihren langen, schlanken Hals, ihre glatte Brust und wie ihre Brüste das kleine, hauchdünne Bikini-Oberteil ausfüllten. Ihre Nippel waren steif und durch den weißen Stoff konnte ich ihre dunklen Brustwarzen erkennen.
    Weiter unten war ihr Bauch flach und geschmeidig.
    Noch weiter unten bestand ihr Bikini-Höschen lediglich aus einem spärlichen weißen Dreieck, das durch schmale Schnüre an ihrer Hüfte gehalten wurde.
    Ich stöhnte.
    Als mein Blick wieder nach oben wanderte, fragte ich mich, wieso sie immer noch so dastand. War sie vielleicht nervös, weil sie einen Rückwärtssprung wagen wollte? Oder dachte sie darüber nach?
    Nimm dir alle Zeit der Welt, sagte ich ihr schweigend. Bleib ruhig die ganze Nacht so stehen.
    Ich verweilte noch einige Augenblicke bei ihren Brüsten, dann wanderte mein Blick wieder höher, ich genoss die Geschmeidigkeit ihres Halsansatzes, den Bogen ihrer Schlüsselbeine, die Vertiefung an ihrem Hals, den schlanken Nacken, ihr weiches Kinn, ihre Lippen, ihre Nase und ihre unglaublichen blauen Augen …
    Blaue Augen waren auf mich gerichtet.
    Mein Herz hämmerte. Nein! Sie sah nur zufällig in meine Richtung! Sie sah mich doch nicht wirklich! Unmöglich. Ich stand hinter dem Fenster eines völlig dunklen Zimmers, also konnte sie mich doch nicht …
    Sie lächelte, hob eine Hand und winkte.
    Winkte sie mir zu?
    »Oh mein Gott!«, murmelte ich und steckte das Fernglas schnell unter den Fenstersims.
    Ein bisschen spät dafür, dachte ich. Sie hatte bereits gemerkt, dass ich ihr nachspionierte wie ein Perverser.
    Sieht aber gar nicht verärgert aus. Überhaupt nicht.
    Sie schien beinahe erfreut, mich zu sehen.
    Kann doch gar nicht sein, dachte ich.
    Sie drehte die Hand um, sodass ihr Handrücken zu mir zeigte, und winkte mich zu sich.
    Mich?
    Ich sah über meine Schulter, um mich idiotischerweise davon zu überzeugen, dass sie nicht irgendjemand anderen in meinem Büro meinte. Als ich das Mädchen wieder ansah, formte sie mit dem Mund Worte in meine Richtung. Auch ohne Fernglas konnte ich die Worte von ihren Lippen lesen: Komm schon rüber .
    Das kann sie doch nicht ernst meinen, dachte

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