Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)
ausgestreckten Armen auf den Händen ab.
Jim sah ihren Rücken. Der glänzte vor Blut.
Mike stellte sich neben sie. Er hatte ein T-Shirt gefunden, knüllte es zusammen und tupfte das Blut damit ab. Als er es wegzog, bemerkte Jim, dass etwas in die Haut des Mädchens geritzt war.
»Mein Gott«, flüsterte er.
»Ein Gesicht«, erkannte Mike.
»Das ist ein Totenkopf. Ein gottverdammter Totenkopf. «
Während Jim den Schädel anstarrte, schienen die blutigen Umrisse dicker zu werden. Das Blut tröpfelte langsam über die Rundung ihres Rückens.
»Wir sollten den Dreckskerl umbringen«, sagte Mike.
»Ich werde ihn umbringen«, verkündete das Mädchen.
»Ganz ruhig, okay? Mike, wieso holst du nicht das Seil da runter und fesselst ihn? Ich kümmere mich um sie.«
Mike legte das blutige Kleidungsstück auf ihren Rücken und entfernte sich eilig. Jim tupfte sanft die Schnittwunden ab. Er trat einen Schritt zur Seite und strich über die Rundungen ihres Hinterns und an der Rückseite ihrer Beine entlang. Dann widmete er sich wieder dem Totenkopf und ließ das T-Shirt darauf liegen. »Ich hol deine Klamotten.«
Sie blieb auf allen vieren und senkte den Kopf.
Der Mann lag noch immer flach ausgestreckt und völlig reglos da.
Mike stand mit dem Gesicht zum Baum und kämpfte mit dem Knoten, mit dem das Seil am Stamm befestigt war.
Die Kleider des Mädchens lagen auf dem Boden verstreut. Jim hob das nasse, zu einem Ball zusammengerollte Höschen auf. Als er es auseinanderfaltete, stellte er fest, dass es seitlich aufgeschnitten war. Der Mann musste es ihr vom Körper geschnitten haben. Jim ließ es fallen und entdeckte ganz in der Nähe einen roten BH. Auch dieser war völlig zerfetzt und nützte ihr noch genauso wenig wie das Höschen.
Ihr Rock und ihre Bluse lagen nicht weit vom BH entfernt. Jim ging näher darauf zu. Der kurze Jeansrock schien noch in Ordnung zu sein. Auch die Karobluse wirkte noch mehr oder weniger intakt, obwohl einer der Ärmel an der Schulter abgerissen war und sämtliche Knöpfe fehlten.
Er blickte sich um, konnte ihre Schuhe und Socken jedoch nirgends finden.
Das T-Shirt, mit dem er ihren Rücken abgewischt hatte, musste dem Mann gehören, wie Jim nun bewusst wurde. Am Rand der Lichtung lag eine Jeans ordentlich zusammengefaltet auf einem großen Stein. Kein Hemd. Nur die Jeans.
»Hilfst du mir, ihn zu fesseln?«, fragte Mike und zog das Seil vom Ast.
»Okay, nur eine Sekunde.« Jim kehrte zu dem Mädchen zurück. Sie hob den Kopf und sah zu, wie er sich näherte. Er ging in die Hocke und legte den Rock und die Bluse vor ihr ab. »Hier, die kannst du anziehen.«
»Danke.«
»Deine anderen Sachen sind kaputt.«
Sie streckte eine zitternde Hand aus und hob die Bluse auf. Dann drückte sie sich nach hinten ab und setzte sich auf. Sie wirkte inzwischen wesentlich ruhiger und tupfte sich das Gesicht mit der Bluse ab.
»Wie fühlst du dich?«
»Ich schätze, ich werd’s überleben. Dank dir und deinem Freund.«
»Jim«, sagte er. »Ich heiße Jim. Und das da drüben ist Mike.« Er nickte in Mikes Richtung, der es bereits geschafft hatte, den Mann auf den Bauch zu rollen. Mit dem Messer zwischen den Zähnen thronte er mit gespreizten Beinen über dem Hintern des Mannes und wickelte das Seil um eines seiner Handgelenke.
»Ich bin Grace«, sagte das Mädchen. »Ich verdanke euch beiden mein Leben, ganz ehrlich.« Sie schenkte ihm ein süßes, zitterndes Lächeln. »Könntest du mir damit helfen?« Sie hielt ihm die Bluse hin.
Er nahm sie entgegen und versuchte, nicht auf ihre Brüste zu starren, als er einen Ärmel über ihren ausgestreckten Arm zog. Er erinnerte sich daran, wie sie sich angefühlt hatten, gegen seine Brust gepresst. Er fragte sich, wie sie sich wohl in seinen Händen anfühlten.
Denk nicht mal dran!, warnte er sich selbst. Nach allem, was sie durchgemacht hat …
Verlegen lehnte er sich nach vorn und streifte die Bluse über ihren Rücken. Er hielt sie fest, während Grace mit etwas Mühe ihren anderen Arm in den zweiten Ärmel schob.
»Danke.«
»Keine Ursache. Ich sollte jetzt besser Mike helfen.«
Sie nickte.
Jim stand auf und eilte zu seinem Freund, der inzwischen beide Handgelenke des Mannes auf dem Rücken gefesselt hatte. Mit dem Messer in der Hand stieg Mike von ihm herunter.
»Sieht aus, als seist du schon mit ihm fertig.«
»Ja. Aber was ist mit seinen Füßen? Wir wollen schließlich nicht, dass er wegrennt.«
»Ich weiß nicht.«
»Was sollen wir
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