Kill for Fun: Gnadenlose Geschichten (German Edition)
nicht das Messer hielt. Zärtlich streichelte er ihre Brust. Er war sich sicher, dass er noch nie etwas so Zartes, so Wundervolles berührt hatte. Grace stöhnte leise. »Tu ich dir weh?«
»Nein. Nein.«
Er streifte die halbmondförmige Reihe von Zahnabdrücken, die der Mann hinterlassen hatte.
Und zuckte überrascht zusammen, als Graces Hand seinen Penis durch seine Badehose rieb. Kein Mädchen hatte ihn je dort angefasst.
Sie macht das nur, damit ich zulasse, dass sie diesen Kerl umbringt.
Na und? Lass sie doch.
Es wäre dasselbe, als ob ich ihn mit eigenen Händen töte.
Er ist der Preis.
Er ist sowieso ein Monster.
Graces Hand schob sich in seine Badehose. Ihre Finger umschlossen sein Glied, glitten langsam auf und ab. Er erschauderte und hatte das Gefühl, jeden Moment zu explodieren.
»Nein!«, schrie er. Er packte ihr Handgelenk, riss ihre Hand mit Gewalt aus seinem Schritt und hielt sie am Boden fest. »Das können wir nicht. Wir können das nicht tun. Das wäre falsch.«
»Bitte«, flehte Grace.
»Nein.«
»Sei kein Idiot«, sagte Mike. »Wann kriegen wir je wieder so ’ne Chance?«
»Das spielt keine Rolle! Wir können den Typ nicht einfach umbringen. Mir ist egal, was er getan hat, wir können das nicht zulassen. Wir bringen ihn zur Polizei. Das ist eine Sache für die Justiz, nicht für uns. Wenn wir ihn töten, sind wir nicht besser als er.«
»Scheiße«, fluchte Mike.
Jim ließ Graces linke Hand los, streckte seine eigene über ihren Körper aus und versuchte, ihr das Messer aus der rechten Hand zu nehmen.
Sie hielt es fest umklammert. »Du weißt ja nicht, was du da tust«, protestierte sie. »Bitte.«
»Es tut mir leid.« Er löste Graces Finger vom Griff des Messers, nahm es an sich, kletterte von ihr runter und stand auf.
Mike schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Mann, wir hätten …«
»Es wäre sowieso nicht gut gewesen.«
»Oh, ja, richtig. Sieh sie dir an.«
Grace lag auf dem Rücken, stützte sich auf den Ellbogen ab und ließ ihren Blick von Jim zu Mike wandern. Ihre Bluse stand weit offen, ihr Rock war bis zu den Hüften hochgeschoben. Ihre Knie zeigten nach oben, und sie hatte die Beine gespreizt. »Bitte«, wiederholte sie. »Wenn wir ihn nicht töten … dann weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich werde immer Angst haben. Ich will nicht immer Angst haben. Warum kannst du das denn nicht verstehen?«
»Ich verstehe das. Es tut mir leid. Ehrlich. Gott, ich würde liebend gern … Aber ich bin kein Mörder. Und ich will auch nicht, dass du oder Mike zu Mördern werdet.«
»Es wäre doch fast so was wie Notwehr«, konterte Mike. »Du weißt schon.«
»Er ist gefesselt, Herrgott noch mal. Und bewusstlos.«
»Wir könnten ihn losbinden.«
»Oh, das ist wirklich eine tolle Idee. Jetzt kommt schon, wir sollten uns beeilen. Es wäre schön, wenn wir ihn bei der Polizei abliefern könnten, bevor er aufwacht.«
»Was sollen wir denn machen? Ihn schleppen?«
»Ihn über den Boden schleifen, ach, keine Ahnung.« Jim ging zu der zusammengelegten Jeans des Mannes hinüber und hob sie auf. Während er die Hosentaschen durchsuchte, beobachtete er, wie Grace sich aufrappelte. Sie strich ihren Rock glatt und hielt ihre Bluse zu. Sie starrte ihn an. In ihrem Blick lag der Vorwurf von Verrat.
Jim fand den Wagenschlüssel und eine Brieftasche.
Neugierig klappte er die Brieftasche auf. Der Führerschein wies den Mann als Owen Philbert Shimley aus. »Shimley«, sagte Jim.
Der Mann auf dem Boden stöhnte, als habe ihn der Klang seines Namens geweckt.
»Oh, Scheiße«, stieß Mike aus.
»Vermutlich ist es besser so«, sagte Jim. »Dann kann er selbst gehen.«
Mike wirkte erschrocken und schnappte sich das Stück Seil, das er abgeschnitten hatte, nachdem er Shimleys Hände gefesselt hatte. Hastig knotete er das eine Ende zu einer Schlinge, fiel auf die Knie und legte sie um den Hals des Mannes. Er zog an dem Seil, bis der Knoten an dessen Hals rutschte.
Jim ließ die Jeans wieder fallen. Da er keine Taschen hatte, stopfte er die Brieftasche und den Schlüssel in den Gummibund seiner Badehose. Sie schienen dort sicher zu halten. Mit seiner rechten Hand griff er nach dem Messer und rannte zu Mike.
Mike stand im Rücken des Mannes und zog das Seil straff.
»Steh auf, Shimley«, befahl Jim.
Shimley drückte sein Gesicht auf den Boden und kam mühsam auf die Knie. Mike riss mit einem starken Ruck am Seil und brachte den anderen zum Würgen. Als Shimley aufrecht
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