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Kill Whitey

Kill Whitey

Titel: Kill Whitey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ueberreuter
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Asphalt und benutzte die Tür als Deckung. Ich zog die Glock und zielte auf den Russen, der sich mir am nächsten befand – auf denjenigen, den ich nicht kannte. Whitey hechtete zurück in den Wagen. Otar ging in die Hocke und hob seine Waffe an. Ich war schneller. Mein erster Schuss traf mein Opfer in den Hals. Blut spritzte auf den Lexus. Der Mann fasste sich an die Kehle und fiel.
    »Das war für Darryl, ihr Scheißkerle!«
    Otar feuerte. Die Kugel prallte vom Asphalt zu meinen Füßen ab. Steinchen und Belagbrocken ritzten mir die Haut auf. Er schoss erneut und verfehlte mich ein zweites Mal. Ich erwiderte das Feuer, traf ihn jedoch auch nicht. Der Abzug überraschte mich. Ich brauchte ihn kaum zu berührten, schon ging die Waffe los.
    Sondra und Yul schrien im Wagen. Umstehende flüchteten vom Parkplatz, rannten teils zum Pförtnerhäuschen, teils auf die Wiese. Einige rasten mit ihren Autos davon. Bald würde die Polizei eintreffen, wenn sie nicht bereits unterwegs war.
    »Lass den Wagen an«, brüllte ich Yul zu, als ich einen weiteren Schuss abgab. Der Vorderreifen des Lexus explodierte. Ich hatte noch zwei Patronen übrig.
    »Was, Larry?«
    »Lass den verfluchten Wagen an, gottverdammt!«
    Der Hyundai stotterte und rülpste Abgase, als er zum Leben erwachte. In Bezug auf Motoren und Wartung war Yul lausig.
    Otar huschte in den Lexus und kauerte sich hinter das Armaturenbrett. Von meiner Position aus konnte ich weder ihn noch Whitey sehen. Die fahrerseitige Tür des Autos der Russen stand noch offen. Hastig schob ich Yul auf den Beifahrersitz und behielt den Kopf unten.
    »Was wird das?«
    »Bleib unten«, warnte ich ihn. »Und halt dich fest.«
    Ich bettete mir die Glock auf den Schoß, legte den Vorwärtsgang ein und trat das Gaspedal durch. Der Hyundai schoss vorwärts und rammte den Lexus. Ich setzte zurück und raste abermals vor. Diesmal rissen wir die Fahrertür ab. Unsere Reifen holperten darüber hinweg. Wir gelangten neben den Lexus; die Autos schabten mit einem grauenhaften metallischen Kreischen gegeneinander.
    Otar musste völlig überrascht worden sein. Bevor er reagieren konnte, ergriff ich die Glock, richtete sie durchs Fenster und schoss ihm ins Kinn. Die gesamte untere Hälfte seines Gesichts verschwand. Eigentlich hatte ich auf seine Stirn gezielt. Otar zuckte auf dem Sitz, seine Hände und Beine zitterten unkontrollierbar. Zwischen den Rückenlehnen sah ich etwas Weißes aufblitzen, als sich Whitey tiefer ducken wollte.
    Ich zielte und feuerte erneut. Weiß verwandelte sich in rot. Ich glaube, ich lachte. Whitey brüllte.
    Yul kauerte schluchzend neben mir. Mit schützend angezogenen Beinen schlang er die Arme um den Kopf.
    »Getroffen«, sagte ich. »Der Scheißer ist alle.«
    »Nein«, rief Sondra vom Rücksitz. »Du ihn nicht tötest.«
    Eine Sekunde lang verstand ich nicht, was sie sagte. Zuerst dachte ich, es täte ihr plötzlich leid, dass ich Whitey umgebracht hatte. Dann jedoch bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Whitey setzte sich auf der Rückbank des Lexus auf und richtete eine Pistole auf uns.
    Er lächelte.
    Eine Seite seines Schädels war rot, und Blut tropfte ihm aus dem Haar. Am Kopf baumelte etwas und klatschte ihm gegen die Wange. Nach einem Moment wurde mir klar, dass es sich um sein Ohr handelte. Ich hatte ihm das Ohr abgeschossen. Es hing nur noch an einem dünnen Knorpelstrang.
    Whitey sagte etwas, aber ich konnte nicht hören, was.
    Ich trat das Gaspedal durch. Abermals kreischte Metall, als sich der Hyundai vom verbeulten Lexus losriss. Ich ließ die Glock wieder auf meinen Schoß fallen. Ein Schuss ertönte, und Yuls Heckscheibe zerbarst. Glassplitter spritzten durch den Innenraum.
    Einen Augenblick lang fürchtete ich, meine Waffe könne versehentlich losgegangen sein, aber es war Whitey, der auf uns feuerte. Sondra schrie, doch ich hatte keine Zeit, um mich umzudrehen und ihr zu versichern, dass ihr nichts geschehen würde. Ich war zu beschäftigt damit, uns zur Ausfahrt zu lenken, und darauf zu achten, keine meiner flüchtenden Kollegen umzumähen. Die Tür des Lexus hatte sich an unserem Fahrwerk verfangen. Wir schleiften sie etwa zwanzig Meter mit, bevor sie sich löste und klappernd hinter uns zurückblieb. Der Hyundai erzitterte. Yul tat es dem Auto gleich.
    »O Gott«, stöhnte er. »O Gott, o Gott, o Gott!«
    Als wir die Straße erreichten, spähte ich in den Innenspiegel. Sondra setzte sich auf, zupfte sich Glasscherben aus dem Haar und

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