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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Bei mir jedenfalls. Lassen Sie mich, Fernock!«
    Der Mann protestierte weiter, doch er versuchte nicht mehr, sie aufzuhalten. Der erste Splitter schnitt sie nicht.
    Glücklicherweise machte es ihr die gebrochene Klammer leichter, die Stücke herauszuholen. Sie deutete auf einen Eimer mit Altöl, den ein Matrose sofort zu ihr trug, und legte den Splitter hinein. Den größten Teil konnte sie im Ganzen herausheben, doch der letzte Brocken wollte sich nicht lösen. Sie hob ihre blutende Hand.
    »Und nun beobachten Sie ein Wunder: die unglaublichen Heilungskräfte der Kristallsänger. Einer der wenigen Vorteile meines Berufs.«
    »Und was sind die anderen Vorteile?« fragte Lars.
    »Die Bezahlung!« Sie griff nach dem Sauger. »Das Ding hier darf danach nicht mehr benutzt werden, und niemand darf es auf dem Weg zum Müllschlucker berühren.« Sie legte den Schalter um und saugte die restlichen Splitter aus dem Antrieb. »Ich überprüfe am besten alle Klammern, um sicherzugehen, daß keine locker ist. Die meisten Probleme mit Kristallen entstehen durch lockere Klammern.«
    Es war eine anstrengende Arbeit, aber sie diente ihrer eigenen und Lars' Sicherheit. Fernock und Lars reichten ihr die Werkzeuge an, und nacheinander löste sie alle Klammern und richtete die fünf gedrungenen Kristalle neu aus. Dann schlug sie sie nacheinander an, um den Ton abzunehmen. Sie waren natürlich alle auf G gestimmt, weil sie einen Antrieb speisten, und zu ihrer Erleichterung gaben alle einen klaren reinen Ton von sich. Sie blickte zu Lars auf, und er bestätigte mit einem Nik-ken, daß sie wirklich ein G gesungen hatte. Er war nicht der einzige, der diesen Vorgang fasziniert beobachtet hatte. Inzwischen hatte sich ein ständig wechselndes diskretes Publikum auf dem Gang über dem Maschinenraum gesammelt.
    Das war gut, denn damit würde das Ansehen der Kristallsängerin erheblich steigen. Und es würde möglicherweise verhindern, daß die Ältesten irgendwelchen Unfug mit ihr anstellten.
    »Das war's, Mister Fernock«, sagte sie schließlich, indem sie den steifen Rücken streckte.
    »Ich glaube, jetzt können wir weiterfahren. Ich nehme nicht an, daß noch eine Gefahr droht, wenn die La-dungen entsprechend verteilt werden. Auch mit fünf Kristallen müßte der Antrieb genug Kraft erzeugen, um uns zum Festland zu befördern.« Sie hob die Hand, die vor einer Stunde noch stark geblutet hatte. »Sehen Sie?
    Verheilt.«
    »Gildenfrau, wissen Sie, wie lange meine Männer und ich für eine solche Reparatur gebraucht hätten?«
    »Ich habe keine Ahnung, Mister Fernock, aber nun ist es ja erledigt.« Sie lächelte den verblüfften Offizier an und kehrte mit Lars im Gefolge zum Oberdeck zurück.
    »Bürgerin, sie sind zuviel für diesen Inseljungen.«
    »Ha! Ich habe wieder mal angegeben.« Sie drehte sich um und küßte ihn rasch. Sie trennte sich gerade rechtzeitig wieder von ihm, bevor Kapitän Festinel um die Ecke kam, der sich nach dem Stand der Reparaturarbeiten erkundigen wollte. »Sie waren ein sehr geschickter Helfer, Kapitän Dahl. Ich glaube, ich werde auch bei der Reparatur der Orgel Ihre Hilfe brauchen.«
    Sie ging gemächlich weiter.
    »Also, eine gute Singstimme ...«, begann Lars, als sie zur Offiziersmesse zurückkehrten.
    »Rein und völlig klar.«
    »Und wie Sie sagten, ist dies nicht die einzige Anforderung, die Ihr Beruf stellt?«
    »Es ist die wichtigste. Ballybran ist ein Typ-IV-Planet...«
    »Was bedeutet das? Ich bin ein Inselbursche von einem zurückgebliebenen Planeten.« Lars' Stimme verriet seine Verachtung.
    »Daß er gefährlich ist. Kristallsingen ist eine äußerst gefährliche Beschäftigung, die Typ IV bis Typ VIII-Menschen vorbehalten bleibt...«
    »Gibt es noch andere Arten?«
    »Kommen denn keine fremden Lebensformen zum Festival? Die Reticulaner sind begeisterte Musikologen, wenn ich auch mit ihren eigenartigen Ansichten über Musik meist nicht übereinstimme.«
    »Sind das die Wesen, die aussehen wie ein Bündel Rei-sig auf einem Ölfaß?« Die Offiziersmesse war leer. Lars ergriff die Gelegenheit. Er nahm sie in die Arme und küßte sie leidenschaftlich. Er streichelte sie und murmelte ihr Liebkosungen ins Ohr. Doch das Wissen, daß sie jederzeit gestört werden konnten, behinderte Killashandras Reaktionen, obwohl sie sich nach mehr sehnte. Sie hörten ein kratzendes Geräusch und trennten sich sofort wieder, und Killashandra ließ sich atemlos in den nächsten Stuhl fallen.
    »Welch köstliche Beschreibung

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